Sammlung Rosa Schapire
Grunddaten
Zu der bedeutenden Sammlung expressionistischer Werke der Kunsthistorikerin Rosa Schapire zählten sieben Gemälde, eine große Anzahl von Aquarellen, Zeichnungen, Skulpturen, kunstgewerbliche Arbeiten und die fast komplette Grafik von Schmidt-Rottluff. Darüber hinaus besaß Schapire Aquarelle von Nolde sowie Druckgrafiken und rund 200 gemalte Postkarten von Brücke-Künstlern und den Hamburger Künstlern Grimm, Fiedler, Otto Freundlich und Radziwill. Von letzterem gehörten ihr auch Gemälde und Arbeiten auf Papier. Einen Teil ihrer Sammlung konnte Schapire mit ins Exil nach London nehmen. Ihre Schmidt-Rottluff-Wohnungseinrichtung, Teile ihrer grafischen Sammlung und ihre Bibliothek verblieben in einem Liftvan in Hamburg und sollten ihr hinterhergeschickt werden. Der Lift wurde 1941 jedoch beschlagnahmt und sein Inhalt versteigert. (Wietek 2010: S. 557-576 (u. a); Bruhns 2009: S. 119; Bruhns 2001: 254-256; Luckhardt u. a. (Hg.) 2001: S. 242f.)
Sammlungsgeschichte
Rosa Schapire entlieh Werke aus ihrer Sammlung für die Leihausstellung aus Hamburgischem Privatbesitz in der Kunsthalle.
Rosa Schapire entlieh Werke von Grammatté, Radziwill und Schmidt-Rottluff für die Ausstellung Kunst der letzten 30 Jahre aus Hamburger Privatbesitz.
Vor ihrer Ausreise nach London verkaufte Rosa Schapire ihre Werke von Radziwill.
Als Rosa Schapire 1939 nach London emmigrierte durfte sie ihre Sammlung ausführen, da sie als "entartet" galt. Die Gemälde Schmidt-Rottluffs und einen Teil seiner Druckgrafik sowie seine Postkarten nahm sie im Gepäck nach England mit. Ihren Schmuck und Silberarbeiten von Schmidt-Rottluff übergab Hilde Zoepffel ihr 1939 in den Niederlanden.
Einen Teil ihrer Sammlung ließ Schapire in einem Liftvan in Hamburg zurück, der in die USA verschifft werden sollte, wohin Schapire beabsichtigte von England weiterzureisen. Er enthielt u. a. die beweglichen Teile der Schmidt-Rottluff-Einrichtung, Teile ihrer grafischen Sammlung (etwa von Nolde, Kirchner, Heckel, Pechstein, Otto Müller, Felixmüller) sowie ihre wertvolle Bibliothek von 500 Bänden. Der Liftvan wurde im September 1941 beschlagnahmt und sein Inhalt in einer amtlichen Auktion versteigert. Die Schmidt-Rottluff-Einrichtung wurde im Haus ihrer neuen Besitzer durch Bombardierung zerstört. Recherchen nach dem Verbleib der weiteren Werke blieb 1947 ergebnislos.
Rosa Schapires Bekannte, Nikolaus Pevsner und Gustav Delbanco, übernahmen nach ihrem Tod die Nachlassregelung. Schapire hatte kein Testament hinterlassen. Drei Gemälde aus ihrer Sammlung gingen an Schmidt-Rottluff zurück, zwei weitere als Schenkung an die Tate Gallery. Die Grafiksammlung und die Postkarten wurden an Museen in Berlin, Hamburg, Köln, Mannheim, Kiel, Tel Aviv und Leicester verteilt.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- SammlungsbesitzerWeitere InformationsquelleS. 2542001
- Nachlassverwalter(Rosa Schapires Bekannte, Nikolaus Pevsner und Gustav Delbanco übernahmen nach ihrem Tod die Nachlassregelung.)Weitere InformationsquelleS. 1242019
- Besitzer, Eigentümer(Die Hamburger Kunsthalle erhielt 19 grafische Blätter von Schmidt-Rottluff und 18 Postkarten von Brücke-Künstlern aus dem Nachlass Schapires als Vermächtnis. (1955))Weitere InformationsquelleS. 2432001
- Verweist auf(Drei Gemälde von Schmidt-Rottluff aus der Sammlung Rosa Schapires befinden sich in der Sammlung der Tate Gallery.)Weitere InformationsquelleS. 2562001
Weitere Informationen und Quellen
Literatur & digitale Angebote
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