Meusel, Alfred
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Biographische Angaben
Alfred Meusel legte 1914 in Kiel das Abitur ab und meldete sich anschließend als Kriegsfreiwilliger zur Teilnahme am Ersten Weltkrieg. Während des Krieges absolvierte er zudem einen Offiziers-Lehrgang.
Nach dem Krieg studierte Alfred Meusel von 1918 bis 1922 an der Universität Kiel Literaturgeschichte, Rechtswissenschaften, Nationalökonomie, Soziologie und Geschichte. Während seines Studiums war er 1919 Vorsitzender der Sozialistischen Studenten Kiel. 1922 schloss er sein Studium mit einer Promotion ab; seine Dissertation trug den Titel „Untersuchungen über das Erkenntnisobjekt bei Marx.“
1918 trat Meusel der USPD bei. Seit September 1922 war er durch die Vereinigung der USPD mit der SPD, Mitglied der SPD, ließ diese Mitgliedschaft aber seit 1925 ruhen.
1933 emigrierte Alfred Meusel zunächst nach Dänemark und später nach Großbritannien.
1937 wurde Alfred Meusel Mitglied einer deutschen kommunistischen Gruppierung an. 1939 war er Gründungs- und Leitungsmitglied des Freien Deutschen Kommunistischen Bundes.
Alfred Meusel wurde 1942 Co-Leiter der Freien Deutschen Hochschule.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland erhielt Alfred Meusel 1946 eine Professur für politische und soziale Probleme der Gegenwart an der Universität Berlin. Im gleichen Jahr trat er auch das Amt des Dekans an, das er bis 1950 innehatte. Zudem übernahm er 1947 eine Professur für Neue Geschichte an der Universität Berlin. 1953 wurde er von seiner Professur an der Humboldt-Universität entpflichtet.
Meusel trat 1946 in die SED ein.
Alfred Meusel war Vorsitzender des Autorenkollektivs für das "Lehrbuch der deutschen Geschichte", das 1952 herausgegeben wurde.
1952 wurde er ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Von 1953 bis 1955 war Alfred Meusel Herausgeber der "Zeitschrift für Geschichtswissenschaft".
Von 1952 bis 1960 war Alfred Meusel am Museum für Deutsche Geschichte (MfDG) in Berlin tätig. 1952 wurde er dessen Gründungsdirektor und war ab 1953 verantwortlich für die Ausstellung zur Geschichte des deutschen Volkes sowie für die Karl-Marx-Sonderausstellung, die er im Mai desselben Jahres leitete. Darüber hinaus trug er Verantwortung für die personelle, strukturelle und ideologische Ausrichtung des MfDG und gilt als „Wegbereiter“ einer marxistisch-leninistischen Geschichtswissenschaft in der DDR.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- FördererAlbert Schreiner wurde Anfang 1948 auf Vorschlag von Alfred Meusel an die Universität Leipzig berufen.Weitere InformationsquelleDeutsche Biographie - Schreiner, Albert Hermann (Deckname Schindler)27.11.2024