Streisand, Joachim
Grunddaten
Tätigkeitsbereich
Biographische Angaben
Im Jahr 1938 schloss Joachim Streisand sein Abitur ab. Im selben Jahr begann er an der Universität Rostock sein Studium der Philosophie sowie Germanistik 1939 bis 1942 studierte er dann an der Berliner Universität, bis er aufgrund jüdischer Herkunft von der Universität ausgeschlossen wurde. Anschließend war er bis 1944 kriegsdienstverpflichteter Arbeiter bei Opta Radio Berlin. Er lebte bis Mai 1945 illegal in Berlin.
Im Jahr 1944 kam er in ein Arbeitslager in Jena. Im März 1945 flüchtete er von dort und versteckte sich anschließend bis Mai 1945 illegal in Berlin.
Von Juni bis Dezember 1945 war Streisand Mitarbeiter des Schulamts am Volksbildungsamt Berlin-Charlottenburg.
In den Jahren 1946 bis 1948 war Streisand Dozent an der Volkhochschule Charlottenburg und außerdem 1947 bis 1948 Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte.
1948 trat Joachim Streisand der SED bei.
Von 1948 bis 1951 absolvierte er eine wissenschaftliche Aspirantur bei Alfred Meusel an der Humboldt-Universität (HU) in Berlin.
1950 war er außerdem Lehrbeauftragter für Musikgeschichte am Staatlichen Konservatorium sowie Lehrer für Gegenwartskunde am DEFA-Studio.
Nach der wissenschaftlichen Aspirantur wurde er dann in den Jahren 1951 und 1952 wissenschaftlicher Assistent an der HU Berlin. Außerdem hielt er ab 1951 Vorlesungen an HU über neuere deutsche Geschichte.
1952 schrieb er seine Dissertation "Kritisches zur deutschen Soziologie".
Nach seiner Promotion arbeitete Joachim Streisand für das Museum für Deutsche Geschichte (MfDG). 1952 war er Mitarbeiter am Zeitabschnitt "1848-95" und anschließend in den Jahren 1953 bis 1955 Abteilungsleiter dieses Zeitabschnitts am MfDG.
1953 war er Mitbegründer der "Zeitschrift für Geschichtswissenschaft" und bis 1957 in leitender Funktion und als Redakteur an der Zeitschrift beteiligt.
Joachim Streisand beteiligte sich 1955 am Autorenkollektiv zur Ausarbeitung des "Lehrbuchs der Deutschen Geschichte".
Von 1956 bis 1963 war er als wissenschaftlicher Referent in der Abteilung Geschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin tätig.
Von 1958 bis 1980 war er als Inoffizieller Mitarbeiter mit Decknamen „Montag“ für das Ministerium für Staatssicherheit tätig.
Er habilitierte sich 1962 mit einer Arbeit zum Thema Geschichtsdenken von der Frühaufklärung bis zur deutschen Klassik.
Nach seiner Habilitation wurde er 1963 Direktor vom Institut für deutsche Geschichte an der Humboldt Universität.
1964 erhielt Streisand eine Professur mit vollen Lehrauftrag.
Von 1968 bis zu seinem Tod 1980 war er Präsident der Historiker-Gesellschaft der DDR.
Seit 1975 war Streisand Ordentliches Mitglied der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR.
Er wurde 1969 zum ordentlichen Professor und Direktor der Sektion Geschichte an der Humboldt-Universität ernannt.
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
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