Vermögensentzug
"Judenaktion"
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Basic Information
Further name
sogenannte Judenaktion
06.2011
Zeitraum
11.1938-02.1939
Ortsbezug
Ereignisort
06.2011
Description
Die sog. "Judenaktion" bezeichnet die konzentrierte "Sicherstellung" von Kunst- und Kulturgegenständen durch die Gestapo. Es wurde in über siebzig Privatwohnungen jüdischer Sammler:innen eingedrungen. Die Gestapobeamten betraten mit jeweils einem Kunstsachverständigen die Wohnungen von jüdischen Sammler:innen und führten ein Protokoll über die zu beschlagnahmenden - überwiegend "museumswürdige" - Kunstgegenstände, Antiquitäten, Teppiche, Möbel, Silbergegenstände oder Porzellane. Meist wurden die Objekte sofort abtransportiert. Nur in Einzelfällen wurden sie in versiegelten Räumen gelagert und später abgeholt.
Network
Personen/Körperschaften
- BeteiligterDie beschlagnahmten Objekte wurde in ein Depot im Neuen Studiengebäude des Bayerischen Nationalmuseums verbracht.06.2011
- BetroffenerDie Sammlung von Otto Bernheimer wurde bei der Aktion beschlagnahmt.06.2011
- BetroffenerZwölf Gemälde und eine ca. 117 Bände umfassende Bibliothek aus dem Privat- und Firmenbesitz von Anna Caspari wurden sichergestellt. (19.01.1939)06.2011
- BetroffenerDie Sammlung von Ludwig Gerngroß wurde bei der Aktion beschlagnahmt.06.2011
- BeteiligterJosef Gerum war der Leiter der Aktion.06.2011
- BetroffenerDie Sammlung von Franziska Heinemann wurde bei der Aktion beschlagnahmt.06.2011
- BeteiligterMax Heiß hat dem Landeskulturverwalter Wüster eine Aktion zur "Sicherstellung" des Kulturgutes vorgeschlagen und sah es als seine Aufgabe an, die verbliebenen Kunstsammlung zu "verwahren". Der Grundstein für die sog. Judenaktion war gelegt. Außerdem schlug er Ernst Wengenmayr der Gestapo als Experten vor.06.2011
- BetroffenerIn der Wohnung von Siegfried Jordan beschlagnahmte die Gestapo im Beisein von Ernst Wengenmayr 21 Gemälde sowie Teppiche.06.2011
- BeteiligterDas Maximilianeum war einer der Lagerungsorte für die beschlagnahmten Objekte der Aktion.06.2011
- BeteiligterIm Münchner Stadtmuseum wurden beschlagnahmte Objekte der Aktion in einem Depot gelagert.Münchner Stadtmuseum06.2011
- BeteiligterAdolf Wagner war unter anderem die treibende Kraft hinter der Aktion.Wagner, Adolf06.2011
- BetroffenerDie Sammlung von Moritz Wallach wurde bei der Aktion beschlagnahmt.06.2011
- BeteiligterErnst Wengenmayr war Kunstsachverständiger und Protokollant bei der sog. Judenaktion.06.2011
Ereignisse
- ZusammengehörigDurch die "Elfte Verordnung zum Reichsbürgergesetz" gelangten alle "sichergestellten" Objekte der sog. Judenaktion in Reichseigentum und somit in die Verwaltung des Oberfinanzpräsidenten. Die Gegenstände gelangten demnach nicht in den Kunsthandel, sondern lagerten, bis auf die von öffentlichen Sammlungen getätigten Ankäufe, bis Kriegsende in verschiedenen Depots.06.2011
Sammlungen
- BeschlagnahmeDie Sammlung Martin Aufhäuser wurde bei der Aktion aus der Privatwohnung Aufhäusers beschlagnahmt.06.2011
- BeschlagnahmeDie Sammlung Anna Caspari wurde bei der Aktion beschlagnahmt.06.2011
- BeschlagnahmeDie Sammlung Lämmle wurde bei der Aktion am 23.11.1938 beschlagnahmt.06.2011
- BeschlagnahmeDie Sammlung Alfred Pringsheim wurde bei der Aktion aus den privaten Räumlichkeiten der Familie Pringsheim unrechtmäßig entzogen.06.2011
- BeschlagnahmeDie Sammlung Max Uhlfelder wurde bei der Aktion beschlagnahmt.06.2011