Kunsthandlung J. Goudstikker
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Biographische Angaben
Nach Jacques Goudstikkers Flucht wurde die Kunsthandlung von seinen Mitarbeitern übernommen.
Unter Androhung der Deportation erzwangen die neuen Machthaber von den zurückgebliebenen Mitarbeitern und der Mutter von Jacques Goudstikker, Emily Goudstikker-Sellisberger, den Verkauf der Kunsthandlung. Hermann Göring und Alois Miedl kauften die Kunsthandlung mit ca. 1400 Gemälden und allen sonstigen Sachwerten für 2,55 Millionen Gulden. Der eigentliche Handelswert der Ware lag deutlich über dem Kaufpreis.
Hermann Göring übernahm für seine Sammlung alle Gemälde ohne Besitzrechte Dritter, erhielt für diese jedoch Vorkaufsrecht. Die Werke wurden für seine eigene Sammlung nach Berlin geschickt. Einige hundert Bilder gab er an Alois Miedl zurück. Ein Teil der Bilder wurde über den deutschen Kunsthandel verkauft.
Alois Miedl wurde Geschäftsführer und übernahm die übrigen Kunstwerke und alle Liegenschaften.
Die Kunsthandlung J. Goudstikker kam in den Besitz des Werkes (Neri di Bicci, Tafelbild Tobias mit dem Engel), das 1943 vermutlich als Geschenk an Henriette von Schirach ging.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- GeschäftsführerJacques Goudstikker war Inhaber der Firma, die er 1919 von seinem Vater übernahm.08.2010
- MitarbeiterJan Dik (junior) arbeitete um 1940 als konservatorische Assistenz seines Vaters Jan Dik senior in der Kunsthandlung.Dik, Jan (junior)20.10.2015
- MitarbeiterJan Dik (senior) war um 1940 Konservator in der Kunsthandlung.20.10.2015
- Verweist aufDas Dorotheum versteigerte Kunstwerke aus dem entzogenen Besitz der Kunsthandlung.20.10.2015
- Verweist aufHelene Goldschmidt kam 1941 durch die Arisierung der Kunsthandlung in den Besitz von Kunstgegenständen, weil diese nach Deutschland zurückgeführt wurden. Daraufhin wollte sie wieder als Kunsthändlerin tätig werden.16.03.2017
- BeteiligterWalter Andreas Hofer war beteiligt an der Arisierung der Kunsthandlung J. Goudstikker.20.10.2015
- Verweist aufDas Kunsthaus Lempertz handelte mit Kunstwerken aus dem von Göring eingezogenen Besitz der Kunsthandlung J. Goudstikker.20.10.2015
- Verweist aufDas Münchner Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller handelte mit Kunstwerken aus dem von Göring eingezogenen Besitz der Kunsthandlung J. Goudstikker.20.10.2015
- GeschäftsbeziehungKauf des Gemäldes (Willem van de Velde der Jüngere, Nach dem Sturm) von der Kunsthandlung C. J. Reijerse am 19.08.1940, das im Oktober 1940 an Baldur von Schirach weiterverkauft wurde.19.09.2018
- GeschäftsbeziehungBaldur von Schirach kaufte von der Kunsthandlung Goudstikker die Gemälde (Johann Friedrich August Tischbein, Damenporträt und Herrenporträt), die im September 1940 in die Kunsthandlung kamen. Außerdem kaufte er 1941 noch das Bild (Jan Wijnants, Landschaft).19.09.2018
Ereignisse
- BetroffenerObjekte aus der Kunsthandlung J. Goudstikker wurden bei der Auktion versteigert.06.2011
Sammlungen
- BestandDie Sammlung Goudstikker gehörte zum Bestand der Kunsthandlung.08.2010
- GeschäftsbeziehungDie Kunsthandlung erwarb neun Gemälden aus der Sammlung J. J. M. Chabot.Sammlung J. J. M. Chabot08.2010
- GeschäftsbeziehungFür die Sammlung Kummerlé kaufte Alfred Kummerlé aus dem Altbestand der Kunsthandlung einen Großteil. (vor 1940)30.08.2010
- Verweist aufWerke aus der Sammlung Hugo Simon wurden zu Ausstellungszwecken der Kunsthandlung zugeschickt. (10.1933)31.01.2020
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Archivalien
- Wird angeführt in11.05.2016
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in
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