J.F.G. Umlauff
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Biographische Angaben
Die Firma Umlauff wurde 1868 von Johann Friedrich Gustav Umlauff als Naturalienhandlung, Muschelwaren-Fabrik, verbunden mit einem Zoologisch-Ethnographischen Museum gegründet.
Zu Beginn bezog die Firma die verschiedenen Gegenstände in ihrem Verkaufsprogramm über Schiffspersonal. Später wurde gezielt Kontakt zu den Besatzungen ausfahrender Schiffe gesucht. Spätestens ab Mitte der 1880er-Jahre wurden Geschäftsverbindungen mit Großkaufleuten aufgebaut. Ab den 1870er-Jahren wuchs insbesondere das Sortiment an als ethnografisch kategorisierten Gegenständen sowie an menschlichen Überresten wie menschlichen Schädeln, Knochen und Skeletten sowie Gipsabgüsse und -masken.
Museen innerhalb und außerhalb des deutschen Reichsgebiets kauften bei J.F.G. Umlauff. So befinden zum Beispiel umfangreiche Sammlungen aus der Pazifik-Region im Penn Museum in Philadelphia und dem Field Museum Chicago.
Nach dem Tod von Johann Friedrich Gustav Umlauff im Jahr 1889, wurde die Firma von seiner Witwe Caroline Umlauff (gest. 1918) und ihrem ältesten Sohn Heinrich Christian Umlauff (1869-1925) weitergeführt. 1912 übernahm Heinrich Christian Umlauff den ethnographischen Teil der Firma Umlauff, das Völkerkundliche Institut und das Museum. Nach dem Tod von Heinrich Christian Umlauff 1925 übernahm seine Witwe Bertha Umlauff mit Hilfe ihrer Kinder die Leitung.
Gustav Umlauff (junior), Kind von Bertha Umlauff und Enkel des Gründers, arbeitete unter seinem Vater bei J.F.G. Umlauff (ca. 1918-1921). Im Oktober 1925 Wiederaufnahme seiner Tätigkeit für J.F.G. Umlauff und Fortführung des Geschäfts nach dem Tod seines Vaters im Dezember 1925 zusammen mit seiner Mutter. Aufgrund von familiären Unstimmigkeiten schied er aus der Firma aus. Anfang September 1929 arbeitete er bereits im Geschäft von Carl Hoppe, das er zum 01.10.1929 und unter dem Namen „Curiositäten Umlauff“ fortführte.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde der größte Teil der ethnographischen Bestände bei einem Bombenangriff zerstört.
Die letzten Besitzer waren die beiden Töchter von Bertha Umlauff, Käthe und Thea Umlauff, die das Geschäft bis zum Tod von Käthe weiterführten. Das Geschäft wurde 1974 aufgegeben.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Geschäftsführer1889 übernahmen die Brüder Heinrich und Johannes Umlauff das Unternehmen: Johannes Umlauff konzentrierte sich auf den zoologischen Teil und gründete 1912 die Firma „Johannes Umlauff. Naturalien und Lehrmittel“.Projektbericht31.10.2019
- Verweist auf1912 gründete Johannes Umlauff die Naturalienhandlung. Sie ging aus der von Johann Friedrich Gustav Umlauff gegründeten und geführten Firma J. F. G. Umlauff hervor. Die drei Söhne trennten sich 1912: der jüngste, Theodor, übernahm die Malakologie, die Muschel-Abteilung, Johannes die Zoologie, das Präparieren der Tiere, und Heinrich, der älteste baute unter dem alten Firmennamen J.F.G. Umlauff die Ethnologie, die völkerkundliche Abteilung aus.Projektbericht31.10.2019
- GeschäftsbeziehungDie Firma J.F.G. Umlauff wurde von Hans Dominik mit außereurpäischen Gegenständen beliefert.05.06.2023
- GeschäftsbeziehungDie Firma J.F.G. Umlauff erhielt am 11.01.1907 Objekte aus der Doublettensammlung von Leo Frobenius.09.01.2023
- GeschäftsbeziehungJ.F.G. Umlauff verkaufte materielles Kulturgut, das Leo Frobenius auf der „Deutschen Inner-Afrikanischen Forschungs-Expedition“ (1910) erbeutete und das dem Komplex des "ifa-Orakels" in Westafrika zugeordnet wird. Karl Ernst Osthaus erwarb über J.F.G. Umlauff mehrere Gegenstände, u.a. Orakelbretter, die als Grabbeigaben verwendet wurden und die von Leo Frobenius in Modeke aus Gräbern geraubt wurden.05.06.2023
- GeschäftsbeziehungJ.F.G. Umlauff verkaufte außereuropäisches, materielles Kulturgut an die Galerie Lemaire (Amsterdam).05.06.2023
- GeschäftsbeziehungDie Firma Umlauff verkaufte an die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen materielles Kulturgut aus der Sammlung Leonhard Schultze aus dem südlichen Afrika und aus Papua-Neuguinea 1937.28.04.2023
- GeschäftsbeziehungVon der Firma J.F.G. Umlauff kaufte das Museum der Weltkulturen um 1904 folgende Objekte aus dem ehemaligen Königreich Benin: Figur Würdenträger (N.S.2297), Glocken (N.S.2298, N.S.2299), Elefantenzahn (Altarschmuck, N.S.4256) sowie 1910/11 einen "Kasten mit Deckel" für 100 Mark (N.S.12379).09.01.2023
- Verweist aufDer Geschäftsführer von J.F.G. Umlauff, Gustav Umlauff, sendete 60 Leihgaben für die Ausstellung "Farbe", von denen 47 gezeigt wurden. Der Ankauf von 10 Objekten, die als Leihgabe von J.F.G: Umlauff in der Ausstellung gezeigt wurden, erfolgte im Nachgang der Ausstellung im Juni 1928 durch den Verein der deutschen Seidenwebereien, Krefeld. Unklar ist bisher, wann die Gegenstände in den Besitz des Kaiser Wilhelm Museums der Kunstmuseen Krefeld übergingen. Eines der Objekte, das Stück Rindenbaststoff (siapo) mit der Nr. 576, behielt der Vereinsvorsitzende Erich Raemisch. Die sich im Museum befindenden Objekte stammen aus verschiedenen Regionen der pazifischen Inselwelt. 7 Objekte kommen aus Papua-Neuguinea: Stülpmaske (ZV 2000/704), nicht weiter einzuordnende Maske (ZV 2000/70), tatanua Maske (ZV 2023/971), eharo Stülpmaske (ZV 2000/704), die als Tanzrequisit (pokopoko) dienende Axt (ZV 2000/707)sowie die Figur eines Krokodils (ZV 2023/969). Hinzukommen 3 Rindenbaststoffe aus Samoa. Ein Objekt, eine „Ahnenfigur“ von den Admiralitätsinseln (ZV 2000/705) gilt als vermisst.05.06.2023
- GeschäftsbeziehungDie Firma J.F.G Umlauff verkaufte 1930 einen „Vogel aus Baummark" aus Papua-Neuguinea an den Kunstzaal van Lier.Kunstzaal van Lier05.06.2023
- GeschäftsbeziehungDas Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt verkaufte der Firma J.F.G. Umlauff zwei Benin-Objekten (ein Kopf und ein Hahn). Das Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt erhielt 12000 Mark, einen Abguss von den beiden Bronzen sowie zwei weiteren. Außerdem trug J.F.G. die Luxussteuer, schlug aber die Arbeitsleistung auf. Informationen zu dieser Transaktion befinden sich im Archiv des MARKK Akte 1336 Sammlung J.F.G.Umlauff.vermutet,09.01.2023
- GeschäftsbeziehungDie Firma Umlauff verkaufte 1928 materielles, außereurpopäisches Kulturgut an das Museum Folkwang.05.06.2023
- GeschäftsbeziehungDie Firma Umlauff verkaufte materielles Kulturgut aus der Sammlung Leonhard Schultze aus dem südlichen Afrika 1934 an das Museum Fünf Kontinente.28.04.2023
- GeschäftsbeziehungVon J.F.G. Umlauff kaufte Emil Nolde eine Figur aus der Kongo-Region.vermutet,05.06.2023
- GeschäftsbeziehungDie Firma J.F.G. Umlauff wurde von Jasper von Oertzen mit außereurpäischen Gegenständen beliefert.28.04.2023
Sammlungen
- Verweist aufDie Firma Umlauff verkaufte materielles Kulturgut aus der Sammlung Leonhard Schultze aus dem südlichen Afrika 1934 an das Museum Fünf Kontinente und aus dem südlichen Afrika und aus Papua-Neuguinea 1937 an die ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen.28.04.2023
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Archivalien
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