Dienststelle Ribbentrop

Die Dienststelle Ribbentrop wurde 1934/35 als „Büro Ribbentrop“ gegründet und firmierte ab Juni 1935 als „Amt für außenpolitische Sonderfragen“ im Stab des Stellvertreters des Führers. Sie war eine diplomatische Institution unter der Leitung von Joachim von Ribbentrop, mit dem Ziel, Hitlers außenpolitische Vorstellungen durchzusetzen – oft in Konkurrenz zum Auswärtigen Amt. Bis 1936 entwickelte sie sich zu einem umfangreichen Verwaltungsapparat mit rund 160 Mitarbeitenden, die in Länderreferate gegliedert waren. Nach Ribbentrops Wechsel ins Außenministerium verlor die Dienststelle an Bedeutung und übernahm fortan untergeordnete Aufgaben wie die Betreuung ausländischer Korrespondenten sowie die Auswahl von Pressereferenten für deutsche Auslandsvertretungen.

Die Dienststelle führte umfangreiche propagandistische, diplomatische und zwischenstaatliche Aktivitäten im Interesse der nationalsozialistischen Regierung durch und war gemeinsam mit Botschaftern des Auswärtigen Amtes in den besetzten Ländern an der Beutekunstverwertung beteiligt.