Provenienzrecherche: Max Pechstein "Zirkusreiter"
Beschreibung
1956 erwarb das Märkische Museum Witten von einem privaten Kunstsammler in Hagen das 1917/19 entstandene Gemälde „Zirkusreiter“ (Öl auf Leinwand/ Hartfaserplatte, 190 x 97 cm) von Hermann Max Pechstein (1881-1955). Es zählt zu den Erwerbungen für die Abteilung Expressionismus, die im Wesentlichen erst nach 1945 aufgebaut wurde.
Seit Januar 2015 liegt dem Museum ein Restitutionsersuchen des Rechtsanwalt Herrn Markus H. Stötzel in Vertretung der Erben von Alfred Flechtheim vor. Sie nehmen an, dass das Gemälde über den seit 1933 eingesetzten Verwalter des Flechtheimschen Inlandsvermögens Alfred E. Schulte, zu einem unbekannten Zeitpunkt um 1935/1936 an die Galerie Nierendorf veräußert wurde und es sich damit um „Raubkunst“ bzw. „NS-verfolgungsbedingt entzogenes Vermögen“ handelt.
Die Unterlagen des Märkischen Museum Witten geben hinsichtlich der entscheidenden Jahre der Machtergreifung der Nationalsozialisten keine Auskunft zur Geschichte des Bildes. Lediglich zwei Aufkleber auf der Rückseite weisen darauf hin, dass sich das Gemälde zunächst in der Galerie Flechtheim und später in der Galerie Nierendorf in Berlin befunden hat. Wann und unter welchen Umständen das Werk die Besitzer gewechselt hat ist bislang nicht belegt.
Das Kulturforum Witten beauftragte daher im Oktober 2015, gefördert von dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg, Frau Dr. Katja Terlau mit der Provenienzrecherche zum Gemälde von Hermann Max Pechstein.
(c) Märkisches Museum Witten
Grunddaten
Forschungsbericht und Materialien
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Inhaltliche Bezüge
Personen/Körperschaften
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- Verweist aufHülsberg, Elisabeth Käthe
- Verweist aufHülsberg, Elisbeth, geb. Büderich
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Sammlungen
- Verweist aufPrivatsammlung Hülsberg
- Verweist aufSammlung Moses
Provenienzmerkmale
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Literatur & digitale Angebote
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- Verweist aufIllies, Florian: 1913 Der Sommer des Jahrhunderts. Stuttgart 2012.
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- Verweist aufKettelhake, Silke: Alfred Flechtheim und der Querschnitt. In: Kettelhake, Silke: Renée Sintenis. Berlin, Boheme und Ringelnatz, Berlin 2010, S. 81 ff.
- Verweist aufMärkisches Museum der Stadt Witten: Kunstsammlung der Stadt Witten. Deutsche Malerei und Graphik seit 1900. Erster Band. Witten 1968.
- Verweist aufPeters, Hans Albert; Wiese, Stephan von; Flacke‐Knoch, Monika; Leistner, Gerhard: Alfred Flechtheim. Sammler. Kunsthändler. Verleger, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1987.
- Verweist aufSchilling, Jürgen: Max Pechstein. Bönen 1989.
- Verweist aufSchmitt‐Föller, Rudolf [Hrsg.]: Alfred Flechtheim „Nun mal Schluss mit den blauen Picassos!“. Gesammelte Schriften, Bonn 2010.
- Verweist aufShiner, Helen: Artistic Radicalism and radical Conservatism: MoÏssy Kogan and his German Patrons, 1903 – 1928, Dissertation, University of Central England in Birmingham, Mai 1996
- Verweist aufSoika, Aya (Hrsg. von der Max Pechstein Urheberrechtsgemeinschaft): Max Pechstein. Das Werkverzeichnis der Ölgemälde. Band 1: 1905 – 1918, Band 2: 1919 – 1954. München 2011.
- Verweist aufSoika, Aya: Im Kreis von Freunden: Max Pechstein und die Förderer seiner Kunst. In: Gemeinsames Ziel und eigene Wege. Die „Brücke“ und ihr Nachwirken. Almanach der Brücke 1, hrsg. Hermann Gerlinger und Katja Schneider. München 2010, S. 78‐89.
- Verweist aufSoika, Aya: Max Pechstein. Das Werkverzeichnis der Ölgemälde. Hrsg. von der Max Pechstein‐Urheberrechtsgemeinschaft, München 2011, Bd. 1: 1905 ‐ 1918. Bd. 2: 1919‐1954.
- Verweist aufSoika, Max Pechstein Werkverzeichnis Band II.
- Verweist aufStötzel, Markus H.: Ein jüdisches Kunsthändlerschicksal. Der verfolgungsbedingte Eigentumsverlust der Kunsthandlung Alfred Flechtheim, in KUR 3/4 (2010).
- Verweist aufVömel, Alex: 40 Jahre Kunsthandel in Düsseldorf. In: Hering, Karl‐Heinz: Freuden und Leiden eines Kunsthändlers, Düsseldorf 1964, S.7‐20.
- Verweist aufZemter, Wolfgang: Das Märkische Museum der Stadt Witten. Braunschweig 1990.
- Verweist aufZemter, Wolfgang: Das Märkische Museum unter Wilhelm Nettmann 1953 bis 1978. Bönen 1995.