Glossar

Erklärungen zu Begriffen aus dem Bereich der Provenienzforschung und den vier Forschungskontexten von Proveana.

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D

Deutsch-Neuguinea

Unter der Bezeichnung "Deutsch-Neuguinea" übernahm das Deutsche Reich 1899 das von der →deutschen Neuguinea-Kompagnie verwaltete kaiserliche →"Schutzgebiete" in Ozeanien. Später kamen noch die Karolinen- und Palau-Inseln sowie die nördlichen Marianen, Nauru, und nach 1906 die Marshallinseln hinzu. "Deutsch-Neuguinea" (die sogenannte "Deutsche Südsee") umfasste damit die Gesamtheit aller im Südpazifik gelegenen deutschen Kolonien mit Ausnahme von "Deutsch-Samoa". Ab 1910 war Rabaul der feste Sitz der Kolonialregierung. Zentrale Bestandteile der kolonialen Wirtschaft waren Produktion und Ausfuhr von Kautschuk, Steinnüssen, Phosphor und Kopra (getrockneter Kokosnuss). Für die Gewinnung von letzterem wurden große Kokosplantagen angelegt, auf denen – wie auch in den Phosphorminen oder bei der Gewinnung von Kautschuk – neben Lohn- auch Zwangsarbeit üblich war. Ein Beispiel für den aktiven Widerstand gegen die deutschen Besatzer ist der Streik der Sokeh 1910 auf den Marianen (Ponape/Pohnpei), der schließlich in einen Guerilla-Krieg mündete und 1911 durch die deutsche Marine und die deutsche "Polizeitruppe" gewaltsam beendet wurde. Die Widerstandskämpfer wurden hingerichtet, deportiert und/oder zu Zwangsarbeit gezwungen.

Ab August 1914 begannen australische Truppen Teile der Kolonie zu besetzen (Kaiser-Wilhelms-Land, Bismarck-Archipel, Salomonen-Inseln und Nauru), während die Marianen, Karolinen, Marshallinseln und Palau fast kampflos den japanischen Einheiten überlassen wurden. Mitglieder der deutschen Verwaltung, Zivilisten, und Siedler mussten nach und nach das Land verlassen und wurden teilweise interniert. 1921 wurden alle Deutschen formal enteignet. Australien erhielt das Mandat über Deutsch-Neuguinea und behielt es bis 1975, als es mit dem ebenfalls unter australischer Verwaltung stehenden ehemaligen British Neuguinea vereint wurde und seine Unabhängigkeit erhielt. Die japanisch besetzen Gebiete kamen nach dem zweiten Weltkrieg unter US-amerikanische Herrschaft und erhielten erst nach und nach die Unabhängigkeit. Die Marianen sind bis heute Teil der USA, auch wenn sie eine eingeschränkte Autonomie besitzen. (SF)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Deutsch-Ostafrika

„Deutsch-Ostafrika“ war die flächenmäßig größte und bevölkerungsreichste Kolonie des →Deutschen Kaiserreichs in Afrika. Die Etablierung der Kolonialherrschaft vollzog sich auch hier in mehreren Phasen. 1884 schloss Carl Peters im Auftrag der Gesellschaft für deutsche Kolonisation Verträge mit lokalen Machthabern und konnte 1885 erreichen, dass der deutsche Kaiser ihm einen →„Schutzbrief“ für die von der Gesellschaft erworbenen Gebiete ausstellte. Ausgestattet mit dieser Rückversicherung weitete Peters die Gebietsansprüche der Gesellschaft aus. In der Folge kam es zu einem Konflikt mit dem Sultan von Sansibar, der durch die Entsendung eines Marinegeschwaders zur Anerkennung der Gebietsansprüche gezwungen wurde. 1888 widersetze sich die Küstenbevölkerung der Inbesitznahme des Landes durch die →Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft. Ein Heer unter der Führung von Heinrich Wissmann schlug den Widerstand gewaltsam nieder. Die Ankunft von Wissmann beendete faktisch die Verwaltung des Gebiets durch die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft. Ab 1891 wurde „Deutsch-Ostafrika“ offiziell als Kolonie des Deutschen Reichs verwaltet, der Hauptsitz der Kolonialverwaltung befand sich in Dar-es-Salam. Die Ausweitung der Kolonialherrschaft wurde mit militärischer Gewalt gegen lokale Bevölkerungsgruppen durchgesetzt. Gegen die gewaltsame Herrschaft der Kolonialmacht gab es Widerstand, am bekanntesten ist der sog. →Maji-Maji Krieg (1905-1907).

Während des ersten Weltkriegs war die Kolonie umkämpft. Im →Versailler Vertrag erhielten die Briten das Mandat, die Kolonie zu verwalten. Unter dem Namen Tanganjika wurde 1961 das Festland vom britischen Mandat unabhängig und vereinigte sich 1964 mit Sansibar zu Tansania. (JH)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft

Zunächst am 28. März 1884 in Berlin von Carl Peters und Graf Behr-Bandelin als Gesellschaft für deutsche Kolonisation gegründet, war das Ziel die Erwerbung von Kolonien. Bereits 1884 erfolgte die erste „Expedition“ nach Ostafrika, während der Carl Peters Gebiete durch die Unterzeichnung von →„Schutzverträgen“ mit lokalen Herrschern in Besitz nahm. Anschließend gelang es ihm die Ausstellung eines →„Schutzbriefes“ für seine Erwerbungen zu erhalten. In der Folge kam es zur Gründung der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft 1887. Die Gesellschaft übte im →„Schutzgebiet“ die Hoheitsgewalt des Deutschen Reichs aus. Die Anerkennung der Gebietserwerbungen durch das Deutsche Reich führte zu Konflikten mit dem Sultan von Sansibar die schließlich 1888 den Widerstand der Küstenbevölkerung gegen die deutsche Herrschaft zur Folge hatten. Es gelang der Gesellschaft nicht den Widerstand zu unterdrücken, weshalb die Gesellschaft das Deutsche Reich um Hilfe anrief. Nach der militärischen Niederschlagung des Widerstands übernahm das Deutsche Reich durch 1890 die Verwaltung der Kolonie. Die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft war in der Folge nur noch wirtschaftlich tätig. (SF/JH)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Deutsch-Russischer Bibliotheksdialog

Im September 2009 wurde in Moskau auf Initiative der Kulturstiftung der Länder, der Allrussischen Staatlichen M.-I.-Rudomino-Bibliothek und der Staatsbibliothek zu Berlin der Deutsch-Russische Bibliotheksdialog gegründet. Ziel ist die gemeinsame Erforschung der kriegsbedingt verlagerten Büchersammlungen in Deutschland und Russland. Diese Bibliotheksinitiative schließt an die Erfahrungen mit dem →Deutsch-Russischen Museumsdialog an. (MO)

  • Kriegsbedingt verlagertes Kulturgut

Deutsch-Russischer Museumsdialog

Im November 2005 gründeten über 80 Museen, die von Kriegsverlusten betroffen sind, auf Initiative der Kulturstiftung der Länder und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin den Deutsch-Russischen Museumsdialog. Ziel ist die gemeinsame Erforschung der kriegsbedingt verlagerten Kulturgüter in Deutschland und Russland. (MO)

  • Kriegsbedingt verlagertes Kulturgut

Deutsch-Samoa / Deutsche Samoa-Inseln

Um die Vormachtstellung auf der Inselgruppe Samoa hatten wegen ihrer strategisch günstigen Lage bereits Mitte des 19. Jahrhunderts Großbritannien, die USA und das Deutsche Reich gerungen. Vor allem geschah dies zunächst über die Etablierung von Handelsniederlassungen und den Abschluss von Handelsverträgen. In den 1850er und 1860er Jahren gelang es den Hamburger Kaufleuten so (z.B. →Godeffroy), eine entsprechende Vorrangstellung zu erreichen. 1878 begann der politische Konflikt zwischen den drei Mächten zu eskalieren. Dabei nutzen sie aktiv interne samoanische Konflikte um die Führung im Land, die seit 1880 bestanden. Traditionell gab es keine zentrale Königsmacht in Samoa. Nun kämpften verschiedene Mata'i (Familienoberhäupter) um die Oberherrschaft, jeweils unterstützt von einer der drei ausländischen Mächte. Die Spannungen zwischen den lokalen Mächtegruppierungen und den drei Kolonialmächten führten 1887–1889 und 1893/94 zu bürgerkriegsähnlichen Konflikten. Auf der Konferenz von Berlin vom Juni 1889 wurden die Machtkämpfe zunächst beigelegt. Es entstand ein formal unabhängiges Königreich Samoa unter der gemeinsamen Verwaltung der drei Mächte. Doch bereits 1899 eskalierte der Konflikt erneut. Schließlich handelten die beteiligten Staaten mit Unterstützung neutraler Vermittler ein Abkommen zur Aufteilung Samoas aus: Ost-Samoa ging in amerikanischen Besitz über, West-Samoa fiel an das Deutsche Reich; Großbritannien zog seinen Anspruch zurück. Mit Erlass vom 17. Februar 1900 wurden die westlichen Samoa-Inseln (Upolu, Savaiʻi, Apolima und Manono) schließlich unter deutschen Schutz gestellt. Bis zum ersten Weltkrieg kam es immer wieder zu Konflikten und Widerstand der Samoaner gegen die deutsche Herrschaft. (SF)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Deutsch-Südwestafrika / Namibia

„Deutsch-Südwestafrika“ war eine von vier Kolonien des Deutschen Reiches auf dem afrikanischen Kontinent und die einzige deutsche Siedlerkolonie. Die Kolonisierung des südwestlichen Afrika begann mit der Erschließung der Küstenregion durch deutsche Händler und Handelsunternehmen (z.B. Adolf Lüderitz) und der sukzessiven Landnahme mittels damals so genannter →„Schutzverträge“. Von 1903 bis 1908 leisteten lokale Gruppen zunehmend (militärischen) Widerstand gegen die Deutsche Kolonialmacht, auf den die deutsche Kolonialarmee mit genozidaler Kriegsführung gegen die herero- und namasprachige Bevölkerung reagierte (→Völkermord). 1915 marschierten Truppen der mit Großbritannien alliierten Südafrikanischen Union in die deutsche Kolonie ein, 1919 legte der →Versailler Vertrag fest, dass das Deutsche Reich seine Kolonien an den Völkerbund abtreten musste. Im Anschluss firmierte das Gebiet unter dem Namen „South West Africa“ und wurde zum Mandats- und später zum Besatzungsgebiet Südafrikas. Damit wurde es nach den rassistischen Grundsätzen der Apartheid-Politik verwaltet, die auf der Unterwerfungs- und Segregationspolitik des Deutschen Reiches aufbaute. Verhandlungen auf internationaler Ebene und der bewaffnete Befreiungskampf, der in den 1960er Jahren begann, führten zur Unabhängigkeit Namibias von Südafrika am 21.3.1990 und damit zur Gründung der Republik Namibia. Der Deutsche Bundestag erkannte 1989 eine „besondere Verantwortung“ der Bundesrepublik Deutschland gegenüber seiner ehemaligen Kolonie an, 2015 nahmen Deutschland und Namibia Verhandlungen über Fragen der Vergangenheitsbewältigung und der Wiedergutmachung für Kolonisierung und Völkermord auf. Bis heute existiert in Namibia eine deutschsprachige Gemeinschaft. Die Hauptstadt der einstigen Kolonie „Deutsch-Südwestafrikas“ wie der heutigen Republik Namibia war bzw. ist Windhoek. (LF)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Deutsche Kolonialgesellschaft

Die Gründung der Deutschen Kolonialgesellschaft erfolgte am 19.12.1887 in Berlin durch die Zusammenlegung des Deutschen Kolonialvereins und der Gesellschaft für Deutsche Kolonisation. Die Gesellschaft trat für eine expansive Kolonialpolitik ein und entwickelte sich mit einer Mitgliederzahl von ca. 43.000 Personen im Jahr 1914 zu einem einflussreichen politischen Akteur. Neben der Ausweitung und Sicherung des deutschen Kolonialbesitzes trat sie zudem für die wirtschaftliche Nutzung und wissenschaftliche Erforschung der Kolonien ein. Nach dem Ende des 1. Weltkriegs setzte sie sich für eine Wiedererlangung der deutschen Kolonien ein. Die Gesellschaft ging 1936 im Reichskolonialbund auf. (JH)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Deutsche Kolonialschule

Am 23. Mai 1898 wurde unter dem Protektorat und Vorsitz des Fürsten Wilhelm zu Wied die "Deutsche Kolonialschule für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe" (DKS) in Witzenhausen bei Kassel gegründet. Als GmbH wurde sie aus privaten Mitteln errichtet und betrieben. Kolonialschulen bezweckten vorwiegend die Ausbildung von Beamten, Pflanzern, Landwirten, Gärtnern und Viehzüchtern für die Arbeit in den Kolonien.
Neben landwirtschaftlichen und handwerklichen Fächern wurden die Schüler auch in Völkerkunde, Kulturgeschichte und Sprachen unterrichtet. Zur Veranschaulichung des Unterrichts gab es außerdem eine Lehrsammlung. Die Absolventen der Kolonialschule wurden gebeten, geeignete Gegenstände aus Übersee an ihre Alma Mater zu senden; die meisten davon befinden sich noch heute im völkerkundlichen Museum Witzenhausen. Nach zwei- oder dreijähriger Ausbildung konnte ein Diplom erworben werden. Die meisten Absolvent lebten später im Ausland, davon der größte Teil wiederum im damaligen Südwestafrika, Ostafrika und Kamerun. Zwischen 1908 und 1911 befand sich auch die "Kolonialfrauenschule" am gleichen Ort. Zwischen 1914 und 1919 war der Schulbetrieb der "Kolonialschule" wegen des ersten Weltkriegs eingestellt; 1944 wurde sie endgültig geschlossen. Eine Nachfolgeinstitution ist das 1957 eröffnete „Deutsche Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft“ (DITSL), dessen Schwerpunkt bis heute auf der Entwicklungszusammenarbeit liegt. (SF)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Deutsche Kolonialzeitung

Das wesentliche Publikationsorgan der →Deutschen Kolonialgesellschaft erschien ab 1884 zunächst monatlich, später zweiwöchentlich und zeitweise wöchentlich. Ab 1923 erschien die Zeitschrift unter dem Titel „Der Kolonialdeutsche“, bevor sie 1929 mit der zeitweise parallel erscheinenden „Übersee- und Kolonialzeitung“ zusammengeführt und in „Deutsche Kolonialzeitung, Übersee- und Kolonialzeitung“ umbenannt wurde. (JH)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Deutsche Witu-Gesellschaft

Witu (auch "Wituland" oder "Witugebiet") war ein afrikanisches Sultanat an der nördlichen Küste des heutigen Kenia. Sultan Ahmad ibn Fumo Bakari hatte sich bereits 1867 an deutsche Afrikareisende gewandt, um mit dem Deutschen Reich einen →Schutzvertrag auszuhandeln und so der Expansion Sansibars etwas entgegensetzen zu können. 1878/79 lernte er die deutschen Brüder Clemens Denhardt und Gustav Denhardt kennen, die schließlich eine Gesellschaft gründeten und am 8. April 1885 vom Sultan ein Gebiet erwarben, für das sie einen →“Schutzbrief” des Deutschen Reiches beantragten, den sie am 27. Mai 1885 tatsächlich erhielten. Die Denhardts übertrugen dann das Gebiet an die spätere Deutsche Witu-Gesellschaft, die ab 1887 als Kolonialgesellschaft deutschen Rechts die Souveränität im Auftrag des Reiches innehatte. Das neu eingerichtete →“Schutzgebiet” wurde auch "Suaheli-Land" genannt. Die Witu-Gesellschaft bemühte sich um den Aufbau einer Verwaltung und einer Plantagenwirtschaft und zog auch einige Siedler an. 1890 ging es ihr jedoch finanziell so schlecht, dass sie durch Vertrag vom 10. Mai 1890 mit der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft verschmolz. Am 01. Juli 1890 ging das Gebiet als Teil eines deutsch-britischen Abkommen an Großbritannien über, das Witu als Teil von "Britisch-Ostafrika" verwaltete. Dadurch verlor das Sultanat seine Eigenständigkeit. (SF)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Deutscher Buch-Export und -Import

Hervorgegangen aus der als VEB geführten Leipziger Firma Koehler & Volckmar. Der deutsche Buch-Export und -Import wurde als GmbH am 23.10.1953 gegründet mit einer Filiale in Berlin und besaß das DDR-Außenhandelsmonopol für Bücher sowie aller Art antiquarischer Druckerzeugnisse. „Der deutsche Buch-Export und -Import verkauft auch die wertvollen Bibliotheken enteigneter Großgrundbesitzer oder von ‚Republikflüchtigen‘ ins Ausland und führt dem Regime dadurch Devisen zu“, hatte man in der BRD bereits seit den 1960er Jahren beobachtet. Doch nicht nur Bücher, auch Geschäfte mit Antiquitäten und Kunst wurden teilweise über den DB abgewickelt. Der 1972/1973 in "Buchexport" umbenannte Außenhandelsbetrieb stellte ab 1. Januar 1974 seinen bisherigen Export von Antiquitäten ein (d.h. nach der ministeriellen Weisung, künftig nur der →Kunst und Antiquitäten GmbH (KuA) das alleinige Recht zur Ausfuhr von Kunst und Antiquitäten zu gewähren). Das Außenhandelsmonopol für antiquarische Bücher und Druckerzeugnisse hingegen ging auf das →Zentralantiquariat der DDR in Leipzig über. Aktenüberlieferung der Jahre 1955–1958 findet sich im Bundesarchiv (BArch DR 1/1178), der Jahre 1958–1961 und 1963–1967 sowie 1973–1989 ebenda (BArch DR 1/1054, BArch DY 30/IV A 2/6.10/215, BArch DY 30/17670), darüber hinaus im Sächsischen Hauptstaatsarchiv - Staatsarchiv Leipzig (Signatur 20998). (MD)

  • Kulturgutentziehungen in SBZ und DDR

Deutsches Kaiserreich

Deutsches Kaiserreich ist die retrospektive Bezeichnung für die Phase des Deutschen Reichs von 1871 bis 1918. Unter der Herrschaft der preußischen Hohenzollern, die sowohl preußische Könige als auch deutsche Kaiser waren, war erstmals ein deutscher Nationalstaat entstanden, und zwar in Form einer konstitutionellen Monarchie. Hauptresidenz war das Berliner Schloss. Das deutsche Kaiserreich hatte drei aufeinander folgende Kaiser: Wilhelm I., Friedrich II., Wilhelm II., von denen allerdings nur Wilhelm I und Wilhelm II die Gelegenheit hatten, die Geschicke des Staates zu bestimmen. Friedrich II regierte nur wenige Monate bevor eine Krebserkrankung zu seinem Tod führte. Außenpolitisch war das Kaiserreich geprägt durch den Einstieg in den überseeischen Imperialismus und den damit einhergehenden Wettbewerb mit den anderen Kolonialmächten; innenpolitisch war es vor allem die durch die Hochindustrialisierung beförderte "soziale Frage", die die Entwicklungen bestimmte. Die Politik des Deutschen Kaiserreiches wurde maßgeblich geprägt durch Reichskanzler Otto von Bismarck (Amtszeit 1871 bis 1890). (SF)

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

DRBD

  • Kriegsbedingt verlagertes Kulturgut

DRMD

  • Kriegsbedingt verlagertes Kulturgut

Dubletten-Erlass

  • Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten