Sammlung Leo Lewin
Basic Information
Der Textilfabrikant und Pferdezüchter Leo Lewin (1881–1965) begann nach dem Ersten Weltkrieg eine bedeutende Kunstsammlung zusammenzutragen, die vor allem Werke des 19. und 20. Jahrhunderts in Form von Gemälden, Zeichnungen und Plastiken umfasste. Die Sammlung enthielt viele Werke des Impressionismus, Expressionismus sowie des Kubismus. In seiner renommierten Sammlung waren neben Werken von Max Liebermann, u. a. solche von Max Slevogt, August Gaul, Paul Cezanne, Edvard Munch und Claude Monet vertreten. Neben der Kunstsammlung besaß Lewin außerdem eine umfangreiche Bibliothek. (Quelle: Webseite Liebermann Villa am Wannsee, letzter Zugriff 08.04.2025)
Collection history
Leo Lewin begann kurz nach dem Ende des 1. Weltkrieges eine Kunstsammlung aufzubauen. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf Werken des Künstlers Max Liebermann und der französischen Impressionisten.
Ab 1917 füllten sich die Innenräume der Villa auf der Akacjowa Avenue schnell mit Kunstwerken. Einige von ihnen erwarb oder beauftragte Lewin direkt von den Künstlern, während andere Einkäufe über die Galerie Paul Cassirer in Berlin getätigt wurden. Der Kern von Lewins Sammlung bestand aus Werken deutscher Maler, darunter zahlreiche Kompositionen von Slevogt und Liebermann. Der Bildhauer August Gaul gehörte ebenfalls zu den in der Sammlung stark vertretenen Künstlern. Der Breslauer Sammler war der alleinige Besitzer des kompletten „Kleinen Zoos“, ein Set aus fünfzehn kleinen Bronze- und Silberfiguren. Unter den Werken des Gaul-Sammlers gehörte ein Brunnen mit Gänseskulpturen, der den Garten der Villa an der Akacjowa Avenue schmückte. Die Innenräume waren mit Gemälden von Hans von Marées, Wilhelm Trübner, Lovis Corinth, Hans Thoma und Carl Spitzweg sowie Skulpturen von Georg Kolbe und Ernst Barlach geschmückt, die der Sammler persönlich kannte. Lewin sammelte auch Zeichnungen des in Breslau geborenen Malers Adolph von Menzel. Er sammelte jedoch nicht nur die Werke einheimischer Künstler, sondern auch Gemälde europäischer Künstler, vor allem Impressionisten. Zahlreiche Gemälde, darunter solche von Daumier, Manet und Monet, wurden wahrscheinlich 1920 aus der Dresdner Kollektion Rothermundt erworben. Ein Jahr später, bei einer Ausstellung von Edvard Munch in der Berliner Cassirer-Galerie, erwarb er zwei Landschaften dieses Künstlers. Zu den frühen Ankäufen des Sammlers zählte auch ein Stillleben von Pablo Picasso, Werke von Camille Corot, Honoré Daumier und Gustave Courbet. Des weiteren umfasst die Sammlung Werke von Edouard Manet, Renoir, Camille Pissarro und Paul Cézanne, und van Gogh. Die Sammlung des Breslauer Unternehmers umfasste auch eine große Sammlung von Zeichnungen europäischer Meister (u.a. Cézanne, Delacroix, Daumier), ergänzt durch zwei Zeichnungen Rembrandts.
Aus wirtschaftlichen Gründen musste Leo Lewin Teile seiner Sammlung verkaufen. Er ließ 1927 bei Paul Cassirer und Hugo Helbing einen größeren Teil seiner Sammlung, darunter auch Liebermann-Werke, versteigern.
Eine weitere Auktion, bei der der Breslauer Sammler mehr als 50 Druckgrafiken (davon 16 Liebermann-Werke, aber nicht das Buch „Liebermann zu Hause“) einlieferte, fand 1935 im Buch- und Kunst-Antiquariat Max Perl statt.
Die Kunstverwaltung des Bundes hat die Zeichnung „Hans Karl von Winterfeldt, preußischer Generallieutnant [Studie zu einem friederizianischen Offizier]“ von Adolph von Menzel an die Erbinnen und Erben nach Leo Lewin (1881–1965) zurückgegeben. Die Kreidezeichnung von Adolph von Menzel war dem Breslauer Unternehmer und Kunstsammler Leo Lewin NS-verfolgungsbedingt entzogen worden. 1942 erwarb sie Adolf Hitlers „Sonderauftrag Linz“.
Network
Personen/Körperschaften
- Sammlungsgründer(Leo Lewin war der Gründer einer bedeutenden Kunstsammlung aus Gemälden, Zeichnungen und Plastik. Er besaß auch eine umfangreiche Privatbibliothek.)Further sourceWebseite Liebermann Villa am Wannsee08.04.2025
- Geschäftsbeziehung(Lewin bot der Nationalgalerie Berlin aus seiner Sammlung alle Federzeichnungen von Liebermann, die er zu den Illustrationen ‚Mann von 50 Jahren’ und ‚Rabbi von Bacherach’ gemacht hat, insgesamt ca. 60 Blätter, an. Der Direktor Ludwig Justi lehnte das Angebot ab. (05.05.1931))02.10.2018
- Verweist auf(Karl Ernst Henrici bot Eberhard Hanfstaengl, Nationalgalerie Berlin am 14. Februar 1934 eine aus der Sammlung Lewin stammende Serie von 57 Original-Zeichnungen von Liebermann zur Buch-Illustration von Goethes: ‚Der Mann von 50 Jahren´ zum Verkauf an. Hanfstaengl lehnte ab.)02.10.2018
Ereignisse
- Auktionsgegenstand(Der Sammler Leo Lewin bot vermutlich Werke seiner Sammlung zur Versteigerung durch das Auktionshaus Paul Graupe an.)Further sourceWebseite The Urban Memory Foundation - Jewish heritage of Wrocławassumed,02.10.2018
Provenienzmerkmale
- Verwendet(Das von Max Slevogt entworfene Exlibris verwendete Lewin zur Kennzeichnung der Bücher seiner umfangreichen Bibliothek.)Further sourceWebseite Liebermann Villa am Wannsee10.04.2025
References
Forschungsprojekte
Literatur & digitale Angebote
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