Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung
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Zur Steuerung der Entwicklung von Heimatmuseen wurden 1936 durch das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung sogenannte Museumspfleger eingesetzt, die die staatliche Kontrolle auf das Museumswesen stärken und die Regulierung der Neugründung von Museen beratend unterstützen sollten. In der Provinz Sachsen und im Freistaat Anhalt wurden jeweils die Leiter der Landesmuseen als den größten und bedeutendsten musealen Einrichtungen der beiden Landesteile zu staatlichen Museumspflegern ernannt.
Durch den Erlass von Bernhard Rust (V d 520/36 M) vom 10. März 1936 wurde die Installation regionale Museumspfleger ermöglicht. Demnach sollte in den zwölf preußischen Provinzen und in den übrigen Ländern des Deutschen Reiches (eingeteilt in 25 Bezirke) eine professionelle Betreuung der Heimatmuseen durch fachlich wie weltanschaulich geeignete Museumsleute gewährleistet werden. Am 11. Dezember 1936 wurden per Bekanntmachung des Reichserziehungsministeriums (V d 3745) schließlich 23 Museumspfleger ernannt.
Ihre Wirkungsmöglichkeiten waren begrenzt. Sie konnten nur im Zusammenspiel mit dem Museumsverband und den lokalen sowie (zwischen-) staatlichen Entscheidungsträgern auf die Entwicklung der Museen Einfluss nehmen, wie z. B. bei der Neugründung und Erhaltung „bestandswürdiger“ Museen und der Besetzung von Museumsleiterstellen. Eine wichtige Funktion nahmen die Museumspfleger im Rahmen der Metallspende und der Umsetzung von Luftschutzmaßnahmen zur Sicherung von wertvollem Kunst- und Kulturgut im Zweiten Weltkrieg ein.
Am 29. Januar 1935 hatte das Reichserziehungsministerium auf Initiative Oskar Karpas, Leiter des Rings der Verbände deutscher Heimatmuseen und Geschäftsführer des Verbands der rheinischen Heimatmuseen, einen Erlass (K 21793/34) gegen Fehlgründungen von Heimatmuseen herausgegeben. Damit sollte die wachsende Zahl neugegründeter Museen stärker reguliert und die staatliche Einflussnahme auf das Museumswesen erhöht werden. Ein erneuter Erlass vom 27. Oktober 1937 übertrug den Museumspflegern die Zuständigkeit für Neugründungsgenehmigungen, um stärker auf lokaler Ebene der Zersplitterung der Bestrebungen zur Gründung von Museen entgegenzuwirken.
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Personen/Körperschaften
- MitarbeiterTheodor Julius Hahn war seit 1941 als Spezialsachverständiger in Kunstfragen tätig.11.05.2016
- Leitende PositionBernhard Rust war von 1934-1945 Reichsminister des Reichsministeriums.31.05.2021
- MitarbeiterWilhelm Ettle war bis 1941 als Spezialsachverständiger in Kunstfragen tätig.11.05.2016
- Zugehörige EinrichtungDas DAWI war dem Reichsministerium direkt unterstellt.08.2016
- Zugehörige EinrichtungDie Reichstauschstelle war dem Reichsministerium unterstellt.ReichstauschstelleFurther sourceGND07.09.2020
- KontaktIn Kontakt mit Dorothea Dietrich über den Verkauf einiger Werke aus ihrem Besitz. (06.1938)16.03.2017
- MitarbeiterHerman Walter Frey war Sonderbeauftragter und Referent im Amt Wissenschaft des Reichserziehungsministeriums für die Fächer Musik- und Theaterwissenschaft, Vor- und Frühgeschichte, Orientalistik, Kunstgeschichte und katholische und evangelische Theologie.16.03.2017
- Mitarbeiter16.03.2017
- AuftragnehmerKoetschau erhielt vom preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung (Vorgängerinstitution des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung) den Auftrag, Direktor der Berliner Gemäldegalerie zu werden.16.03.2017
- MitarbeiterHans Carl Krüger war Sachverständiger für das Reichsministerium. (ab 1939)16.03.2017
- FördererFür Kunsterwerbungen in Paris durch Hans Möbius haben sich die Staatlichen Kunstsammlungen Kassel vom Reichsministerium 10.000 RM genehmigen lassen. (1941)31.03.2017
- Besitzer, EigentümerAufgrund der hohen finanziellen Schuld musste Margit Szápáry ihre Burg an das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung verpachten, das die Burg als Ausbildungsstätte für Lehrerinnen nutzte. (ab 07.1942)06.2011
References
Forschungsprojekte
- Project reference
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Archivalien
- Wird angeführt in