Museum für Franken
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Im August 1942 begann die Auslagerung der Museumssammlung des Mainfränkischen Museums in unterschiedliche Depots innerhalb und außerhalb Würzburgs. Hierfür sollen auch zwei Wohnhäuser Clemens Schenks als Auslagerungsorte genutzt worden sein: das Würzburger Anwesen im Mittleren Dallenbergweg und der zweite Wohnsitz in Veitshöchheim.
Nach der Besetzung Würzburgs war die amerikanische Kunstschutzabteilung, die Monuments, Fine Arts, and Archives Section unter der Leitung von Thomas Giuli (1900–1991) unter anderem für die Bergung der Auslagerungsdepots des Mainfränkischen Museums zuständig. Zu den wichtigsten Mitarbeitern zählten der Kunsthistoriker John Davis Skilton (1909–1992), der Bibliothekar und Architekturhistoriker Denys Peter Myers (1916–2003) sowie der von ihnen beauftragte Berliner Kunsthändler und Kunsthistoriker Erik Berger.
Im Frühjahr 1946 wurde auf Anregung des Nachkriegsdirektors Max Hermann von Freeden das neue Museum auf die Festung Marienberg verlegt. Der Kunsthistoriker John Davis Skilton hatte die Festung als Bergungslager, als Sammelort der in Franken aufgefundenen Kulturgüter bestimmt, bevor sie zu den jeweiligen Central Collecting Points überführt werden sollten. Ab Frühjahr 1946 waren somit der eigentliche Museumsbestand und andere Konvolute aus den Auslagerungsdepots – auch entzogenes jüdisches Eigentum –, die weiterverschickt werden sollten, zusammen verwahrt. Ein Teil der beschädigten und unbeschädigten Judaica aus Metall gerieten in den Depots des neuen Museumsgebäudes in Vergessenheit. Die restlichen Ritualgeräte wiederum, überwiegend Textilien, schickte von Freeden der Militärregierung an das Offenbach Archival Depot.
2016 wurden bei einem Fund zahlreiche konfiszierte und seit 1945 vermisste Objekte wiederentdeckt.
Bei den Provenienzrecherchen konnten von den Objekten des Judaica Funds im Mainfränkischen Museum in Würzburg einige Kultgegenstände den Synagogen in Schweinfurt, Miltenberg, Würzburg und Heidingsfeld zugeordnet werden. Das Konvolut aus Schweinfurt besteht darüber hinaus aus Judaica der vor November 1938 aufgelösten Kultusgemeinden in Arnstein, Ebelsbach und Gochsheim. Diese wurden in den Räumlichkeiten des Distriktrabbinats Schweinfurt eingelagert und dort am 9. oder 10. November 1938 ebenfalls entwendet.
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Person/Corporate bodies
- MuseumsdirektorErster Nachkriegsdirektor des Mainfränkische Museums.von Freeden, Max HermannResearch reports01.10.2020
- Verweist aufAm 6. Januar 1941 gingen eine Thorarolle, ein Gebetsmantel, ein zerrissenes Gebetstuch, zwei Gebetsbeutel, ein Gebetsriemen, eine Sabbatlampe, zwei Teller mit hebräischer Aufschrift und ein Gebetstuch aus dem Eigentum des geflüchteten Sanibert Holländer aus Bad Kissingen in den Besitz des Museums über.Research reports01.10.2020
- Verweist aufIm Fall des Kaufmanns Ludwig Löwenthal aus Hösbach wurden 1941 (neben jüdischen Gebetbüchern, Fotografien und Schriftwechsel, die vernichtet wurden) dem zwei Sabbatleuchter, ein jüdischer Haussegen, 10 Gebote in einer Metallhülse, ein dreiteilige Sabbatlampe, zwei rituelle Tücher und ein Gebetsumhang dem Mainfränkischen Museum in Würzburg zur Prüfung übergeben. Über den weiteren Verbleib der Objekte konnten bislang keine Aussagen getroffen werden.Löwenthal, LudwigResearch reports01.10.2020
- MuseumsdirektorDirektor des Mainfränkische Museum Würzburg war Clemens Schenk. (1926 - 1945)Research reports01.10.2020
- ZusammenarbeitDas Mainfränkische Museum Würzburg, insbesondere durch Direktor Clemens Schenk, kooperierte mit der Gestapo Würzburg.Research reports01.10.2020
Events
- VeranstalterDas Museum veranstaltete die Ausstellung "Sieben Kisten mit jüdischem Material. Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute" (05.06.2019-20.10.2019).
Collections
- Verweist aufNach der Beschlagnahmung der Wohnungseinrichtung der Familie Mühlfelder im Januar 1941 wurden dem Mainfränkischen Museum die herausragenden Stücke – in den Protokollen als „Kulturgut“ bezeichnet – kostenlos überlassen.Research reports01.10.2020
- Verweist aufIn den Bestand des Meinfränkischen Museums in Würzburg gelangten Werke aus dem Eigentum von Benno Schwabacher. (1941)Research reports01.10.2020
References
Research projects
- Project reference(Forschungsprojekt der Einrichtung)
Literatur & digital content
- Wird angeführt in
- Wird angeführt in
- Wird angeführt inResearch reports01.10.2020