Sammlung Gomperz
Grunddaten
Die Gomperz gehörten zu jenen bedeutendsten jüdischen Familien in Wien, die nicht nur eine Art Geldaristokratie vertraten, sondern vor allem in ihren Salon den Mittel- und Treffpunkt von Politik, Wissenschaft, Kunst und Literatur gebildet haben. Die Sammlung Gomperz enthielt Altmeister-Gemälde u.a. von Antonis van Dyck, Lucas Cranach, Pieter Pieter Brueghel d. J. und Kunst des 19. Jahrhunderts, darunter Werke von Ferdinand Waldmüller, Rudolf von Alt und Carl Spitzweg sowie auch eine große Anzahl von Werken von Emil Orlik. (Lillie 2003, S. 416-437, p. 416-437.)
Sammlungsgeschichte
Das Gemälde (Lucas Cranach, Maria mit dem Kind) hing in dem von den Gomperz-Geschwistern bewohnten Haus in Wien.
Die Sammlung wurde aufgrund von § 1 der Verordnung über die Einziehung von Vermögen im Protektorat Böhmen und Mähren durch Karl Ebner eingezogen.
Schmuck und Silbergegenstände von Nelly und Marie Gomperz wurden zwangsweise beim Dorotheum eingebracht.
Die Zuständigkeit über das Vermögen und die Sammlung oblag dem Reichsstatthalter Baldur von Schirach.
Franz-Joseph Huber hatte die Aufsicht über die beschlagnahmte Sammlung.
Objekte aus der Sammlung wurden von Graf Marogna-Redwitz, Chef der Reichsabwehrstelle gegen Spionage, erworben.
Wolfgang Hainisch gelang es einige Stücke aus der Sammlung von der GESTAPO rückzuerwerben, um diese für die Familie Gomperz zu sichern.
Ein Teil der Wiener Kunstsammlung wurde bei der Galerie St. Lucas versteigert.
Adolf Hitler entschied, dass 10 Werke in die Sammlung Linz übergingen.
Die Sammlung wurde auf Veranlassung Baldur von Schirachs in einer Liste verzeichnet und geschätzt.
Franz-Joseph Huber erhielt von Baldur von Schirach den Auftrag den Rest der Sammlung Gomperz an die Österreichische Galerie zu verkaufen.
Franz-Joseph Huber erhielt von Baldur von Schirach den Auftrag den Rest der Sammlung Gomperz an das Kunsthistorische Museum Wien zu verkaufen.
Wolfgang Hainisch bemühte sich um die Restitutionsanträge nach dem Krieg. Aus der Bildersammlung gelangten einige Werke wieder zurück zu den Erben.
Ein Werk aus der Sammlung, welches sich zum Zeitpunkt der Beschlagnahme der Sammlung im Fotoinventar de Denkmalamtes als aus der Sammlung Gomperz stammend verzeichnet worden war, gehörte zu den "herrenlos" deklarierten Kunstgegenständen. die sich nach 1945 wieder in Verwahrung des Bundesdenkmalamtes befanden. Die Restbestände, sog. "Sammlung Mauerbach", wurden im Amtsblatt der Wiener Zeitung veröffentlicht.
Die sog. "Sammlung Mauerbach" wurde von der Republik Österreich an den Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden übertragen und 1996 wurde ein Werk aus der Sammlung Gomperz im Rahmen der Mauerbach Benefiz-Auktion zugunsten bedürftiger NS-Verfolgter in und aus Österreich versteigert.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- Sammlungsgründer19.09.2018
- Besitzer, Eigentümer(Besitzer der Sammlung.)19.09.2018
- Besitzer, EigentümerGomperz, Marie(Besitzerin der Sammlung.)19.09.2018
- Besitzer, Eigentümer(Besitzerin der Sammlung.)19.09.2018
- ErbeHainisch, Henriette(Henriette Hainisch war die Alleinerbin der Sammlung Goperz.)19.09.2018
- Verweist auf(Der Leibfotograf von Adolf Hitler, Heinrich Hoffmann, erwarb Kunstwerke aus der Sammlung.)
- Betroffener(Das North Carolina Museum of Art hatte in seinem Bestand ein Werk, welches der Sammlung Gomperz gehörte. Es wurde 2000 den Erben von Philipp Gomperz restituiert.)
- Verweist auf(Baldur von Schirach erwarb das Gemälde (Lucas Cranach, Maria mit dem Kind) und zwei persische Kacheln nach Erlaubnis von Adolf Hitler für private Zwecke.)19.09.2018
- Verweist aufWittke, Bernhard(Bernhard Wittke, SA-Sturmführer und Schätzmeister der VUGESTA. erwarb einige Objekte aus der Kunstsammlung.)
Sammlungen
- Erbe(Das Gemälde (Lucas Cranach, Madonna mit Kind) aus der Sammlung Josefine von Wertheimstein wurde vermutlich an die Geschwister Philipp, Marie und Cornelia Gomperz vererbt.)vermutet,19.09.2018
- Sammlungsbestandteil(Objekte aus der Sammlung gelangten in den Bestand der Kunstsammlung Hermann Görings.)
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Archivalien
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt inAlessandro Chechi/Raphael Contel/Marc-André Renold, Case „Madonna and Child in a Landscape – Philipp von Gomperz Heirs and North Carolina Museum of Art,” Platform ArThemis ArtLaw Centre, University of Geneva, Januar 201219.09.2018
- Wird angeführt in(S. 416-437.)