Joseph Baer & Co., Buchhandlung und Antiquariat

Gründung des Antiquariats Joseph Baer durch Joseph Abraham Baer (-1841).

Hermann Baer (1811-1881) verschaffte der Firma das Monopol eines Kommissionärs für die Kaiserlichen Bibliotheken in Moskau und St. Petersburg. Sein älterer Bruder (1804-1861) etablierte sie zu einem Treffpunkt des "geistigen Frankfurts".

Simon Leopold Baer (1845-1919) übernahm das Antiquariat mit seinem Bruder Julius und seinen Vettern Saly und Joseph Baer. 1882 wurde er Alleininhaber bis 1901. 1916 schied er aus der Firma aus.

Das Antiquariat musste schon im Frühjahr 1933 aufgelöst werden aufgrund des Boykotts jüdischer Geschäfte, durch verminderte Devisenzuteilungen für Bücherbeschaffungen aus dem Ausland und da öffentlichen Einrichtungen verboten wurde, bei jüdischen Firmen einzukaufen. Großkunden waren bis dahin zu einem großen Teil Universitäts- und Institutionsbibliotheken.

Nach dem Weggang der Brüder Baer wurde das Geschäft beschlagnahmt und die Firma zwangsliquidiert. Die oHG Joseph Baer & Co. wurde Mitte April im Handelsregister gelöscht und einen Tag vorher die neue Firma Joseph Baer & Co GmbH eingetragen. Zur Durchführung der Liquidation wurde Vittorio Klostermann vom Gläubigerausschuss mit der treuhänderischen Geschäftsführung beauftragt.

Nach der Emigration von Leopold und Edwin Baer wurde der zurückgelassene Bücherbestand verschleudert, teils von der Frankfurter Stadtbibliothek übernommen oder von der Firma Karl & Haber versteigert.

Buchbestände der Firma befanden sich im Besitz des Antiquariats August Hase. August Hase profitierte von der Zwangsliquidierung des Antiquariats Joseph Baer & Co.