Ausstellung zur Provenienzforschung
Geerbt. Gekauft. Geraubt? Alltagsdinge und ihre NS-Vergangenheit
Permanent URL
letzte Aktualisierung
Grunddaten
Kurzbeschreibung
Kuratorin: Angela Jannelli
"Von Mai bis Oktober 2018 beschäftigte sich das Stadtlabor mit „schwierigen Dingen“, d.h. mit Gegenständen aus ehemals jüdischem Besitz, die im Nationalsozialismus ihren Besitzer gewechselt haben. Dieses Stadtlabor stand im Zusammenhang mit der Wanderausstellung „Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933-1945“, erarbeitet vom Fritz Bauer Institut und vom Hessischen Rundfunk. Die Ausstellung tourte seit 16 Jahren durch Hessen und fand nun ihren Abschluss im Historischen Museum, wo eine Auswahl der mehr als 150 Fälle gezeigt wird, die seit 2002 an den verschiedenen Ausstellungsorten recherchiert worden sind.
Die Abschlusspräsentation der Wanderausstellung nahm das Historische Museum zum Anlass, die heute noch sichtbaren Spuren des ‚legalisierten Raubs“ zu zeigen: in der Museumssammlung wie in Privatbesitz. Daher wurde ergänzend die Ausstellung „Geerbt. Gekauft. Geraubt?“ entwickelt. In einem Teil der Ausstellung wurde gezeigt, wie das Museum vom ‚legalisierten Raub‘ an den Juden profitierte, welche Rolle die Provenienzforschung im Museum spielt und mit welchen Fragen und Schwierigkeiten sie konfrontiert ist. In einem zweiten Teil wurden die Auswirkungen des ‚legalisierten Raubs‘ auf sechs Familien gezeigt, deren Geschichten in der Bibliothek der Generationen erzählt werden.
Im Stadtlabor ging es um Gegenstände aus Privatbesitz, die im Nationalsozialismus ihren Besitzer wechselten, z.B. auf öffentlichen Auktionen, bei denen das Hab und Gut der deportierten Juden versteigert wurde. Auch wer als „fliegergeschädigt“ galt und mit Kleidung und Möbeln neu ausgestattet wurde, bekam vielfach Gegenstände, die vorher Juden gehört hatten. Auf diese Weise wechselten zahllose Gegenstände die Besitzer*innen, vom ‚legalisierten Raub‘ profitierten viele – Museen wie Privatleute. Weitere "schwierige Dinge", die im Stadtlabor gezeigt wurden, waren "Mitbringsel" von Wehrmachtssoldaten, die sie aus den „besetzten Gebieten“ mit nach Hause brachten, z.B. eine Ikone, ein Silberbecher, Wäsche oder Schmuck. Unter welchen Umständen haben diese Dinge den Besitzer gewechselt?" (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 11.04.2022)
"Von Mai bis Oktober 2018 beschäftigte sich das Stadtlabor mit „schwierigen Dingen“, d.h. mit Gegenständen aus ehemals jüdischem Besitz, die im Nationalsozialismus ihren Besitzer gewechselt haben. Dieses Stadtlabor stand im Zusammenhang mit der Wanderausstellung „Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933-1945“, erarbeitet vom Fritz Bauer Institut und vom Hessischen Rundfunk. Die Ausstellung tourte seit 16 Jahren durch Hessen und fand nun ihren Abschluss im Historischen Museum, wo eine Auswahl der mehr als 150 Fälle gezeigt wird, die seit 2002 an den verschiedenen Ausstellungsorten recherchiert worden sind.
Die Abschlusspräsentation der Wanderausstellung nahm das Historische Museum zum Anlass, die heute noch sichtbaren Spuren des ‚legalisierten Raubs“ zu zeigen: in der Museumssammlung wie in Privatbesitz. Daher wurde ergänzend die Ausstellung „Geerbt. Gekauft. Geraubt?“ entwickelt. In einem Teil der Ausstellung wurde gezeigt, wie das Museum vom ‚legalisierten Raub‘ an den Juden profitierte, welche Rolle die Provenienzforschung im Museum spielt und mit welchen Fragen und Schwierigkeiten sie konfrontiert ist. In einem zweiten Teil wurden die Auswirkungen des ‚legalisierten Raubs‘ auf sechs Familien gezeigt, deren Geschichten in der Bibliothek der Generationen erzählt werden.
Im Stadtlabor ging es um Gegenstände aus Privatbesitz, die im Nationalsozialismus ihren Besitzer wechselten, z.B. auf öffentlichen Auktionen, bei denen das Hab und Gut der deportierten Juden versteigert wurde. Auch wer als „fliegergeschädigt“ galt und mit Kleidung und Möbeln neu ausgestattet wurde, bekam vielfach Gegenstände, die vorher Juden gehört hatten. Auf diese Weise wechselten zahllose Gegenstände die Besitzer*innen, vom ‚legalisierten Raub‘ profitierten viele – Museen wie Privatleute. Weitere "schwierige Dinge", die im Stadtlabor gezeigt wurden, waren "Mitbringsel" von Wehrmachtssoldaten, die sie aus den „besetzten Gebieten“ mit nach Hause brachten, z.B. eine Ikone, ein Silberbecher, Wäsche oder Schmuck. Unter welchen Umständen haben diese Dinge den Besitzer gewechselt?" (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 11.04.2022)
Zeitraum
17.05.2018-14.10.2018
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- VeranstalterWeitere InformationsquelleWebsite Institution05.04.2022