Rosener, Günter
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Familiäre Beziehungen
Biographische Angaben
Vertrat als Rechtsanwalt neben Industriegesellschaften hauptsächlich jüdische Emigranten ab 1930. Half u. a. dem Bankier W. Lilienfeld und der Familie Max, Hermann, Salo und Joseph Braunsberg bei der Emigration. Er vertrat Louis Gordon, dessen Möbelfabrik an die arische Firma Werner Wengels überging sowie Dr. Fritz Silberstein aus Berlin.
Rosener lieferte für den Juden Martin Schönemann, der ins Ausland emigrierte, unter dem Besitzkürzel "Dr. R." 221 Kunstwerke im Auktionshaus Dr. Achenbach ein. Als Anlass gab er "Abdeckung von Reichssteuern" an.
Rosener durfte als "Mischling 2. Grades" mit einer Ausnahmeerlaubnis auch nach dem Berufsverbot für jüdische Anwälte 1938 weiterarbeiten
Rosener lieferte unter dem Kürzel "Besitz R2" aus unbekannten Vorbesitz Kunstwerke bei der Auktion 207 von C. G. Boerner ein.
Rosener veräußerte im Auftrag des Reichswirtschaftsministeriums teils freihändig und teils über Auktionen Gemälde und Handzeichnungen aus der Sammlung Sigmund Waldes. Einen Teil der Werke vermittelte er für den Sonderauftrag Linz an Hans Posse. Der Konkurs- und Zwangsverwalter Johannes Laemmerhirt aus Dresden unterstützte ihn bei dieser Transaktion.
Einberufung zum Wehrdienst beim Inf. Panzerjäger, den Rosener als Schütze in der Schreibstube antrat.
Im Februar 1946 erhielt Rosener seine Wiederzulassung als Anwalt beim Landesgericht Berlin. 1948 war er Inhaber des großen Interzonenpasses und erhielt 1950 eine Zulassung bei der amerikanischen Militärregierung.
Verhaftung wegen "Verschaffung eines rechtswidrigen Vermögensvorteils" und Konkursverbrechens. Rosener wurde zu 10 Monaten Gefängnisstrafe und einer Geldstrafe von 300 Mark verurteilt. Daraufhin wurde er als Notar entlassen und im Februar 1969 aus der Anwaltsliste der Anwaltskammer gestrichen.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- GeschäftsbeziehungVermittelte Werke aus der Sammlung Sigmund Waldes an Hans Posse für den Sonderauftrag Linz.16.03.2017
- GeschäftsbeziehungVermittelte Werke für den Sonderauftrag Linz aus der Sammlung Sigmund Waldes.16.03.2017
- KontaktRosener erklärte der Amerikanischen Militärregierung, nie Besitz von verfolgten Personen an sich genommen oder enteignet zu haben sowie nie als Verwalter oder Treuhänder für jüdisches Eigentum zwecks Förderung von Arisierungserlassen tätig gewesen.16.03.2017