Ettle, Wilhelm
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Familiäre Beziehungen
Biographische Angaben
1938 erhielt er seine Zulassung als Kunstversteigerer.
Er veräußerte zahlreiche Sammlungen in Frankfurt, dabei kam es häufiger zu Differenzen, so dass Wilhelm Ettle nach einem Parteigerichtsverfahren aus der NDSAP aus geschlossen wurde.
Wilhelm Ettle denunzierte jüdische Sammler, um sich deren Eigentums zu bemächtigen.
Wurde von der Oberfinanzdirektion Kassel ermächtigt, jüdische Sammlungen zu taxieren und als "Sachverständiger für jüdisches Umzugsgut" konfiszierte Gegenstände zu erwerben.
Wilhelm Ettle übernahm das Inventar der Frankfurter Filiale Hugo Helbing von dessen Nachfolger, Dr. Arthur Kauffmann, vor dessen Emigration.
Ettle war autorisiert, beschlagnahmte Werke öffentlich zu versteigern. Er bewarb sich aktiv um die Zuteilung von Aufträgen zur Verwertung jüdischen Besitzes. Er deklarierte die Versteigerungen als freiwillig und verschleierte deren Herkunft.
Inhaftierung durch die Gestapo aufgrund persönlicher Bereicherung und illegaler Geschäftspraktiken. Daraufhin wurde er aus der NSDAP ausgeschlossen.
Erhielt 1944 Berufsverbot.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ettle von alliierten Kunstschutzoffizieren vernommen und umfangreiche Verhörprotokolle zum "Ettle Case" angefertigt. Theodore Heinrich, Offizier der amerikanischen Militärregierung für Hessen und einer der "Monuments Men", arbeitete Ettles kriminelle Kunstgeschäfte während seiner Arbeit im Central Collecting Point Wiesbaden auf. Ein Großteil der nach dem Krieg in Ettles Besitz gefundenen Werke stammten nach Einschätzung der Alliierten 1947 aus konfisziertem jüdischem Besitz (90-100 %).
Verurteilung von dem mittleren US-Militärgericht in Darmstadt zu einer Gefängnisstrafe von sieben Jahren. Danach konnten er und seine Frau wieder im Kunsthandel tätig sein.
Der heutige Verbleib der Geschäftspapiere ist unbekannt, nach dem sie von den Alliierten eingezogen und 1952 an Ettle zurückgegeben wurden.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- GeschäftsbeziehungBot dem Hannoverschen Provinzialmuseum Kunstwerke an (24.11.1929).19.01.2018
- GeschäftsbeziehungWilhelm Ettle und Nicolas Gilles standen geschäftlich sowie persönlich in Kontakt.Projektbericht31.07.2018
- FreundschaftProjektbericht31.07.2018
- GeschäftsbeziehungVerkauf eines Gemäldes Carl Trosts an die Kunsthalle zu Kiel (21.04.1936).19.01.2018
- GeschäftsbeziehungJoseph Peter Laubach war der Ansprechpartner von Wilhelm Ettle für Einkäufe der Stadt Karlsruhe.Projektbericht31.07.2018
- KontaktHatte bezüglich des Gemäldes (Carl Trost (1811–1884), Konradin der letzte Hohenstaufe, um 1840) Kontakt mit Ernst Sauermann (1936).Sauermann, Ernst19.01.2018
- Kontakt
- NachfolgeJulius Theodor Hahn war sein Nachfolger als Spezialsachverständiger des Reichserziehungs- und Innenministeriums in Kunstfragen.11.05.2016
Sammlungen
- Verweist aufWilhelm Ettle begutachtete 1939 die Sammlung von Oskar Spier und versuchte in ihren Besitz zu gelangen.LiteraturangabeWeitere InformationsquelleS.74-892019
- VerkäuferMindestens ein Werk aus der Sammlung Jacobi konnte Wilhelm Ettle veräußern.LiteraturangabeWeitere InformationsquelleS. 132-133
- Verweist aufAnfang der 1950er Jahre kehrte die Witwe Feis zurück nach Frankfurt, es kam zu einem Vergleich mit Wilhelm Ettle. Seine Kunsthandlung erhielt 1941 nach der Beschlagnahme der Sammlung den Auftrag zur Versteigerung der Objekte.LiteraturangabeWeitere InformationsquelleS. 51-522017
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
- Projektbezug
Archivalien
- Wird angeführt inProjektbericht22.07.2014
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt inWeitere InformationsquelleModul Provenienzrecherche11.02.2021
- Wird angeführt in
- Wird angeführt in