Georg-August-Universität Göttingen. Ethnologische Sammlung
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Biographische Angaben
Gründung eines Ordinariats für Völkerkunde, dem die Sammlung seitdem zugeordnet ist.
Gründung des Instituts für Ethnologie, wobei die Sammlung explizit mit genannt wurde.
Die Sammlung geht historisch auf das 1773 gegründete königlich-akademische Museum zurück. Eine entscheidende Rolle beim Erwerb von Ethnographica spielte im 18. Jahrhundert Johann Friedrich Blumenbach, welcher ab 1810 auch Leiter des Museums wurde. Ihm ist es auch zu verdanken ist, dass die Göttinger Sammlung circa 500 Objekte aus der Südsee, von den drei Weltreisen des britischen Kapitän James Cook erhielt. Zusammen mit der Sammlung des Arztes Baron von Asch, bildet die Cook-Forster-Sammlung noch heute den wohl berühmtesten Teilbestand der Ethnologischen Sammlung. Eine Besonderheit der Göttinger Sammlung ist ihre Einbindung in die Lehre und Forschung des Instituts für Ethnologie.
1935 fusionierten die „Ethnographische Sammlung“ und das „Seminar für Völkerkunde“ zum Institut für Völkerkunde und Sammlung, das in den eigens errichteten Neubau am Adolf-Hitler-Platz (nach 1945 wieder Theaterplatz) umziehen konnte.
Erste Ausstellung im damals neu eröffneten und bis heute genutzten Institutsgebäude.
Die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität erhielt 1939 eine umfangreiche Schenkung vom Ethnologischen Museum Berlin. Die Schenkung ging auf zwei Anfragen aus Göttingen vom 7. Dezember 1938 und 12. Mai 1939 nach Gegenständen für den Hochschulunterricht zurück. Es wurden 206 Objekte der Afrika-Abteilung sowie nach der zweiten Anfrage 235 Objekte der Südsee-Abteilung übergeben. Darunter fanden sich sechs Tjurungas. Vier davon waren zuvor im Besitz von Nicol Wettengel, eine bei Oskar Liebler und eine weitere stammt aus der Sammlung Johann Matthias Bogner.
Während des Zweiten Weltkriegs waren Sammlungsbestände zu Teilen nach Reinhausen im Landkreis Göttingen ausgelagert und in gesicherten Luftschutz- und Kellerräumen des Institutsgebäudes untergebracht. Unbeschadet überstanden das Gebäude und die Sammlung den Krieg.
Göttingen unterstand nach dem Krieg zunächst der englischen Militärverwaltung, die in den Räumlichkeiten des Instituts eine „Army School“ einrichtete und die Aufstellung der Schausammlung innerhalb einer Woche veranlasste. Nach Freigabe des Hauses 1949/50 folgte bald die Wiedereröffnung der Völkerkundlichen Sammlung der Göttinger Universität.
1942 gelangte eine circa 300 Ethnografica umfassende, ursprünglich zum Bestand des Städtisch-Ethnographischen Museums der polnischen Stadt Łódź gehörende Teilsammlung als Beutegut über Leipzig nach Göttingen. Im Juni 2016 erfolgte die Restitution des polnischen Konvoluts an das Archäologische und Ethnographische Museum Łódź.
Mittlerweile umfasst die Sammlung circa 18.000 Objekte und dient vorwiegend Forschungs- und Studienzwecken mit dem Bestreben nach öffentlicher Vermittlung der Ergebnisse wissenschaftlicher Bestandserschließungen.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Zugehörige EinrichtungWeitere InformationsquelleWebsite Istitution20.10.2020
- Übergeordnete EinrichtungWeitere InformationsquelleGND01.12.2022
- Leitende PositionJohann Friedrich Blumenbach war seit 1810 am Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen. Er nutzte Objekte der Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen als Anschauungsmaterial in seinen Vorlesungen und machte eine Erwerbung von circa 500 Objekten aus der Südsee, von den drei Weltreisen des britischen Kapitän James Cook, möglich. Nach seinem Tod 1840 wurde die Sammlung zunehmend eingelagert und erst in den 1920er Jahren wieder öffentlich ausgestellt.14.03.2021
- Leitende PositionHans Plischke war der erste Lehrstuhlinhaber. Unter ihm erfuhr die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen, dessen Direktor er ab 1933 war, maßgebliche Zuwächse.21.05.2021
- Verweist aufIn der Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen befinden sich Objekte aus dem Vorbesitz von Hans Abarbanell.21.05.2021
- Verweist aufAus Australien stammende Objekte aus dem Vorbesitz von Herzog Alfred I., Sachsen-Coburg-Gotha befinden sich in der Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen.14.03.2022
- GeschäftsbeziehungDas Antiquariat Alfred Wolf verkaufte Objekte an die Georg-August-Universität Göttingen. Ethnologische Sammlung (damals Institut für Völkerkunde).01.12.2012
- KontaktBernhard Ankermann belieferte auch die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen mit Objekten aus Kamerun.2023
- GeschäftsbeziehungAm 25.09.1950 kaufte die Ehtnologische Sammlung 46 Spielmarken (geschnitzt, Bulu, Nord‐Kamerun) von Richard Apitz.Projektbericht15.03.2018
- Verweist aufIn der Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen befindet sich eine Skulptur aus Papua-Neuguinea und aus dem Vorbesitz von Curt von Hagen (Inv.-nr. Oz 1791).13.07.2023
- GeschäftsbeziehungIm Januar 1954 erwarb die Ethnologische Sammlung die umfangreiche Privatsammlung Heisecke über die Witwe Johanna Heisecke.Projektbericht15.03.2018
- Verweist aufIm Bestand der Ethnologischen Sammlung taucht die Provenienz Wilhelm Hillebrecht wiederholt auf.Projektbericht15.03.2018
- Verweist auf1954 und 1956 gingen Objekte aus dem Vorbesitz von Erich Junkelmann in den Asia-Bestand der Georg-August-Universität Göttingen ein.Projektbericht15.03.2018
- GeschäftsbeziehungDie Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen kaufte regelmäßig Objekte beim Kunstkabinett (Kassel) in den 1950er und 1960er Jahren.14.03.2022
- GeschäftsbeziehungIn den Jahren 1951 bis 1953 erwarb Hans Plischke von dem Kunsthändler Curt Naubert Objekte sowohl für den Afrika-Bestand als auch für den asiatischen und den ozeanischen Bestand der Ethnologischen Sammlung. Die Provenienz Curt Naubert gilt in diesem Zusammenhang bislang als ungeklärt.Projektbericht15.03.2018
- GeschäftsbeziehungLore Kegel verkaufte am 05. Juli 1955 53 Objekte australischer Herkunft für 2120 DM an die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen, darunter vier Schwirrhölzer, vier Wurfkeulen und eine Axt. Einige dieser Objekte stammen aus dem Vorbesitz von Hans Abarbanell. Im Laufe des Jahres 1955 gab es weitere Verkäufe von ozeanischen und australischen Objekten an die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen.14.03.2022
- GeschäftsbeziehungDie ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität erwarb 1966 von Helmut Petri 60 nordwest-australische Objekte für 600 DM.21.05.2021
- GeschäftsbeziehungDie Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen verkaufte materielles Kulturgut an die Ethnographische Sammlung der Philipps-Universität Marburg. Bestandteil dieses Verkaufs waren u.a. Objekte von Winfried Köhler.03.2023
- GeschäftsbeziehungUm 1930 erwarb die Georg-August-Universität Göttingen. Ethnologische Sammlung bei Arthur Speyer II. ein Schwirrholz. Hinzukommen 68 Objekte aus Australien, Nordamerika, Westafrika und Neuseeland, die von der Händlerfamilie Speyer an die Georg-August-Universität Göttingen verkauft wurden.14.03.2022
- GeschäftsbeziehungAm 28.11.1940 erwarb die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen eine westafrikanische Bronzefigur von Herbert Schenk. Die Provenienz gilt als problematisch.Projektbericht15.03.2018
- GeschäftsbeziehungDie Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen kaufte von der Firma Umlauff materielles Kulturgut aus der Sammlung Leonhard Schultze aus dem südlichen Afrika und aus Papua-Neuguinea 1937.28.04.2023
- Verweist aufAm 21. September 1950 wurden in die Bestände der Ethnologischen Sammlung Objekte des Vorbesitzers Otto Uekerus eingearbeitet. Die Provenienz gilt als ungeklärt.Projektbericht15.03.2018
- Verweist aufDie Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität ist im Besitz von Objekten aus dem Vorbesitz von Nicol Wettengel.14.03.2022
- Verweist aufIn der Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen befindet sich eine Skulptur von Tony Yuwati. Sie gelangte über eine Mittelsperson in die Sammlung, die 1979 mehr als 120 Objekte aus Australien, Papua-Neuguinea und von der Insel Timor an die Ethnologische Sammlung verkaufte.14.03.2022
Sammlungen
- SammlungsbestandteilDie Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität ist im Besitz von Objekten aus der Sammlung Nicol Wettengel.21.05.2021
- SammlungsbestandteilEinzelobjekte aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis befinden sich durch Tauschverfahren in der Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen.31.12.2022
- SammlungsbestandteilIm Januar 1954 erwarb die Ethnologische Sammlung die umfangreiche Privatsammlung Heisecke über die Witwe Johanna Heisecke.Projektbericht15.03.2018
- SammlungsbestandteilIn der Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität befinden sich Objekte des Händlers Emile Louis Bruno Clement. Dieser verkaufte 1928 36 Objekte für 24,4£an die Georg-August-Universität Göttingen.21.05.2021
- SammlungsbestandteilDie Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität ist im Besitz von Objekten aus der Sammlung Oskar Liebler.21.05.2021
- SammlungsbestandteilIn der Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen befindet sich materielles Kulturgut aus der Sammlung Leonhard Schultze aus dem südlichen Afrika und Papua-Neuguinea.28.04.2023
- SammlungsbestandteilIn die Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen fanden Objekte der Sammlung Leonhard Schultze 1937 (Verkauf von Leonhard Schultze), 1950 und nach seinem Tod 1955 Eingang.03.2023
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
- Projektbezug(Forschungsprojekt der Einrichtung)
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Archivalien
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