Ludwig Rosenthal's Antiquariat in München
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Biographische Angaben
Ludwig Rosenthal gründete bereits 1859 einen eigenen Kunst- und Antiquitätenhandel in Fellheim. Nach dem Umzug nach München 1867 gründeten er und sein Bruder Jacques Rosenthal das "Rosenthal Antiquariat".
Jacques und Nathan Rosenthal traten 1874 als Juniorteilhaber in die Firma ihres Bruders ein. 1895 beschlossen sie, die Firma zu teilen.
1905 ernannte Ludwig Rosenthal seine drei Söhne Adolf, Heinrich und Norbert Rosenthal zu seinen Teilhabern.
Zeitweilig befanden sich über eine Million Bücher im Bestand des Antiquariats.
Antrag an die Reichskammer der Bildenden Künste durch Ludwig Rosenthal gesendet. In dem Schreiben bat er darum, seine Söhne als Teilhaber des Antiquariats einzutragen. Der Antrag wurde 1936 abgelehnt.
Die Reichskammer der Bildenden Künste ordnete Ludwig Rosenthal an, er müsse seine Firma endgültig liquidieren.
Aufbau eines neuen Geschäfts in Den Haag mit einem kleinen Konvolut von Büchern, das Fritz Rosenthal von seinem Vater Norbert erhielt. Mit dem Bestand zog er 1940 nach Hilversum um. Weitere ehemalige Bestände aus München fanden amerikanische Besatzungstruppen in Schleißheim. Sie kamen 1949 nach Hilversum.
Ein kleiner Teil des Antiquitätenlagers konnte durch Fritz und Paul Rosenthal in die Niederlande nach Den Haag verbracht werden.
Die Geschäftsräume wurden infolge des Pogroms versiegelt. In dem Antiquariat befanden sich zusammen mit den Lagerbeständen ca. 300.000 alte Bücher und ca. 50-70.000 Blatt Graphik.
Die zurückgebliebenen Lagerbestände in München wurden an den Antiquar Günther Koch durch Parteistellen oder mit deren Mitwirkung übergeben.
Nach dem Tod von Fritz Rosenthal übernahm zunächst seine Frau Hilde das Geschäft, anschließend die Tochter Edith Petten-Rosenthal (1948-). Sie hat ihr Geschäft aufgegeben und das Archiv an die Universiteitsbibliotheek van Amsterdam weitergegeben.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Gründer13.03.2018
- VerwalterKarl Seuffer war von den Rosenthals mit der Durchführung der Liquidationsverkäufe betraut worden. Er hatte aber keinen großen Handlungsspielraum und konnte nur einzelne Stücke verkaufen.Seuffer, Karl06.2011
- VerwalterMax Heiß entzog dem Antiquariat Karl Seuffer die Liquidation.06.2011
- GeschäftsbeziehungGünther Koch versuchte mehrmals, sich als offizieller Nachfolger des Antiquariats umzubennen. Selbst nachdem der Adressbuchverlag der IHK München seinen Antrag für einen Eintrag im Münchner Stadt- und Adressbuch mit dem Zusatz "Inhaber des ehemaligen Ludwig Rosenthal'schen Antiquariats" ablehnte. Er zeigte keine Einsicht und begründete dies damit, dass er sich öffentlich auf die jüdische Firma Jacques Rosenthal beziehen dürfe.06.2011
- MitarbeiterErnst Rosenthal arbeitete ab Mitte der 1920er Jahre in dem Antiquariat.06.2011
- GesellschafterJacques Rosenthal war von 1872 bis April 1895 Gesellschafter des Antiquariats.Weitere InformationsquelleGND Eintrag - Jacques Rosenthal04.05.2021
- GesellschafterNathan Rosenthal war Juniorteilhaber. (20.01.1872-04.1895)13.07.2018
- Leitende PositionNorbert Rosenthal war Prokurist des Antiquariats.06.2011
- Leitende PositionFritz Rosenthal war seit 1922 Alleininhaber.13.07.2018
- MitarbeiterPaul Rosenthal arbeitete im großväterlichen Geschäft.Weitere InformationsquelleFamilienbuch Euregio, Paul Rosenthal08.10.2021
- GeschäftsbeziehungVertrieb von Objekten an die heutige Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen - Schloss Gottorf.25.07.2016
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in