Sammlung Ernst Ohlmer
Basic Information
Die Sammlung Ernst Ohlmer ist eine der bedeutendsten ihrer Art in Europa, denn die Porzellane kommen überwiegend aus der Produktion der kaiserlichen Werkstätten.
Der Hauptteil der Sammlung befindet sich heute im Roemer und Pelizaeus Museum Hildesheim, für das Ernst Ohlmer explizit in China sammelte. Die meisten Objekte stammen aus der Zeit der Qing-Dynastie (1644–1912), eine geringe Anzahl (die Blauweiß-Porzellane von Max von Brandt) aus der vorangegangenen Ming-Dynastie (1368–1644). Sie umfassen vielfältige Formen und Verzierungsstile. Die vorliegende Sammlung Ernst Ohlmer im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim beinhaltet Vasen mit und ohne Deckel (36 Vasen/16 Deckelvasen), Deckeltöpfe (in den alten Katalogen als Ingwer-Vasen bezeichnet), Schalen (40 und 10 flache Schalen), „Flaschen“, darunter Pilgerflaschen und so genannte Flaschenvasen, Teller, Platten, Fußschalen (-becher), Schenkkannen (3), Anbieteschalen, Koppchen und Becher, Pinselwascher und Tuschwassergefäße, Laterne (1), m) Gartenhocker (erst nach 1923 ins Museum transferiert), Porzellanplastiken (7 Gottheiten und 4 Löwen), Fragmente (Unvollständige Ensembles, z.B. durch ungeklärte Umstände verwaiste Deckel) und Steinzeug (Zisha).
An Dekortechniken sind vertreten: a) Monochrome glasierte Stücke (单色釉), darunter weiße Stücke (sogenanntes Blanc-de-chine), seladonfarbene, dunkelrote, gelbe, blaue, teils mit verborgenem Dekor (暗花), Flambé-Glasuren 窑变釉, zweifarbig glasierte Stücke, gesprenkelte Glasuren (炉钧釉); Unterglasurdekor Kobaltblau青花, Kupferrot釉里红 oder kombiniert 青花釉里红; Unterglasurblau und Aufglasur-Schmelzfarben鬥彩, Emailfarben珐琅彩, Schmelzfarbendekore/Aufglasurfarben der famille verte (in China bezeichnet als Fünffarben) 五彩 und famille rose 粉彩 , Eisenrot 矾红 und abschließend Email sur biscuit 素三彩.
Die Sammlung beinhaltet sowohl mit Marken versehene Stücke als auch ungemarkte. Stücke mit kaiserlichen Marken der Kategorie „[…] 御制yu zhi“ (auf kaiserliches Geheiß hergestellt) sind nicht vorhanden. Der Bestand zeigt folgende Typen von Vier- und Sechszeichen-Marken: 成化Chenghua (nicht authentisch, Kangxi-Ära), 宣德Xuande nianzhi (u. a. Fußschale V 10.989), 正德Da ming Zhengde nian zhi (Schale mit arab. Inschrift V 10.993), 万历Da ming Wanli nianzhi, 康熙Da Qing Kangxi nian zhi, 雍正Da Qing Yongzheng nian zhi, 乾隆Da Qing Qianlong nian zhi und Qianlong nianzhi, 嘉庆Jiaqing (Tasse, V 11.186 zeitgleich datiert ein Schnupftabak-Fläschchen, V 11.192), 道光Da qing Daoguang nian zhi (alle bis auf eine fencai-Schale mit Sgrafitto-Fond und Dekorreserven) in den Schrifttypen Siegelschrift (篆书zhuanshu) und Regelschrift (楷书kaishu), die Marken sind entweder unterglasurblau geschrieben, einige sind in Aufglasurfarben (blau, eisenrot oder gold) angebracht oder wie im Falle der Fußschale V 10.989 eingeritzt.
Eine Zahl an Stücken ist mit unterglasurblauem Doppelring ohne Marke versehen, weitere tragen ein in der späten Ming-Zeit und der Kangxi-Ära als Marke gebräuchliches Schriftzeichen 福„Fu“ in der Raute/im Quadrat, wenige Stücke zeigen das „Artemisia-Blatt“ oder den „Lingzhi-Pilz“, eine weitere Gruppe ist gänzlich ungemarkt.
Ein weiterer Sammlungsbestanteil der Sammlung Ernst Ohlmer von etwa 170 Porzellanen, den Ernst Ohlmer in den Jahren 1904–1914 für das Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim sammelte, gilt heute als verschollen. Über 200 Objekte stellte Ernst Ohlmer im von ihm 1908 gegründeten Handelsmuseum in der ehemaligen Kolonie Kiautschou aus. Aufgrund des Ersten Weltkrieges verblieben die Objekte in China. Nach längeren Verhandlungen erhielt Ernst Ohlmer schließlich 32 der Porzellane zurück, die er im Juli 1923 dem Roemer- und Pelizaeus-Museum übergab. Über den Verbleib der übrigen etwa 170 Stücke der Sammlung ist nichts bekannt. Die älteren Porzellane dieses Sammlungsbestandteils hatte Ernst Ohlmer von Herrn Clemens Pape für 2500$ erworben, die neueren von Herrn Wittsack in Kiukiang für Kiukiang für etwa 700$ (Tls.41 500) und die weiteren Objekte in Schantung für ca. 300$.
Des weiteren wurde Ernst Ohlmers Umzugsgut und Schriftstücke, die er aus China nachsenden wollte, von der englischen Admiralität aus dem Dampfer ‚Feliciana‘ im August 1914 in London beschlagnahmt. Der Inhalt der Kisten ist nicht spezifiziert, es dürfte sich dabei hauptsächlich um Hausstand gehandelt haben sowie um Schriftgut. (Quelle: Die Sammlungen Ernst Ohlmer und Max von Brandt, 29.09.2023).
Collection history
Erwerbung von Porzellan während Ernst Ohlmers Aufenthaltes in China.
Ernst Ohlmer fotografierte in China, u.a. den zerstörten Sommerpalast in Peking.
Erwerbung von 140 blau-weißen Porzellanen von Ernst Ohlmer aus der Sammlung Max von Brandt.
Network
Personen/Körperschaften
- Sammlungsbesitzer(Ernst Oehlmer war Gründer und Besitzer der Sammlung.)14.12.2021
- Sammlungsbesitzer(Louise Oehlmer war nach dem Tod ihres Mannes Ernst Ohlmer die Besitzerin der Sammlung Ernst Ohlmer. Louise Ohlmer wandelte die sich als Leihgabe im Roemer- und Pelizaeus Museum Hildesheim befindliche Sammlung Ernst Ohlmer in eine Schenkung um.)29.09.2023
- Geschäftsbeziehung(Ernst Ohlmer kaufte von Clemens Pape ältere Porzellane für 2500 $.)29.09.2023
- Förderer(Bitte von Hermann Roemer am 09.02.1878 an Ernst Ohlmer, das Roemer- und Pelizaeus Museum Hildesheim beim Erwerb qualitativ hochwertiger chinesischer Stücke zu unterstützen. 1881 trafen erste von Ernst Ohlmer gesammelte Objekte aus China im Museum als Geschenk ein. Im Folgenden überließ er dem Museum zahlreiche weitere chinesische Porzellane zunächst als Dauerleihgaben. Nach seinem Tod wandelte seine Witwe Louise Ohlmer diese Leihgaben in Schenkungen um. Ein großer Teil der Sammlung Ernst Ohlmer befindet sich heute im Roemer- und Pelizaeus Museum Hildesheim. Ernst Ohlmer war nach 1914 beratend für das Roemer- und Pelizaeus Museum Hildesheim tätig.)14.12.2021
Ereignisse
- Verweist auf(Chinesisches Porzellan und Stickereien aus der Sammlung Ernst Ohlmer wurden u.a. bei der Sonderausstellung XXVI der Königlich Preußischen Kunstsammlungen präsentiert.)29.09.2023
- Verweist auf(In der Sammlung Ernst Ohlmer befinden sich Fotografien des zerstörten Yuanmingyuan.)Further sourceWikipedia09.09.2022
Sammlungen
- Geschäftsbeziehung(Ernst Ohlmer kaufte aus der Sammlung Guido Wittsack Porzellane für ca. 700 $ (500 Taels).)29.09.2023
References
Forschungsprojekte
Archivalien
- Wird angeführt in
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Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in
- Wird angeführt in(Die in diesem Ausstellungskatalog und somit bei dieser Ausstellung präsentierten 140 Stücke, deren Besitzer bzw. Leihgeber in dem Katalog anonym bleibt, sind in ihren Bezeichnungen und Beschreibungen identisch mit den 140 blau-weißen Porzellanen der Sammlung Ernst Ohlmer.)29.09.2023
- Wird angeführt in