Sammlung Otto Dibbelt
Grunddaten
Der Pädagoge und Biologe Otto Dibbelt begann ab 1925 als Leiter des Heimatmuseums in Kolberg seine kulturhistorische und naturkundliche Sammlung aufzubauen. Durch seine zahlreichen Kontakte, besonders zu Wissenschaftskreisen und zum Kunstmarkt, konnte Otto Dibbelt eine umfangreiche und heterogene Sammlung aus naturwissenschaftlichen Objekten und Kulturgütern, wie Druckgrafiken, Gemälden, Urkunden, Handschriften und Fragmenten zusammentragen. Der größte Teil der Sammlung Otto Dibbelts bestand aus naturwissenschaftlichen Objekten, wie z.B. Nass- und Trockenpräparate von Vögeln und Fischen, von Säugetieren und Reptilien, Nachbildungen von Tieren und Dioramen, Herbarien sowie geologisch-paläontologische Objekte und astronomische Instrumente. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Teile des Bestands von Kolberg nach Stralsund überführt, die den Grundstock des 1951 gegründeten Natur-Museums Stralsund bildeten. Heute sind die Sammlungen von Otto Dibbelt über mehrere Institutionen verteilt. (Quelle: Überprüfung der Sammlung von Otto Dibbelt im Deutschen Meeresmuseum und im Stralsund Museum im Hinblick auf den Eingang von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut in der Zeit von 1933 bis 1945, S. 4, 12 u. 56)
Sammlungsgeschichte
Ab 1925 begann Otto Dibbelt als Leiter des Heimatmuseums in Kolberg seine umfangreiche kulturhistorische und naturkundliche Sammlung aufzubauen.
Die private Bibliothek Dibbelts – es ist von 40 Bücherkisten die Rede - gelangte im Spätsommer 1941 zusammen mit den Möbeln der Dibbelts im Zuge des Umzugs von Kolberg nach Franzburg.
Dibbelts Ziel war der Aufbau eines naturwissenschaftlichen Museums in seiner Geburtsstadt Stralsund, daher brache er trotz der Kriegswirren seine Sammlungen im Juni 1944 aus Kolberg nach Stralsund, wo sie im Rathaus untergebracht wurden.
Nach dem Bombenangriff auf Stralsund am 6. Oktober 1944 musste Dibbelt einen der belegten Räume wieder abgeben und ließ die Conchiliensammlung nach Buchholz in der Nähe Franzburgs bringen, wo sie bis 1947 in einer Garage eingelagert wurde.
Die nach Stralsund überführten Objekte der Sammlung bildeten den Grundstock des im Jahre 1951 von Dibbelt gegründeten Natur-Museums Stralsund.
Durch eine inhaltliche Profilierung zum Museum für Meereskunde und Fischerei der DDR unter dem neuen Museumsleiter des Meeresmuseums Stralsund Sonnfried Streicher wurden von 1956 bis 1974 Teile der Dibbelt-Sammlung ausgesondert.
Durch die Aussonderung von Teilen der Sammlung Dibbelt aus dem Museum für Meereskunde und Fischerei der DDR gelangten Gemälde und Grafiken sowie andere Kulturgüter in das heutige Stralsund Museum, während weitere Bestände an das Stadtarchiv Stralsund und andere Museen und Institutionen außerhalb Stralsunds gegeben wurden. Heute befinden sich 65 Objekte in den Beständen des Stralsund Museums.
An den Objekten der Sammlung Dibbelt befinden sich kaum Provenienzmerkmale. Nur einige Konvolute der Conchylien-Sammlungen geben durch die Beschriftung der Verpackungen Hinweise auf die Herkunft der Objekte.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- gefördert von(Den Aufbau der Sammlung finanzierte Otto Dibbelt mit Hilfe seines Privatvermögens und mit der Unterstützung seiner schwedischen Frau Astrid.)22.10.2020
- Verweist auf(Otto Dibbelt erwarb auf der Auktion 185 bei Max Perl 50 Bände der Bibliothek von Oscar Bie. Die Provenienz gilt heute als bedenklich.)22.10.2020
- Verweist auf(1981 erhielt Eberhard Borgmann den Teilnachlass von Astrid und Otto Dibbelt von Erich Müller und sorgte für eine archivgerechte chronologische Ordnung sowie eine erste Verzeichnung des Materials inklusive Transkription der Briefe mit der Entschlüsselung von Abkürzungen, die er als ehemaliger Kolberger noch kannte. 1985 wurden die Papiere von Borgmanns Witwe Ilse Borgmann an das Geheime Staatsarchiv übergeben, wo sie in drei Kartons noch unterzeichnet aber mit der ersten Auflistung von Borgmann aufbewahrt werden.)22.10.2020
- Verweist aufDu Bois-Reymond, Clemens (geb. 1855, gest. 1926)(Otto Dibbelt erwarb auf der Auktion 185 bei Max Perl mit der Losnummer 778 ein Konvolut von 80 Kupferstichen. Die Kupferstiche stammten aus dem Besitz von Prof. Claude Du Bois Reymond (1855 -1925), einem bekannten deutschen, reformierten Mediziner, Augenarzt und Professor der Physiologie in Shanghai und Potsdam. Die Provenienz gilt als nicht zweifelsfrei unbedenklich.)22.10.2020
- Verweist auf(Dibbelt korrespondierte mit Heinrich Göbel über die Eigentumsnachweise und Aufteilung der Sammlung in den Jahren 1943 bis 1945, die im Nachlass Otto Dibbelts enthalten sind.)22.10.2020
- Verweist auf(1937 wurden die Objekte aus Otto Dibbelts Privatbesitz im Auftrag der Stadt Kolberg ohne Dibbelts Wissen und ohne vorherige Benachrichtigung von unkundigen Kräften auf dem Dachboden des Lyzeums in einem provisorischen Lattenverschlag untergebracht. Dort lagerten sie unter schwierigen Bedingungen, dem Wetter, Staub, Schadinsekten und unberechtigtem Zugriff ausgesetzt. Dibbelt erhoffte sich Hilfe vom Naturkundemuseum Berlin und ließ von dort zur Beurteilung Johann Gerhard Helmcke kommen. Dieser schätzte den Wert der Sammlungen hoch ein und bemängelte den Zustand der Lagerung.)22.10.2020
- Verweist auf(1940 erstellte Johann Gerhard Helmcke ein Gutachten über den Zustand der naturkundlichen Sammlung Otto Dibbelts in Kolberg, welches deren wissenschaftlichen Wert hervorhob und die unsachgemäße Aufbewahrung und deren Verfall bemängelte.)22.10.2020
- Geschäftsbeziehung(1934 erwarb Otto Dibbelt 98 Bücher (wahrscheinlich Lagerversteigerung mit Barzahlung), deren Verbleib ungeklärt ist.)22.10.2020
- Geschäftsbeziehung(Otto Dibbelt erwarb von dem Kupferstecher und Radierer mehrere Dutzend Werke für seine Sammlung, die sich heute teilweise im Stralsund Museum befinden.)22.10.2020
- Verweist auf(Gerhard Schulze sorgte für den Umzug des schriftlichen Nachlasses von Otto Dibbelt vom Stadtarchiv ins Meeresmuseum Stralsund und nahm für seine 2006 erschienene Publikation zum 50. Todestag Otto Dibbelts in der Reihe „Meer und Museum“ eine erste Sichtung und Ordnung des gesamten Nachlasses vor.)22.10.2020
- Verweist auf(Im Nachlass von Otto Dibbelt befindet sich ein Briefwechsel Johannes Spricks mit dem Bamberger Conchyliensammler Joseph Schedel.)22.10.2020
- Verweist auf(Ca. 115 Objekte der Sammlung befinden sich in den Beständen des Stadtarchivs Stralsund.)22.10.2020
- Verweist auf(Von 1956 bis 1974 wurden Teile der Sammlung unter der Museumsleitung Sonfried Streichers aus dem Deutschen Meeresmuseum ausgesondert.)22.10.2020
Ereignisse
- Verweist auf(Eine von Carl Westphal auf der Auktion 181 bei Max Perl erworbene Zeichnung wurde an Otto Dibbelt geschickt und gelangte somit in seine Sammlung.)22.10.2020
- Käufer(Otto Dibbelt erwarb auf der Auktion Objekte für seine Sammlung. Von 26 Losnummern sind die Provenienzen nicht zweifelsfrei unbedenklich und von einer Losnummer ist sie bedenklich. Bei den Objekten handelte es sich um Bücher, Buchminiaturen, Kupferstiche, Holzschnitte, eine Lithorgafie, Zeichnungen, Ölgemälde und eine Bronzeskulptur.)22.10.2020
- Käufer(Auf der Auktion bei Rudolph Lepke im Mai 1934 wurden Objekte für die Sammlung Dibbelt erworben. Ihr Verbleib ist heute unbekannt und ihre Provenienz gilt als belastet.)22.10.2020
Provenienzmerkmale
- Verweist aufAutogramm Sammlung Würtemberg(Im Bestand des Deutschen Meeresmuseums findet sich innerhalb der Sammlung Dibbelt als Provenienzmerkmal ein Stempel des Sammlers Prof. Dr. Wilhelm August Ackermann.)22.10.2020
- Verweist aufStempel Sammler Prof. Dr. Wilhelm August Ackermann(In der Sammlung Dibbelt im Bestand des Deutschen Meeresmuseums findet sich ein Autogramm der Sammlung Würtemberg.)22.10.2020
Weitere Informationen und Quellen
Forschungsprojekte
Archivalien
- Wird angeführt in
- Wird angeführt in
- Wird angeführt in22.10.2020