Sammlung und Bibliothek Max Alsberg
Grunddaten
Alsberg besaß eine große Bibliothek. Die umfangreiche Kunstsammlung bestand vorrangig aus hochwertigen Skulpturen, Keramiken, Möbeln, Gemälden und Tapisserien (insgesamt 212 Lots).
Sammlungsgeschichte
Nach dem Tod Max Alsbergs bestellte die Witwe Ellinor Alsberg den Berliner Vermögensverwalter Friedrich Daerneborg zu ihrem Vertreter, der sich um ihre Interessen bei der Auflösung des riesigen Villenhaushaltes in Berlin Grunewald und in Folge bis 1941 um die Abwicklung zahlreicher weiterer Belange kümmern sollte. Daerneborg erstellte ein 74 Seiten umfassendes Verzeichnis über alle Kunst- und Gebrauchsgegenstände sowie die große Bibliothek. Ein Teil der im Keller untergebrachten juristischen Bibliothek war allein mit zwanzig großen Bücherkisten angegeben, wobei dieses Kontingent 1939 nach England gelangen sollte.
Der Großteil von Alsbergs umfangreicher Kunstsammlung wurde im Januar 1934 vom Auktionator Paul Graupe versteigert. Der Verbleib der versteigerten und beschlagnahmten Kunst- und Kulturgüter aus der Sammlung Max Alsbergs ist bis heute nicht geklärt.
Ellinor Alsberg flüchtete 1939 weiter nach England – ihr Umzugsgut war über die Berliner Spedition Knauer in Basel bzw. bei N.V. Koninklijke Meubeltransport-Maatschappij De Gruijter & Co. in Den Haag eingelagert worden. Im April 1941 wurden diese Güter jedoch von der in den Niederlanden neu eingerichteten NS-Dienststelle "Sammelverwaltung feindlicher Hausgeräte" beschlagnahmt.
Die Restitutiecommissie der Niederlande empfahl 2007 die Rückgabe eines wertvollen Teppichs aus dem 18. Jahrhundert, der 1948 im Hamburger Kunsthandel aufgetaucht war. Eine 1961 bei Marlborough London erworbene kunsthistorische Druckschrift in der Bibliothek der Österreichischen Galerie trägt das Exlibris Max Alsbergs, aufgrund fehlender weiterer Angaben empfahl der Kunstrückgabebeirat allerdings keine Rückgabe.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- SammlungsbesitzerWeitere InformationsquelleLexikon der österreichischen Provenienzforschung - Max Alsberg19.10.2022
- SammlungsbesitzerWeitere InformationsquelleLexikon der österreichischen Provenienzforschung - Max Alsberg19.10.2022