Sammlung Hardenberg
Basic Information
Die Bibliothek umfasste etwa 15.000 Bände aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, die vor allem Fragen der auswärtigen Politik und des Staatswesens, der Verwaltung und des Rechts sowie der Wirtschaft und der Finanzordnung gewidmet waren. Sie enthielt neben Büchern auch zahlreiche Zeitschriften sowie Flugschriften zu den wichtigsten Ereignissen aus der Lebenszeit Karl Augusts von Hardenberg. Darüber hinaus spiegelte sie die privaten Vorlieben der Eigentümer im Bereich der schönen und der Reiseliteratur wider.
Collection history
Die Bibliothek zu Neuhardenberg wurde 1770 von Karl August von Hardenberg (1750-1822) gegründet und blieb bis 1945 in Familienbesitz.
Die Familie von Hardenberg wurde von den Nationalsozialisten enteignet. Carl-Hans Graf von Hardenberg (1891-1958) war einer der Mitverschwörer zum Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944.
Nach 1945 blieb die Enteignung bestehen; die Familie musste den Ort verlassen. Sämtliche der 15.000 Bände der Bibliothek wurden im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone in Staatseigentum überführt. Während eine Hälfe in Deutschland verblieb und sich heute (seit 2004) in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin befindet, transportierte die Rote Armee vermutlich 600 Bände ab. Der Verbleib der restlichen Bestände ist bis heute ungeklärt.
In den 1950er Jahren gelangten die im Schloss verbliebenen Bände (rund die Hälfte der ehemals 15.000 Bände) in die Brandenburgische Landesbibliothek in Potsdam (heute Stadt- und Landesbibliothek Potsdam). Dort wurde sie als historischer Sammlungsbestand eingearbeitet.
Nach der Wiederherstellung der deutschen Einheit bemühte sich die Familie Hardenberg um eine Rückübertragung des Familienbesitzes, dem 1996 entsprochen wurde: Die Familie erhielt die Besitztümer zurück. Die in Potsdam verbliebenen Teile der Bibliothek wurden mit den in Familienbesitz verbliebenen Exemplaren zusammengeführt.
2004 wurde die noch circa 7.500 Bücher umfassende Sammlung mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder durch die Zentral- und Landesbibliothek Berlin erworben. Annähernd die Hälfte der Sammlung gilt bis heute als Kriegsverlust.
Network
Personen/Körperschaften
- Besitzer, Eigentümer(Carl-Hans von Hardenberg verwaltete als Schlosseigentümer den Besitz Neuhardenberg von 1921-1945.)30.11.2020
- Verweist auf(Der Lehrer und Heimatforscher Ernst Tietze übergab in den 1950er Jahren rund die Hälfte der sich noch im Schloss (zu der Zeit Zentralschule mit Lehrerwohnungen sowie Kindergarten) befindlichen Bücher an die Brandenburgische Landesbibliothek in Potsdam (heute Stadt- und Landesbibliothek Potsdam).)30.11.2020
Ereignisse
- Verweist auf(Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der Flucht der Familie von Hardenberg überführte man die verbliebenen Bestände auf Befehl der Sowjets in die Brandenburgische Landesbibliothek nach Potsdam.1996 erhielt die Familie von Hardenberg den in Potsdam aufbewahrten Teil zurück.)
Provenienzmerkmale
- Verwendet(Alle Bände der Sammlung waren mit einem Stempel "Bibliothtek zu Neuhardenberg" oder einem Papieraufkleber mit dem handschriftlichen Namenszug "Hardenberg" gekennzeichnet.)Literature2009
References
Forschungsprojekte
Archivalien
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Literatur & digitale Angebote
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