Provenienzforschung zur Sammlung von Lemmers-Danforth Wetzlar
Beschreibung
Die Sammlung Lemmers-Danforth in den Städtischen Museen Wetzlar ist die zwischen ca. 1930 und 1984 entstandene ehemalige Privatsammlung der Wetzlarer Kinderärztin Dr. Irmgard von Lemmers-Danforth. Sie umfasst 435 Einzelobjekte und wird seit 1967 im Palais Papius präsentiert. Wie sich gezeigt hat, halten viele der Provenienzangaben im 1992 publizierten Sammlungskatalog einer kritischen Überprüfung nicht stand. Es sind zudem keine Dokumente vor 1963 bekannt, die Auskunft zur Provenienz einzelner Stücke geben können. Die von den Erben des Kölner Sammlers Ottmar Strauß erhobenen Ansprüche resultierten in der Restitution von drei Objekten in den Jahren 2004 und 2017. Die von der Erben der Familie von Goldschmidt-Rothschild erhobenen Ansprüche zu zwei weiteren Objekten befinden sich derzeit in Verhandlung. Im Zuge des seit Dezember 2017 von Dr. Udo Felbinger durchgeführten Provenienzforschungsprojekts konnten bislang sieben Objekte als offensichtlich bzw. sehr wahrscheinlich als NS-verfolgungsbedingt entzogen („rot“) identifiziert werden. Bei weiteren sieben Objekten („orange“) ist eine Überprüfung noch in Arbeit. Zehn Objekte sind als unverdächtig („grün“), 411 Objekte als partiell geklärt bzw. ungeklärt („gelb“) einzustufen. Für über ein Drittel der Sammlungsobjekte konnten jedoch neue Informationen zu ihrer Provenienz gefunden werden, u.a. durch bislang unbekanntes Bildmaterial aus Privatbesitz. Auch war es möglich, die zahlreichen, sich ehemals in der Sammlung befindlichen Stücke zu dokumentieren und so die Strategien und Handlungsmuster der Sammlerin erstmals genauer zu bestimmen. 2019 wird der Schwerpunkt auf der Untersuchung von Objekten französischer, niederländischer und italienischer Provenienz liegen.
(c) Städtische Museen Wetzlar
Grunddaten
Forschungsbericht und Materialien
Proveana liegt aktuell kein Forschungsbericht vor. Das kann unterschiedliche Ursachen haben. Bei Fragen erreichen Sie uns unter proveana@kulturgutverluste.de