Deutsches Meeresmuseum Stralsund
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Biographische Angaben
Ab Ende 1946 begann Otto Dibbelt mit dem Aufbau des Natur-Museums. Im Katharinenkloster Stralsund, in dem sich bis zum Kriegsende ein Gymnasium befunden hatte, wurde ihm zur Einrichtung ein 70 Quadratmeter großer Raum, der ehemalige Zeichensaal, zur Verfügung gestellt. Am 24. Juni 1951 konnte das Natur-Museum eröffnet werden. Objekte der Sammlung Dibbelt bildeten den Grundstock des Museumbestands. Ein Großteil der Objekte wurde 1956 von Astrid Dibbelt, nach dem Tod ihres Mannes, an das Museum übergeben.
Vermutlich bald nach seiner Gründung übernahm das Naturmuseum auch einen naturwissenschaftlichen Sammlungsbestand aus dem früheren „Museum für Neuvorpommern und Rügen“ in Stralsund (später Kulturhistorisches Museum Stralsund, seit 2015 Stralsund Museum).
1955 umfasste der Sammlungsbestand des Museums bereits ca. 150.000 geologische, botanische, zoologische und ethnografische Objekte aus aller Welt. Unter dem neuen Museumsleiter Sonnfried Streicher fand eine inhaltliche Profilierung zum Museum für Meereskunde und Fischerei der DDR statt. Im Zuge dessen wurden von 1956 bis 1974 Teile der Dibbelt-Sammlung ausgesondert.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- MuseumsdirektorNach dem Tod des Gründers Otto Dibbelt übernahm Streicher die Leitung des Natur-Museums in Stralsund. Er war maßgeblich am Neuaufbau der nun als Meereskundemuseum konzipierten Einrichtung zum letztlich bestbesuchten Museum der DDR bzw. Norddeutschlands und 1994 an der erfolgreichen Überführung des, bis dato städtischen Museums in die „Stiftung Deutsches Meeresmuseum“ beteiligt. Er nahm zudem an zahlreichen Forschungsreisen des Meeresmuseums teil. Streicher leitete das Deutsche Meeresmuseum bis 1995.22.10.2020
- Museumsdirektor1995 wurde Harald Benke Nachfolger von Sonfried Streicher.Benke, Harald22.10.2020
- gefördert vonDen Aufbau des Museums unterstützte Hugo Bleil. In drei Etappen richtete er das Sammlungsgut für die Ausstellung her bzw. erarbeitete neue Präparate. Bleil arbeitete in Stralsund vom 15.05. bis 04.11.1950, vom 16.02. bis zum 04.11.1951 und vom 16.06. bis zum 27.09.1952. Bleil gab auch eigene Präparate als Leihgaben an das Natur- Museum. Im Leihschein vom 9. Juli 1951 sind unter anderem angeführt: 1 Hirschkopf, Modelle von Elefanten, Nashörnern und vom Blauwal, 1 junger Löwe, 1 junger Tiger, 1 junger Puma, 1 Känguruh, 1 Pfefferfresser, 1 Lachender Hans, Mandarinente u. a.22.10.2020
- MitarbeiterAb Januar 1954 arbeitete Michael Neitzer (geb. 19.11.1902) am Natur-Museum. Er war zuvor Oberpräparator am Phyletischen Museum in Jena und vor dem Krieg bei Umlauff in Hamburg und dann im Zoologischen Museum Breslau tätig.Neitzer, Michael22.10.2020
- MitarbeiterAb 1960 war Gerhard Streicher stellvertretender Direktor des Deutschen Museums für Meereskunde und Fischerei in Stralsund.22.10.2020
- Verweist aufOtto Dibbelt brachte unter anderem zwei größere Conchyliensammlungen nach Stralsund. Bei einer dieser handelte es sich um einen angekauften Teilnachlass mit mindestens 3230 Sammlungseinheiten von Friedrich Borcherding (1849- 1924) aus Vegesack bei Bremen.Borcherding, Friedrich (1849- 1924)22.10.2020
- Verweist auf1962 erfolgte die Abgabe von 12 Präparaten von für den Darß typischen Tierarten an das Darßer Heimatmuseum (heute Darß-Museum Prerow).Darß-Museum Prerow22.10.2020
- gefördert vonDas Natur-Museum in Stralsund wurde von Astrid Dibbelt ideell und finanziell gefördert. Dabei übernahm sie ehrenamtlich diverse Museumstätigkeiten.22.10.2020
- Verweist auf1977 wurde Herbarmaterial an das Herbarium Haussknecht Jena abgegeben.Herbarium Haussknecht Jena22.10.2020
- Verweist aufDas Museum gab aus seinem Bestand 10 Vogelpräparate (1964), 44 Trophäen und Geweihe (1967/1979) an das Museum Jagdschloß-Granitz (heute Jagdschloss Granitz) ab.Jagdschloss Granitz22.10.2020
- Verweist auf1967 erfolgte die Abgabe ethnografischer Bestände an das Völkerkundemuseum Leipzig (heute GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig).22.10.2020
- gefördert vonOberbrügermeister Hans Fichtner unterstützte Otto Dibbelt beim Aufbau des Museums.22.10.2020
- Verweist auf1960 erfolgte die Abgabe von naturwissenschaftlichen Objekten aus dem Meereskundemuseum an die Heimatstube Binz (sechs Vögel).Heimatstube Binz22.10.2020
- Verweist auf1961 erfolgte die Abgabe von neun Tierpräparaten an das Heimatmuseum Kirchdorf/Poel (heute Inselmuseum Insel Poel).Inselmuseum Insel Poel22.10.2020
- Verweist aufOtto Dibbelt erhielt für das Museum über Else Jahnke, Ankauf und Vermittlung von Kunst- und Kulturgut für Museen und Archive in Bad Doberan, mehrere Sammlungen, z. B. die Vogeleiersammlung von Gude, viele Gehörne und Literatur.Jahnke, Else22.10.2020
- Verweist aufOtto Dibbelt erwarb für das Museum von Hans Kater (Rostock) diverse Säugetierschädel, darunter einen Walrossschädel.Kater, Hans22.10.2020
- Verweist aufIm April 1978 erhielt die Martin-Luther-Universität vom Museum das Skelett einer Kegelrobbe (beide Femori und der Gesichtsschädel fehlen) als Dauerleihgabe.22.10.2020
- Verweist aufIm Februar 1977 wurden 61 Vogel- und Säugetierpräparate sowie im Jahr 1989 677 Serien von Landschnecken aus der 1924 von Dibbelt angekauften Conchylien-Sammlung von Julius Reissner, Braunschweig (1858-1942), incl. Material aus dem Nachlass Victor von Koch, Braunschweig, an das Müritz-Museum Waren (heute Müritzeum Waren) abgegeben.Müritzeum Waren22.10.2020
- Verweist auf1970 gab das Museum eine Entomologie-Sammlung mit ca. 60.000 Exemplaren (Lepidopteren aus Vorpommern, Sammlung Spormann) an das Museum für Naturkunde Berlin ab.22.10.2020
- Verweist aufDas Museum gab 21 Säugetiere, u.a. 1 Wolf, 1 Wildschwein mit Frischlingen (November 1968), 161 einheimische Vögel und 49 Säuger (April, September 1977) sowie 43 Objekte für den Aufbau eines Riffausschnittes (Mai 1980) an das Kreisheimatmuseum Goldberg (heute Natur-Museum Goldberg) ab.Natur-Museum Goldberg22.10.2020
- Verweist aufIm April 1968 übernahm das Natur- und Völkerkundemuseum „Julius Riemer“ Lutherstadt Wittenberg 272 von Dibbelt gesammelte „vorrangig tropisch-exotische Wirbeltierpräparate“ (Vogelbälge, Säugetiere, Schädel, exotische Gehörne, zahlreiche Affen-Standpräparate).Natur- und Völkerkundemuseum „Julius Riemer“ Lutherstadt Wittenberg22.10.2020
- Verweist aufOtto Dibbelts alter Freund Johannes Pfau aus Wolgast gab seine Sammlungen nach Stralsund ins Museum.Pfau, Johannes22.10.2020
- Verweist aufOtto Dibbelt brachte unter anderem zwei größere Conchyliensammlungen nach Stralsund. Bei einer dieser handelte es sich um die angekaufte Conchyliensammlung von Julius Reissner (1858-1942) aus Braunschweig mit bislang 2375 inventarisierten Einheiten, die auch Material von Victor von Koch (1840-1915) enthält.Reissner, Julius (1858-1942)22.10.2020
- Verweist aufDas Museum für Naturkunde Görlitz (heute Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz) übernahm im August 1987 eine Sammlung von Landschnecken (weltweit) aus der 1925 von Dibbelt erworbenen Conchylien-Sammlung aus dem Nachlass von Friedrich Borcherding, Vegesack (1849-1924).Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz22.10.2020
- Verweist auf1978/1979 gab das Museum geologisch/mineralogische Objekte an das Bezirksmuseum Cottbus (heute Stadtmuseum Cottbus) ab.Stadtmuseum (Cottbus)22.10.2020
- Verweist aufIm April 1977 erhielt die Station Junger Naturforscher und Techniker Grimmen unbrauchbare Vogel- und Säugetierpräparate als Dauerleihgabe.Station Junger Naturforscher und Techniker Grimmen22.10.2020
- Verweist aufIm Museumsbestand befindet sich die Conchylien-Sammlung von Johannes Sprick. Bei der Sammlung von ca. 960 Serien Schnecken- und Süßwasser-Muschelschalen ist unklar, ob Dibbelt sie von dem befreundeten Reichsbahnamtmann Johannes Sprick angekauft oder unentgeltlich übernommen hat.22.10.2020
- Verweist aufAb 1956 gingen kulturhistorische Sammlungsobjekte an das Stralsund Museum und an das Stralsunder Stadtarchiv. Über den genauen Vorgang sind keine Unterlagen vorhanden.Stadtarchiv Stralsund22.10.2020
- LeihgeberDas Storchenmuseum im Haus der Naturpflege Bad Freienwalde erhielt 1977 drei Storchpräparate (Weißstörche) als Dauerleihgabe.Storchenmuseum im Haus der Naturpflege Bad Freienwalde22.10.2020
- Verweist aufDurch die Aussonderung von Teilen der Sammlung Dibbelt aus dem Museum für Meereskunde und Fischerei der DDR von 1956 bis 1974 gelangten Gemälde und Grafiken sowie andere Kulturgüter in das heutige Stralsund Museum, während weitere Bestände an das Stadtarchiv Stralsund und andere Museen und Institutionen außerhalb Stralsunds gegeben wurden.22.10.2020
- Verweist aufZum Museumsbestand zählt eine kleine alte Sammlung Mollusken von J. F. Tetschke (*1796).Tetschke, J. F. (geb. 1796)22.10.2020
- Verweist aufIm September 1977 erhielt die Requisitenabteilung des Theaters Stralsund ursprünglich als Leihgaben 15 Vogel- und Säugetierpräparate in schlechtem Erhaltungszustand.Theater Stralsund22.10.2020
- Verweist aufEs bestand eine enge Verbindungen zwischen dem Natur-Museum und der Greifswalder Universität. Vom Dekan der Pädagogischen Fakultät, Prof. Hoffmann, hatte Dibbelt bereits 1948 einen Forschungsauftrag zur Errichtung eines Natur-Museums in Stralsund für die Jugend- und Erwachsenenbildung erhalten. Eine direkte Partnerschaft beider Einrichtungen kam zwar nicht zustande, aber der Direktor des Anatomischen Instituts, Professor Wegner, war Dibbelt mehrfach bei biologischen Ausstellungsobjekten und der Übernahme von Präparationsarbeiten behilflich.Universität Greifswald22.10.2020
- Verweist aufVon Albert Wendt (Rostock) kam dessen bedeutende Sammlung von Wanzen aus Mecklenburg nach Stralsund in den Museumsbestand.Wendt, Albert22.10.2020
Ereignisse
- VeranstalterDas Museum veranstaltete die Ausstellung "Otto Dibbelt – Sammler ohne Grenzen".Weitere InformationsquelleWebsite zur Ausstellung19.11.2020
- Verweist aufIm Museumsbestand (Nachlass Otto Dibbelt) befindet sich eine auf der Auktion 181 bei Max Perl von Carl Westphal erworbene Zeichnung. Der vorherige Besitzer ist unklar und auch zu Carl Westphal gab es nach Recherchen keine weiteren Hinweise. Daher ist die Provenienz der Zeichnung nicht zweifelsfrei unbedenklich.22.10.2020
Provenienzmerkmale
- AuftretenAutogramm Sammlung Würtemberg22.10.2020
- AuftretenStempel Sammler Prof. Dr. Wilhelm August Ackermann22.10.2020
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Archivalien
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Literatur & digitale Angebote
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