Sekundäres Raubgut aus dem Antiquariat Agnes Straub in der Berliner Akademiebibliothek
Beschreibung
Ziel des Projekts „Sekundäres Raubgut aus dem Antiquariat Agnes Straub in der Berliner Akademiebibliothek“war die Untersuchung der Verstrickung des Berliner Antiquariats Agnes Straub, dessen Restbestände in den frühen 1950er Jahren in die Akademiebibliothek übergingen, in den Bücherraub der Nationalsozialisten. Die Rolle des Antiquariatsbuchhandels bei der Verbreitung von sekundärem Raubgut sollte mit dieser exemplarischen Studie näher beleuchtet werden. Im Rahmen der Drittmittelförderung war Sandra Butte als Wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Projekt tätig. Die Projektleitung lag bei Dr. Stefan Wiederkehr.
Die Recherchen wurden von zwei verschiedenen Ausgangspunkten aus geführt. Zum einen wurden die im Akademiearchiv vorhandenen Akten zur Übernahme der Restbestände des Antiquariats Agnes Straub sowie die überlieferten Kataloge dieses Antiquariats vollständig ausgewertet. Zum anderen bildeten die Exlibris einer jüdischen Persönlichkeit in den aus dem Antiquariat Agnes Straub in die Akademiebibliothek übernommenen Bänden eine wichtige Spur. Ziel war es die Umstände zu klären, unter denen diese Privatbibliothek ihrem Eigentümer verlustig gegangen war. Zwischenergebnisse führten zu einer Ausdehnung der Recherchen auf andere Archive und Einrichtungen, namentlich Bibliothek und Archiv des Börsenvereins des deutschen Buchhandels in Frankfurt am Main, das Brandenburgische Landeshauptarchiv (BLHA) in Potsdam, das Archiv des Bundesamtes für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) in Berlin, die Entschädigungsbehörde des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) in Berlin, das Kreisarchiv Mansfeld-Südharz in Sangerhausen sowie das Landesarchiv Berlin.
Sowohl die Grundzüge der Geschichte des Antiquariats Agnes Straub als auch die NS-verfolgungsbedingte schrittweise Enteignung der jüdischen Persönlichkeit können aufgrund der vorhandenen Akten weitgehend rekonstruiert werden. Auf die entscheidende Frage, wie die Privatbibliothek der jüdischen Persönlichkeit an das Antiquariat Agnes Straub kam, geben die bekannten Quellen jedoch keine Antwort. Dieses Ergebnis der Fallstudie macht deutlich, wie wichtig die systematische Erforschung des Antiquariatsbuchhandels in der Zeit des Nationalsozialismus und der seiner Rolle bei der Verbreitung von sekundärem NS-Raubgut auch in der Nachkriegszeit sind.
Grunddaten
Forschungsbericht und Materialien
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Inhaltliche Bezüge
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Sammlungen
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Provenienzmerkmale
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Literatur & digitale Angebote
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- Verweist aufGutman, Israel (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust, 3 Bde., München 1998, hier Bd. 3, S. 1367;
- Verweist aufSimon, Hermann: Heinrich Stahl. 13. April 1868 - 4. November 1942. Vortrag ... gehalten zur Gedenkfeier der Jüdischen Gemeinde zu Berlin am 22. April 1993, Berlin 1993.