Deutsche Togo-Hinterland-Expedition
Grunddaten
Beschreibung
Die Deutsche Togo-Hinterland-Expedition (DTE) war eine als private Initiative zu Forschungszwecken deklarierte Expedition, die dem Ausbau des deutschen Kolonialgebiets in Togo diente. Sie führte unter der Leitung von Hans Gruner am 17. Oktober 1894 von Lomé über die Station Misahöhe, Kete-Kratschi, Salaga, Jendi und Sansanne Mango bis nach Say am Niger und weiter bis Gwandu (heutiges Nordnigeria). Über Borgu ging es zurück nach Mango, Kete-Kratschi, Misahöhe, Palime und Lome, wo sie im Mai 1895 eintraf. Die im Rahmen der Expedition erfolgte Hinrichtung eines einflussreichen Priesters des Dente-Schreins ebnete den Weg für die Gründung der Station Kete-Kratschi am 31. Dezember 1894. Im weiteren strategischen Interesse der Kolonialmacht wurden sogenannte "Schutzverträge" mit lokalen Herrschern geschlossen. Die Expedition war von Gewaltanwendungen (Beschuss von Ortschaften, Tötung von Einwohnern, Plünderungen) begleitet. Geraubte ethnografischen Objekte wurden ins deutsche Kaiserreich transferiert und u.a. an das Ethnologische Museum Berlin übersandt.
Der Leiter der Expedition war Hans Gruner. Als sein Stellvertreter fungierte Ernst von Carnap-Quernheimb. Zudem war der Arzt Richard Doering beteiligt. Weiterhin umfasste die Expedition ab Kete-Kratschi etwa 160 Afrikaner/-innen: 20 Soldaten, 130 Träger bzw. Trägerinnen und zehn Diener. (Quelle: Dossier zu Strafexpeditionen in deutschen Kolonialgebieten in Afrika (1884–1919), 2022).
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- TeilnehmerErnst Baumann war Teilnehmer der Deutschen Togo-Hinterland-Expeition. Er versandte von der Station Misahöhe aus u. a. während dieser Expedition erbeuteten ethnografischen Objekte an das Enthnologische Museum Berlin. Einige dieser Objekte hatte Hans Gruner aus dem Eigentum des in Kete-Kratschi hingerichteten Priesters des Dente-Schreins erbeutet. Unter diesen befanden sich die Bekleidung des Priesters und ein Horn aus Elfenbein.08.12.2020
- Verweist aufObjekte, die im Zuge der deutschen Togo-Hinterland-Expedition erbeutet wurden, befinden sich im Ethnologischen Museum Berlin.2022
- Leitende PositionHans Gruner war der Leiter der deutschen Togo-Hinterland-Expedition. Er verhaftete den Priesters Obosomfo von Kete Krachi [Kete-Kratschi] zu Beginn der Expedition und ließ ihn hinrichten. Er wurde nach seiner Ermordung enthauptet und sein Kopf nach Berlin gesandt. Hans Gruner beschlagnahmte Obosomfos Eigentum und begann seine Sammeltätigkeit.29.09.2023
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in08.12.2020
- Wird angeführt in
- Wird angeführt in
- Wird angeführt in