Solms-Laubach, Ernstotto zu

Im Oktober 1940 reiste Solms-Laubach in Begleitung des Direktors des Museums für Kunsthandwerk Walter Mannowsky nach Paris um Kunsthändler zu besuchen und Ankaufmöglichkeiten für die Frankfurter Museen zu überprüfen und im Kunsthandel befindliches, nach Frankfurt am Main gehöriges Kunstgut zu erwerben. Dafür wurden Mittel der Stadt durch den Oberbürgermeister Friedrich Krebs bereitgestellt.

Solms-Laubach war als Kunstschutzoffizier beteiligt an "Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen" in der Sowjetunion. So wurden Ikonen aus den Kathedralen von Nowgorod und Pleskau und Einrichtungsgegenstände aus den Zarenschlössern Gatschina, Pawlowsk und Zarskoje Selo geborgen. Solms war 1941/1942 vor allem in Pleskau tätig, wo er nach Einnahme der Stadt ein Museum mit Kunsthandwerk aus Sammellagern von während der russischen Revolution enteignetem Kulturgut eröffnete. 1942 war Solms an der Überführung einer aus Pleskau geborgenen Schmetterlingssammlung nach Frankfurt beteiligt.

Solms-Laubach wurde nach dem Krieg auf Befehl der Militärregierung entlassen, dann wegen seines "Rettungseinsatzes" von Objekten in der Synagoge am Börneplatz in der Reichskristallnacht als "entlastet" eingestuft.