Sammlung Carl Hagemann
Grunddaten
Obwohl Carl Hagemann erst um die Jahrhundertwende anfing zu sammeln, waren bereits Ende 1915 18 Gemälde von Emil Nolde, zudem Werke von Braque, Derain, Marc und Modersohn-Becker in seinem Besitz. Ab 1916 erwarb er Werke von Heckel, Kirchner, dann von Otto Mueller und schließlich von Schmidt-Rottluff. Später galt sein Hauptinteresse Ernst Wilhelm Nay. Bei seinem Unfalltod 1940 hinterließ er ca. 89 Gemälde und über 1600 Papierarbeiten.
Sammlungsgeschichte
Bereits zu Lebzeiten sehr besorgt, was mit seiner Sammlung geschehen würde, wollte Hagemann diese eigentlich dem Museum Folkwang vermachen. Ab 1933 war das nicht mehr möglich: im Rahmen der Aktion »Entartete Kunst« drohte auch seine Privatsammlung durch den Nachfolger Gosebruchs, Klaus Graf von Baudissin, beschlagnahmt zu werden. 1940 starb Carl Hagemann bei einem Verkehrsunfall und hinterließ seine Sammlung seinen Geschwistern.
Carl Hagemann vererbte seinen Geschwistern, darunter seine Schwester Maria Helsig, seine Kunstsammlung.
Um die Sammlung, deren Werke als "entartet" galten, während des Zweiten Weltkriegs vor dem staatlichen Zugriff zu schützen, wurde mit dem Direktor des Städelschen Kunstinstituts Ernst Holzinger verabredet, die Sammlung im Museum zu verstecken. Sie überstand den Krieg unbeschadet.
Im Krieg wurde die Sammlung zusammen mit dem Kunstbesitz des Frankfurter Museums Städel ausgelagert und so gerettet.
Nachdem die Sammlung den Krieg unbeschadet überstand, konnte sie danach über den Central Collecting Point in Wiesbaden wieder zusammengebracht werden.
Die Erben Carl Hagemanns schenkten den 935 Blatt umfassenden Grafikbestand aus der Sammlung dem Städelschen Kunstinstitut.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Besitzer, Eigentümer19.01.2018
- Verweist auf(Die Galerie Aenne Abels verkaufte ein Gemälde des Künstlers Ernst Wilhelm Nay an Rudolf Bornschein, das sich zuvor im Bestand der Sammlung befand. (1957) Wann das Gemälde zur Galerie Aenne Abels nach Köln kam, ist nicht mehr nachzuweisen.)Projektbericht20.03.2019
- Verweist auf(Die Galerie Ferdinand Möller war 1930 im Vorbesitz eines Gemäldes (Emil Nolde, Duo, 1929), das sich ab 1934 im Bestand der Sammlung Hagemann befand.)Projektbericht20.03.2019
- Verweist auf(Die Galerie Rudolf Probst verkaufte ein Gemälde (Emil Nolde, Duo, 1929) an Rudolf Bornschein, das aus dem Bestand der Sammlung Hagemann stammt.)Projektbericht20.03.2019
- Geschäftsbeziehung(Elsa Hagemann, die Schwägerin des verstorbenen Carl Hagemann, verkaufte zwei Aquarelle an das Leopold-Hoesch-Museum.)30.11.2017