Eisenmann, Günter
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Familiäre Beziehungen
Biographische Angaben
Nach dem Tod seines Onkels 1917 und des Vaters Samuel Felix Eisenmann 1918 wurde Günter Eisenmann alleinhaftender Gesellschafter der oHG Spirituosenhandlung R. Eisenmann.
Eisenmann erbte Teile der Kunstsammlung seines Vaters Samuel Felix Eisenmann.
Nach dem Boykott im April 1933 sprangen viele Kunden der Chemikalienproduktionsfirma Eisenmanns ab.
Im Juli 1933 wurde die oHG Spirituosenhandlung R. Eisenmann liquidiert und die bestehenden Verträge über den Verkauf von Branntwein von der Monopolverwaltung gekündigt. Die Verträge wurden Gerrit Liebach, einem NSDAP-Mitglied, übertragen, der das Geschäft unter neuem Namen weiterführte und die Geräte Eisenmanns verschrottete.
Am 14.02.1935 übertrug Eisenmann seine Anteile der Chemikalienproduktionsfirma auf seine Schwester Raphaela Eisenmann.
Im Januar 1939 legte Eisenmann die Geschäftsführung der Chemikalienproduktion nieder, da die Gewerbe-Polizei die Liquidation der Firma erzwang. Der stellvertretende Geschäftsführer Franz Paul Ledermann hatte bereits 1937 sein Amt niedergelegt.
Das Grundstück Eisenmanns, das er gemeinsam mit Raphaela Eisenmann besaß, wurde am 17.07.1939 enteignet.
Das gemeinsame Grundstück mit seiner Schwester in der Waldemarstraße 43 musste zwangsweise für 110.880 RM verkauft werden; den Erlös erhielten die Eisenmanns jedoch nicht.
Ab September 1941 musste Günter Eisenmann den Judenstern tragen.
1943 wurden Günter und Grete Eisenmann zum Umzug gezwungen. Sie bekamen eine Wohnung im Gartenhaus der Spichernstr. 19 zugewiesen, die sie sich mit einem ausgebombten Ehepaar teilen mussten.
Ein Großteil des wertvollen Mobiliars musste aufgrund des Zwangsumzugs zu Spottpreisen verkauft werden.
Günter Eisenmann führte in den 1950ern zahlreiche Wiedergutmachungs- und Entschädigungsverfahren zu Schaden an Vermögen, im beruflichem Fortkommen, in der Privatwirtschaft, an Freiheit und an Körper und Gesundheit, die alle anerkannt wurden.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- GeschäftsbeziehungGünter Eisenmann übergab im Auftrag seiner Frau das Gemälde (Caritas, ehemals Lucas Cranach zugeschrieben) an die Kunstkommissionärin Helen Siodmak zum Verkauf. (1943) Darüber hinaus hatte Helen Siodmak mehr als 30 Objekte - Möbel, Schmuck, Antiquitäten und zwei Gemälde - aus dem Besitz von Grete und Günter Eisenmann in Kommission übernommen, die sie während der Jahre 1937 bis 1945 verkaufte.Weitere InformationsquelleDossier Sammlung Margarete Eisenmann, Esther Sabelus 07.2022 (verfügbar unter Sammlungsdatensatz Sammlung Samuel Felix und Margarete Eisenmann)07.2022