Sammlung Emma Budge
Basic Information
Emma und Henry Budge bauten zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine hochwertige Kunstsammlung auf. In den letzten Jahren rückte sie verstärkt in den Fokus der Forschung. Neben einer großen Anzahl kunstgewerblicher Objekte vorwiegend des 16. bis 18. Jahrhunderts (u. a. Porzellane namhafter Manufakturen, Textilien, Bronzen, Keramik, Möbel, Skulpturen, Gold- und Silberarbeiten) enthielt sie Gemälde niederländischer, englischer französischer und deutscher Maler des 17. bis 19. Jahrhundert (etwa von van Loo, Constable, Reynolds, Greuze, Corot, Diaz, Gérôme, Achenbach und Knaus). Henry Budge starb 1928. Emma Budge starb im Februar 1937. Ursprünglich hatte sie ihre Kunstsammlung testamentarisch dem Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe als Vermächtnis zugedacht. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten widerrief sie ihr Testament zugunsten ihrer jüdischen Verwandten. Die Sammlung wurde im Oktober und Dezember 1937 auf zwei großen Auktionen versteigert. Bis heute konnte nur ein kleiner Teil der Sammlung wiedergefunden und an die Erben zurückgegeben werden. (u. a. Michels 2021: S. 61-68, 95-105; Reuter 2019; Jacobi 2018; Auktionskat. Lange 1937; Auktionskat. Graupe 1937; Reuther 2014, S. 24)
Collection history
1903 zogen Henry und Emma Budge aus den USA nach Hamburg und wandten sich an das MKG Hamburg, um sich beim Aufbau ihrer Kunstsammlung beraten zu lassen. Die Direktoren Justus Brinkmann und ab 1919 Max Sauerlandt banden durch die gute Betreuung das Ehepaar als Förderer an sich. Die Budges finanzierten zahlreiche Ankäufe.
Das Palais Budge diente als Wohnhaus der Familie und als Präsentationsort für die Sammlung.
Nach dem Tod von Henry Budge 1928 trat eine Verfügung in Kraft, die vorsah, dass die Sammlung nach beider Tod an das MEK Hamburg gehen sollte. 1930 erweitere Emma Budge die Schenkungsabsicht um das Palais Budge, das zu gemeinnützigen Zwecken an die Stadt Hamburg gehen sollte.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 widerrief Emma Budge ihr Testament und nahm bis 1936 zahlreiche Änderungen, ausschließlich zugunsten ihrer von Verfolgung bedrohten jüdischen Verwandten, vor. Die Umsetzung wurde vier jüdischen Testamentsvollstreckern übertragen. Ein Nutzen für die Stadt Hamburg oder das MKG wurde ausgeschlossen.
Die Sammlung wurde nach dem Tod von Emma Budge durch das Auktionshaus Paul Graupe und das Auktionshaus Hans W. Lange in Berlin im Oktober und Dezember 1937 versteigert; der erzielte Gewinn wurde auf ein Sperrkonto eingezahlt und erreichte die Erben nie.
Durch die Absetzung der jüdischen Testamentsvollstrecker 1938 und die Anwendung diverser antijüdischer Gesetze auf die Erben brachte der Nationalsozialistische Staat den größten Teil des Erbes an sich. Das Palais Budge wurde erheblich unter Wert an die Stadt Hamburg verkauft und diente als NSDAP-Amtssitz.
Objekte der katholischen Liturgie aus der Sammlung Budges tauchten auf dem Berliner Kunstmarkt auf.
Eine Skulptur (Meister R. v. V., Die Schlacht des Teufels mit einem alten Weib, 16. Jh.) aus der Sammlung Budge wurde 1986 durch das Kunsthaus Lempertz versteigert. Sie war zuvor von Herrn Hardy, einem öffentlichen Sachverständigen in Koblenz, eingeliefert worden.
Die Historisch-Archäologische Gesellschaft ist nach 1997 im Besitz zweier Porzellanfiguren, die aus dem Sammlungsbestand stammen und 1937 auf einer Auktion des Auktionshauses Graupe angeboten worden sind.
Das Schleswig-Holsteinische Landesmuseum restituierte fünf Gobelin-Objekte an die Erben Emma Budges.
Es erfolgte eine Einigung mit den Erben Budges auf Ausgleichszahlung.
Die Galerie Neuse verkaufte 1987 eine Skulptur (Meister R. v. V., Die Schlacht des Teufels mit einem alten Weib, 16. Jh.) aus dem Vorbesitz der Sammlung Budge, die bei der Auktion von Paul Graupe 1937 verkauft worden war, an das Liebighaus. Das Liebieghaus konnte die Skulptur nach einer Rückforderung der Erbengemeinschaft Emma Budge per Vereinbarung zum 1. Februar 2011wieder ankaufen.
Eine Porzellanfigur aus der Sammlung Budge wurde durch das Landesmuseum Württemberg zurückerworben.
Das Landesmuseum Mainz restituierte vier Figuren Höchster Porzellans an die Erben Emma Budges.
Das Schleswig-Holsteinische Landesmuseum restituierte einen Fächer an die Erben Emma und Henry Budges. Für eine festgelegte Summe wurde der Fächer erneut für das Landesmuseum erworben.
Network
Personen/Körperschaften
- Sammlungsbesitzer12.09.2012
- Sammlungsbesitzer(Henry Budge baute die Sammlung zunächst zusammen mit seiner Frau Emma Budge auf.)12.09.2012
- Auktionator(Dem jüdischen Auktionshaus Paul Graupe in Berlin wurde im Juni 1937 ursprünglich der Auftrag zur Versteigerung der Sammlung Emma Budge für September 1937 erteilt, wurde aber durch den ehemaligen Geschäftsführer Hans W. Lange im Spätsommer 1937 übernommen und arisiert und die Auktionen von diesem im Oktober und Dezember 1937 durchgeführt.)2014
- Auktionator(Das Auktionshaus Hans W. Lange führte die Versteigerung von einem Teil der Sammlung Emma Budge durch.)12.09.2012
- Verweist aufGalerie Neuse(Die Galerie Neuse verkaufte eine Skulptur (Meister R. v. V., Die Schlacht des Teufels mit einem alten Weib, 16. Jh.) aus dem Vorbesitz der Sammlung Budge an das Liebighaus. (1987))27.03.2013
- Verweist auf(Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg besitzt Kunstobjekte aus dem Vorbesitz Emma Budge, die nach Restitution an die Erben nach Emma Budge durch gütliche Einigung 2013 erworben wurden.)3.2018
- Verweist auf(Das Historische Museum (Frankfurt am Main) war im Besitz zweier Porzellanfiguren aus dem Bestand der Sammlung.)31.05.2016
- Verweist auf(Die Lübecker Museen sind im Besitz von zwei Gobelinkissen aus der Sammlung. Die Objekte wurden von der Vorgängerinstitution, Museen für Kunst und Kulturgeschichte Lübeck, erworben. (seit 1937))Research reports17.06.2018
- Verweist auf(Das Landesmuseum Mainz hatte auf der Versteigerung der Sammlung von Emma Budge bei Paul Graupe 1937 vier Figuren Höchster Porzellan erworben.)28.05.2019
- Verweist auf(Die Gemäldegalerie und des Altertumsmuseums Mainz hatte auf der Versteigerung der Sammlung von Emma Budge bei Paul Graupe 1937 vier Figuren Höchster Porzellans erworben.)28.05.2019
- Verweist auf(Objekte der Sammlung befinden sich heute im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Der Spiegelsaal als ehemaliger Teil des Palais Budge befindet sich ebenfalls dort.)12.09.2012
- Verweist auf(Emma Budge war im Vorbesitz eines Trinkgefäßes (Form eines Löwen), das im Oktober 1937 über das Auktionshaus Paul Graupe an Anton Rauh verkauft wurde.)06.10.2016
- Verweist aufStädtische Kunstsammlungen Augsburg(Ein Ziergefäß aus der Sammlung Budge befindet sich in den Kunstsammlungen und Museen Augsburg. Eine gütliche Einigung ist erfolgt.)06.2010
- Verweist auf(Auf einer Auktion im Auktionshaus Hans Lange erwarb Steinhauser eine Porzellanfigur aus der Sammlung Emma Budge. (1937))31.03.2017
- Verweist auf
Ereignisse
- Auktionsgegenstand
Materielle Gegenstände
- Sammlungsbestandteil(Die Figurengruppe wurde 1937 auf einer Auktion des Auktionshauses Paul Graupe versteigert und befindet sich heute im Bestand des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg. Das Museum restituierte das Objekt 2013 an die Erben nach Emma Budge und erwarb es durch gütliche Einigung.)Research reportsFurther sourceDatenbank provenienz.gnm des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg3.2018
- Sammlungsbestandteil(Die Figurengruppe wurde im September 1937 auf einer Auktion des Auktionshauses Paul Graupe versteigert und befindet sich heute im Bestand des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg. Das Museum restituierte das Objekt 2013 an die Erben nach Emma Budge und erwarb es durch gütliche Einigung.)Research reportsFurther sourceDatenbank provenienz.gnm des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg3.2018
- Sammlungsbestandteil(Die Porzellanfigur wurde im Dezember 1937 auf einer Auktion des Auktionshauses Lange versteigert und befindet sich heute im Bestand des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg. Das Museum restituierte das Objekt 2017 an die Erben nach Emma Budge und erwarb es durch gütliche Einigung.)Research reportsFurther sourceDatenbank provenienz.gnm des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg3.2018
- SammlungsbestandteilFurther sourceDatabase Art and Artifacts Auctions, former module Provenance Research Lost Art 2008 (Reimport 2024)2008, 2024
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- SammlungsbestandteilFurther sourceDatabase Art and Artifacts Auctions, former module Provenance Research Lost Art 2008 (Reimport 2024)2008, 2024
- SammlungsbestandteilFurther sourceDatabase Art and Artifacts Auctions, former module Provenance Research Lost Art 2008 (Reimport 2024)2008, 2024
- SammlungsbestandteilFurther sourceDatabase Art and Artifacts Auctions, former module Provenance Research Lost Art 2008 (Reimport 2024)2008, 2024
- SammlungsbestandteilFurther sourceDatabase Art and Artifacts Auctions, former module Provenance Research Lost Art 2008 (Reimport 2024)2008, 2024
References
Forschungsprojekte
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Literatur & digitale Angebote
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- Wird angeführt inReuter: Henry und Emma Budge in Hamburg. Museale Anfänge und Privatsammler, 2019.
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