Sammlung Wanda Landowska
Grunddaten
Die Cembalistin und Pianistin Wanda Landowska sammelte alte seltene Instrumente, darunter Cembali, Spinette, Klavichords und Tafelklaviere, so etwa ein wertvolles Spinett von Andreas Ruckers sowie das Klavier, auf dem Chopin auf Mallorca gespielt hatte. Darüber hinaus besaß sie eine umfangreiche Musikbibliothek und wertvolle Handschriften. Landowska floh im Juni 1940 vor den sich nähernden deutschen Truppen aus ihrem Haus bei Paris und musste ihre Sammlung zurücklassen. Fast ihr gesamter musikhistorischer Besitz wurde vernichtet. (Vries 2008)
Sammlungsgeschichte
Mitarbeiter des Einsatzstabs Reichsleiter Rosenberg (Sonderstab Musik) beschlagnahmten die in Landowskas Haus zurückgelassenen Instrumente und transportierten sie mit LKWs nach Berlin.
Nachdem die Kisten mit Landowskas Eigentum in Berlin zunächst im Lagerhaus Edmund Franzkowiak untergebracht worden waren, wurden sie in das Amt Musik in der Oranienburgerstraße 79 überführt. Dort wurde eine Auswahl getroffen und eine Inventarliste erstellt.
Im Anschluss wurde der musikhistorische Besitz Landowskas verstreut. So wurden Instrumente (u. a. das Ruckers-Spinett) im Mai 1943 ins Kloster Raitenhaslach gebracht. Weitere Instrumente und die Musikbibliothek gingen nach Leipzig. Diese Instrumente wurden bei einem Bombenangriff im Dezember 1943 größtenteils zerstört. Die Bibliothek wurde im Februar 1944 in das Schloss Langenau bei Hirschberg transportiert und entweder in den letzten Kriegstagen zerstört oder von den russischen Truppen nach Osten verbracht.
Nach dem Krieg bemühte sich Wanda Landowska erfolglos um Wiedergutmachung für den Verlust ihrer Sammlung.
Eine kleine Auswahl von Instrumenten aus dem Kloster Raitenhaslach wurde nach dem Krieg wiedergefunden. Sie wurden an Elsa Schinicke, Landowskas frühere Sekretärin und Teilerbin, übergeben. Einige tauchten später auf dem privaten Kunstmarkt und auf internationalen Auktionen wieder auf.
Beziehungen
Personen/Körperschaften
- SammlungsbesitzerLiteraturangabeWeitere InformationsquelleS. 2172008
Weitere Informationen und Quellen
Literatur & digitale Angebote
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