Blumenbachsche Schädelsammlung
Basic Information
Johann Friedrich Blumenbach konzentrierte sich in seinen anatomischen Studien auf den menschlichen Schädel als den Teil, den er für die Beschreibung der Verschiedenheiten als besonders geeignet ansah. Bis 1798 hatte er bereits 82 Schädel inventarisiert und beschrieben.
Die wissenschaftshistorische Bedeutung der Blumenbachschen Schädelsammlung beruht darüber hinaus auf ihren zahlreichen kulturhistorischen Präparaten und Gegenständen. Ein ägyptischer Mumienkopf mit erhaltenen Bindenschichten, die wahrscheinlich von Blumenbach selbst bei einem Besuch in London im Jahr 1791 abgetragen worden waren, wurde von Thomas Turner aus dem Bestand der Royal Society 1796 an Blumenbach geschickt, und Goethe hatte von seiner zweiten Italienreise (1786 - 1788) einen Schädelabguss des italienischen Malers Raffaello Santi (Raffael) mitgebracht; die Zuordnung des Originalschädels, von dem der Abguss angefertigt wurde, ist allerdings nicht eindeutig. (Quelle: Die Blumenbachsche Schädelsammlung im Zentrum Anatomie der Universitätsmedizin Göttingen).
Collection history
Nach Blumenbachs Tod im Jahr 1840 wurde die Schädelsammlung (nebst anderen Bestandteilen der naturhistorischen Sammlung) von der Universität Göttingen erworben und vom damaligen Anatomen (und Chirurgen) Langenbeck in die Sammlung des Theatrum Anatomicum eingegliedert. In der Folge haben Langenbeck und seine Nachfolger im Amt, Jacob Henle, Friedrich Merkel und Hugo Fuchs die Sammlung ständig erweitert.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Sammlung unversehrt, da sie auf Betreiben des damaligen Anatomen Erich Blechschmidt in eine Gaststätte in Bremke in der Nähe von Göttingen ausgelagert worden war.
Network
Personen/Körperschaften
- Sammlungsbesitzer31.08.2021
- Verweist auf(In der Blumenbachschen Schädelsammlung befindet sich der Abguss des Schädels eines Herero, der aus der Anatomische Sammlung der Friedrich-Schiller-Universität Jena stammt.)
- Verweist auf(Friedrich Blumenbach erhielt von Andreas Ludwig Jassoy sechs Schädel und sowie zu jedem Exemplar eine ausführliche Objektbiografie, die u.a. den Namen der Person, deren Krankheit bzw. Verwundung, die Behandlung, die Sektionsbefunde sowie das geschätzte Alter zum Todeszeitpunkt enthielt. Andreas Ludwig Jassoy schickte Friedrich Blumenbach auch andere Objekte, wie einen Klumpen Zinn.)14.12.2023
- Verweist auf(In der Blumenbachschen Schädelsammlung ist der Name Rudolf Schütte als einer der Sammler bekannt.)31.08.2021