Sammlung Maximilian Freiherr von Goldschmidt-Rothschild
Basic Information
Kunstsammlung von über 1.400 Objekten; homogene Sammlung von herausragender Qualität: mittelalterliche, vorwiegend sakrale Objekte, Objekte der Renaissance, wie reich verzierte Tabakdosen; Französisches Barock und Rokoko u.a. mit Spitzenwerken der Möbelherstellung; feinste Objekte der Porzellanmanufakturen (Meißen, Höchst, Fürstenberg und Sèvres); große Anzahl an Miniaturen aus dem 18. und 19. Jh.; Gemälde (Rembrandt Mädchenbildnis), Frans Hals, Peter Paul Rubens, Joshua Reynolds, Antonis van Dyck, Francois Boucher usw. Goldschmidt-Rothschild hatte 1938 seine Kunstsammlung zu schätzen lassen, der Wert belief sich damals auf ca. 2,5 bis 3 Mio. Reichsmark und umfasste über 1.300 Objekte. (Weiler 2019: S. 139-153)
Collection history
Gründung der Sammlung durch Maximilian Freiherr von Goldschmidt-Rothschild
Maximilian von Goldschmidt-Rothschild begann ab 1873 seine Kunstsammlung zusammenzutragen, auf seinen zahlreichen Reisen in ganz Europa erwarb er Objekte für sein Palais in der Bockenheimer Landstraße 10 in Frankfurt am Main.
Nach Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden musste die Sammlung Goldschmidt-Rothschild geschätzt werden. Das übernahmen die Kunsthandlung Julius Böhler, vertreten durch Dr. Hans Sauermann, und der Berliner Antiquitätenhändler Ferdinand Knapp.
Maximilian von Goldschmidt-Rothschild musste seine gesamte Sammlung der Stadt Frankfurt verkaufen, die die Objekte anschließend unter dem Frankfurter Museum für Kunsthandwerk und der Frankfurter Städtischen Galerie aufteilte, der Wert belief sich damals auf ca. 2,5 bis 3 Mio. Reichsmark.
Auslagerung der Sammlung.
Die Sammlung wurde in den Central Collecting Point nach Wiesbaden überführt.
Etliche Objekte sind verbrannt, z.T. gegen andere Kunstwerke eingetauscht worden, 85 Stücke sind verschollen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beantragten die Nachfahren Goldschmidt-Rothschilds die Rückerstattung der Sammlung, 1948/49 endeten die Verhandlungen in einem Vergleich.
Am 22. April 1960 wurde wegen des Rückgabeanspruchs auf die Sammlung Maximilian Freiherr von Goldschmidt-Rothschild ein Vergleich zwischen den Antragstellern und der Stadt Frankfurt am Main rechtswirksam.
Das Gemälde (Jean-Honoré Fragonard, Der gestohlene Kuss) wurde dem Museum Folkwang geschenkt.
Eine Restitutionsforderung zweier rechtmäßiger Erben von Maximilian von Goldschmidt-Rothschild liegt dem Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main seit 2016 vor.
Network
Personen/Körperschaften
- Geschäftsbeziehung(Alexander Berg war als langjähriger Anwalt und Notar der Familie Maximilian von Goldschmidt-Rotschild maßgeblich am Verkauf der Sammlung beteiligt.)Research reports27.08.2010
- Geschäftsbeziehung(Hans Bräutigam wickelte den Verkauf von Kunstwerken aus der Sammlung im Auftrag von Maximilian Goldschmidt-Rothschild ab.)Research reports27.08.2010
- GeschäftsbeziehungKnapp, Ferdinand(Ferdinand Knapp überprüfte die Sammlung Goldschmidt-Rothschild im Auftrag von Maximilian Freiherr Goldschmidt-Rothschild. (1938))11.05.2016
- Geschäftsbeziehung(Friedrich Krebs organisierte den Verkauf der Sammlung.)Research reports27.08.2010
- Verweist auf(Carl Müller-Ruzika tauschte zwischen 1941 und 1943 Kunstgegenstände des Museums für Kunsthandwerk gegen Objekte aus der Sammlung Goldschmidt-Rothschild aus.)11.05.2016
- Verweist auf(Das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main ist im Besitz von 55 Werken (u.a. Gobelins, Teppiche, Textilien und Möbel) aus der Sammlung. Bis auf vier Gegenstände, deren Erwerb ungeklärt bleibt, kaufte die Stadt Frankfurt die Sammlungsstücke im Jahr 1938 und in den 1950er Jahren von den Erben. 1950 kaufte der Vorgänger des Museums, das Museum für Kunsthandwerk, einen Eckschrank aus der Sammlung bei der Kunsthandlung Wilhelm Henrich.)10.10.2019
- Verweist auf(Das Museum für Kunsthandwerk in Frankfurt am Main tauschte 28 in Paris gekaufte Objekte gegen Objekte aus der Sammlung Goldschmidt-Rothschild.)10.10.2019
- Geschäftsbeziehung(Vermögenseinschätzung der Sammlung durch Hans Sauermann als Vertreter der Kusthandlung Julius Böhler. (03.08.1938) Außerdem erwarb er das Gemälde „Der gestohlene Kuss“ von Jean-Honoré Fragonard für 40.000 RM.)11.05.2016
- Verweist aufStädtische Galerie Frankfurt am Main(Die Städtische Galerie erhielt von der Stadt Frankfurt am Main Teile der Sammlung. (1938))Further sourcep. 139-1532019
- Verweist auf(In der Kunsthandlung Wilhelm Henrich befand sich ein Eckschrank aus der Sammlung Maximilian Freiherr von Goldschmidt-Rothschild. (bis 1950))10.10.2019
- Verweist auf(Das Museum für Kunsthandwerk in Frankfurt am Main tauschte eine Majolika-Platte aus dem einstigen Besitz von Alfred Pringsheim gegen zwei Objekte aus der Sammlung Goldschmidt-Rothschild bei der Kunsthandlung Recher.)10.10.2019
- Verweist auf(Julius Böhler bat Wolters um den Kauf der Dubletten aus der Sammlung Maximillian Freiherr von Goldschmidt-Rotschild.)Research reports27.08.2010
References
Forschungsprojekte
- Project reference
Archivalien
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Literatur & digitale Angebote
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