Sammlung Familie Mühlfelder
Basic Information
Die in Würzburg lebende Maria Mühlfelder, ihre Tochter Hertha und Schwester Elsa Fels gelangten durch mehrere Erbschaften u. a. in den Besitz einer umfangreichen Bibliothek, niederländischer Fayencen, Holzskulpturen, Ölgemälde (20 Gemälde von Liebermann, Daumier, Renoir u.a.) sowie edler Einrichtungsgegenstände. Die wertvollsten Objekte wurden u. a. im sog. Riemenschneider-Zimmer verwahrt, das seinen Namen durch seine Holzvertäfelung, Lisenen aus der Schaffenszeit Tilmann Riemenschneiders, erhielt. Im Zuge einer Zwangsräumung zog die Gestapo im Januar 1941 das gesamte Wohnungsinventar ein. Der Verbleib des Riemenschneider-Zimmers und der restlichen Wohnungseinrichtung der Familie Mühlfelder ist bislang ungeklärt. (Quelle: Beschlagnahmt, verkauft, versteigert – Jüdisches Kulturgut in den nichtstaatlichen Museen in Franken, S. 11-12)
Collection history
Im Zuge einer Zwangsräumung zog die Gestapo im Januar 1941 das gesamte Wohnungsinventar ein. Zu diesem Zeitpunkt waren die Frauen bereits ins jüdische Altersheim Würzburg umgesiedelt worden, in dem Elsa Fels letztendlich verstarb. Maria Mühlfelder verbrachte man in eine Nervenheilanstalt und deportierte sie im Juni 1942 in ein Konzentrationslager, ihre Tochter ein Jahr später.
Die herausragenden Stücke – in den Protokollen als „Kulturgut“ bezeichnet – wurden dem Mainfränkischen Museum kostenlos überlassen.
Die historische Wandvertäfelung der Mühlfelder’schen Wohnung ließ der Direktor des Mainfränkischen Museums Anfang 1942 vom hauseigenen Restaurator abmontieren und in den Keller der Maxschule auslagern. Laut Nachkriegsaussagen überstand sie zwar den Bombenangriff vom März 1945, wurde aber im Zuge von Plünderungen zerstört oder entwendet.
Es gab einen Wiedergutmachungsprozess der Erben nach Maria Mühlfelder. Im Zuge dessen fand sich eine historische Fotografie, die die Einrichtung des Riemenschneider-Zimmers vor 1933 zeigt.
References
Forschungsprojekte
Literatur & digitale Angebote
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