Wissenschaftliche Kontextforschung und systematische Suche in Bezug auf NS-verfolgungsbedingt entzogene Freimaurerliteratur an der Universitätsbibliothek Rostock als Reaktion auf ein Rückgabeersuchen der Vereinigten Großlogen von Deutschland
Beschreibung
Die Zwangsauflösung von Logen ist für den Bereich Mecklenburg-Vorpommern bisher wissenschaftlich nicht aufgearbeitet worden. Basis der Aufarbeitung und Auffindung von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut, in diesem Fall im Bereich der deutschen Freimaurerlogen, ist die Erforschung von Strukturen und Handlungsbeteiligten während der Zeit der Zwangsauflösungen von Freimaurerlogen zwischen 1933 und 1936. Im Fokus dieser Grundlagenforschung standen die Logen im Bereich Mecklenburg. Der Bereich Vorpommern ist aufgrund seiner historisch in keinem Zusammenhang stehenden Beziehung zu Mecklenburg nicht Teil der Forschung gewesen. Ausgangsfragen für diesen Teil des Projektes waren:
1. An welchen Orten in Mecklenburg befanden sich Logen?
2. Unter welchen Umständen und zu welchem Zeitpunkt fanden die Auflösungen der Logen statt?
3. Sind Übergriffe oder andere Gewaltakte im Zusammenhang mit den Auflösungen dokumentiert worden?
4. Gibt es Unterscheidungsmerkmale im Zusammenhang mit den Auflösungen in Mecklenburg im Vergleich zu anderen deutschen Ländern und wenn ja, worin bestanden diese?
5. Wie wurde mit dem Inventar nach Auflösung der Logen verfahren und welche Institutionen oder Personen waren beteiligt?
Projekt in Zahlen
Forschungsergebnisse aus der Endphase des im Juli 2017 beendeten Langzeitprojektes an der UB Rostock deuteten darauf hin, dass Lieferungen konfiszierter Freimaurerliteratur als Geschenke zwischen 1934 und 1936 sowie 1941 inventarisiert worden sind. In den fraglichen Zeiträumen sind insgesamt ca. 6.500 Titel überprüft worden. Insgesamt sind 29 Werke als NS-verfolgungsbedingt entzogene Freimaurerliteratur identifiziert worden.
Transparenz
Auf Einladung des Museumsverbandes in Mecklenburg-Vorpommern e.V. wurde am 11. März 2018 im Rahmen der Frühjahrstagung mit dem Thema „Provenienzforschung. Zukunft kommt von Herkunft“ in Wismar ein Vortrag zur Provenienzforschung an der UB Rostock mit dem Titel „Zweifelhafte Geschenke. NS-Raubgut an der Universitätsbibliothek Rostock“ gehalten. Eine Veröffentlichung des Vortrags als Teil eines Tagungsbandes ist in Planung. Die Ergebnisse der umfangreichen Archivrecherchen innerhalb des Projektes werden in einem wissenschaftlichen Aufsatz zusammengetragen und veröffentlicht.
(c) Universitätsbibliothek Rostock
Grunddaten
Forschungsbericht und Materialien
Für den Zugang zu den Forschungsberichten ist ein sogenannter erweiterter Zugang notwendig. Dieser kann beim Zentrum beantragt werden und setzt ein „berechtigtes Interesse“ voraus. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie in der Ausführlichen Anleitung. Sollten Sie bereits über ein Nutzerkonto mit erweitertem Zugang verfügen, loggen Sie sich bitte ein.
Inhaltliche Bezüge
Personen/Körperschaften
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Ereignisse
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Provenienzmerkmale
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Archivalien
Literatur & digitale Angebote
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