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Biographical details
Nach dem Studium war Otto Dibbelt zunächst als Volontär in Greifswald und ab 1922 als Studienrat am Lyzeum in Kolberg tätig. In Kolberg war Dibbelt sehr an der Entwicklung der Heimatkunde interessiert. Er gründete 1924 den „Kolberger Verein für Heimatkunde“ und leitete wenig später das am 17.03.1925 gegründete Kolberger Heimatmuseum. Zudem war er unter anderem ab 1932 Vertrauensmann für Bodenaltertümer des Stadt- und Landkreises Kolberg und ab 1934 Kommissar für Naturschutz des Stadtkreises Kolberg.
Otto Dibbelt stand den Nationalsozialisten zunächst eher unkritisch gegenüber. Er versuchte, seine Arbeit fortzusetzen und hielt, obwohl nicht NSDAP-Mitglied, Vorträge für den NS- Schulungsdienst zu Themen wie „Familienforschung und Erblehre“ und „Volksentartung und ihre Bekämpfung“.
1936 wurde Dibbelt des Verstoßes gegen die Devisenbestimmungen beschuldigt und zu einer Geldstrafe von 20.000 Mark verurteilt. Mit dem schwedischen Geld hatten die Eheleute Dibbelt Museumsobjekte gekauft, ohne das in Schweden angelegte Vermögen zur Vermögenssteuer anzumelden, zudem wurde ihnen der Besitz eines nicht angemeldeten Kontos zur Last gelegt. Damit galt Dibbelt als vorbestraft.
Im September 1936 wurde Dibbelt als Museumsleiter entlassen. Ein Jahr später musste er das Amt des Pflegers der kulturgeschichtlichen Bodenaltertümer niederlegen und am 12. Oktober 1938 auf Drängen der Gestapo auch das Amt des Ersten Vorsitzenden des Heimatkundevereins, das er schon wegen des laufenden Devisenverfahrens hatte ruhen lassen. Wegen der Vorstrafe und eines im Februar 1940 angestrengten Verfahrens aufgrund des Verstoßes gegen das Pressegesetz am 10. Juni 1940 wurde Dibbelt an die Bugenhagen-Schule, eine staatliche Jungen-Oberschule, nach Treptow an der Rega strafversetzt, jedoch blieb Dibbelt wegen der Nähe Treptows in Kolberg wohnen.
Otto Dibbelt war erster Vorsitzender vom Heimatverein Kolberg. Von der Geheimen Staatspolizei massiv dazu gedrängt, legte Dibbelt dieses Amt am 12. Oktober 1938 nieder.
Dibbelts Ziel war der Aufbau eines naturwissenschaftlichen Museums in seiner Geburtsstadt Stralsund. Er trug seine Museumspläne dem damaligen NS-Bürgermeister Stralsunds, Fichtner, vor, der ihm Unterstützung zusagte. Daraufhin überwies Dibbelt in den Jahren 1943 und 1944 insgesamt 85.000 Reichsmark an die Stadtkasse Stralsund für die Naturwissenschaftlichen Sammlungen. Er brachte trotz der Kriegswirren seine Sammlungen im Juni 1944 aus Kolberg nach Stralsund, wo sie im Rathaus untergebracht wurden. Das von ihm überwiesene Geld ging nach dem Krieg durch die Währungsreformen verloren.
Dibbelt wurde als Dezernent für das Franzburger Kinderheim eingesetzt, im Sommer 1945 dann zum Amtsrichter ernannt. Im Herbst 1945 wurde er Studienrat und bald danach Direktor an der Oberschule in Franzburg. Am 1. Februar 1946 wurde ihm das Amt des Kreisschulrats mit Dienstort in Barth übertragen. Als das Amt nach Stralsund verlagert wurde, zog Dibbelt dort in eine kleine Wohnung ganz in der Nähe seines einstigen Elternhauses. In Franzburg betrieb er die Wiedereröffnung der Volkshochschule, die er am 11. Juni 1946 eröffnen konnte.
Am 2. Februar 1946 trat Otto Dibbelt in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein.
1947 zogen Otto und Astrid Dibbelt nach Stralsund in eine Wohnung am Wulflamufer Nr. 20.
Dibbelt erhielt ab 01.10.1946 an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald eine Anstellung als Dozent für Methodik und Didaktik der Biologie. 1948 wurde er Professor seines Fachgebietes. In dieser Tätigkeit baute er Verbindungen zu den schwedischen Universitäten in Lund und Uppsala auf.
1951 gründete Otto Dibbelt das Natur-Museum Stralsund, das Vorgängermuseum des heutigen Deutschen Meeresmuseums. Objekte seiner Sammlung bildeten den Grundstock.
Ab Ende 1946 begann Otto Dibbelt mit dem Aufbau eines Natur-Museums. Am 24. Juni 1951 konnte das Natur-Museum eröffnet werden.
Otto Dibbelt war in Stralsund in verschiedenen Funktionen und Gremien aktiv, so als Vorstandsmitglied des Kulturbundes und in dessen Arbeitsgruppe der Natur- und Heimatfreunde, als Naturschutzbeauftragter für Stralsund, Vorsitzender der Geographischen Gesellschaft, Dozent für Geologie und Biologie an der Volkshochschule, Gründungsmitglied der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse, Mitglied des Bezirksfriedenskomitees und Vorstandsmitglied in der Ortsgruppe Stralsund in der Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion.
Otto Dibbelt gehörte als Schatzmeister (Kassenwart) zum Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Pommerschen Heimatmuseen. Er legte 1937 das Amt des Kassenwarts in der Arbeitsgemeinschaft nieder.
1952 erlitt er einen Herzinfarkt und beendete daraufhin aus gesundheitlichen Gründen die Lehrtätigkeit. Dibbelt wurde am 1. September 1952 emeritiert und bekam eine Anstellung ab 1. Januar 1953 beim Rat der Stadt Stralsund. Ab 1952 war Dibbelt Naturschutzbeauftragter in Stralsund. Ihm wurden am 30. April 1954 die fachliche Anleitung und Überprüfung des Heimatmuseums auf Hiddensee und die naturkundlichen Abteilungen aller Heimatmuseen im Bezirk Rostock übertragen.
Am 9. Mai 1956 starb Otto Dibbelt infolge eines Schlaganfalls im Krankenhaus am Sund und wurde am 12. Mai 1956 auf dem St.-Jürgen-Friedhof in Stralsund beerdigt.
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Personen/Körperschaften
- KontaktOtto Dibbelt arbeitete mit Fritz Adler eng zusammen und stand mit ihm im Austausch auch zur Betreuung von Sammlungen und zur Übernahme von Sonderausstellungen, z.B. zu Ferdinand Schill 1934 nach Stralsund.22.10.2020
- FreundschaftSchülerin von Dibbelt war Lottlisa Behling und später eine enge Freundin, die ihn insbesondere nach seiner Zwangsversetzung nach Franzburg unterstützte und mit einem Unterstützungsschreiben an das Ministerium für Erziehung und Volksbildung dessen Entlassung zu revidieren suchte. Sie standen bis zu seinem Tod in engem Kontakt.22.10.2020
- ZusammenarbeitOtto Dibbelt erhielt beim Aufbau des Natur-Museums in Stralsund Unterstützung von Hugo Bleil.22.10.2020
- Verweist aufBeim Aufbau des Natur-Museums bekam Dibbelt Unterstützung vom Oberbürgermeister Hans Fichtner, der ihm hierfür auch die Räumlichkeiten im Rathaus zur Unterbringung zur Verfügung stellte.22.10.2020
- KontaktFür Otto Dibbelt war Heinrich Göbel eine wichtige Kontaktperson zur Stadtverwaltung. Zudem beriet Göbel Dibbelt in rechtlichen und finanziellen Belangen des Kolberger Heimatmuseums.22.10.2020
- ZusammenarbeitKäthe Meier wurde für Otto Dibbelt die wichtigste Stütze bei der Museumsarbeit in Kolberg. Meier half bei der Sicherung und Aufarbeitung von Bodenfunden, bei der Museums- und Vereinsarbeit, insbesondere bei der Katalogisierung von Sammlungsgut. Auch nachdem die Dibbelts Kolberg verlassen mussten, setzte sie ihre Tätigkeit fort und unterrichtete Dibbelt in zahlreichen Briefen von den Entwicklungen in Kolberg und dem Schicksal seiner Sammlungen. In dieser Zeit kümmerte sie sich um rechtliche Belange, um Auflistungen und Finanzabrechnungen die Sammlung betreffend. Auch in den späteren Jahren, als sie bereits in Stuttgart lebte, war Käthe Meier noch eng mit der Familie Dibbelt verbunden. Sie starb 1967 in Württemberg.Meier, Käthe (Katharina)22.10.2020
- KontaktIn den Jahren 1928 und 1929 standen Otto Dibbelt und Johannes Plato in Kontakt.22.10.2020
- KontaktOtto Dibbelt stand in Konkurrenz zu Käthe Rieck (Leiterin des benachbarten Natur-Museums) um Räume, Geldmittel und Anerkennung als führendes Museum der Stadt Stralsund.22.10.2020
- Verweist aufOtto Dibbelt war sehr wahrscheinlich Käufer der Conchylien-Sammlung von Sprick, die heute noch Bestandteil der Sammlung des Deutschen Meeresmuseums ist. Sprick stand mit Dibbelt in persönlichem Kontakt. Nach dem Tod Spricks korrespondierte Dibbelt mit Spricks Tochter Magda und übernahm auch einen Teil seiner wissenschaftlichen Bibliothek.assumed,22.10.2020
- Verweist aufDas Stadtarchiv Stralsund verwahrt die Personalakte von Otto Dibbelt.22.10.2020
- KontaktOtto Dibbelt stand zwischen 1950 und 1957 in brieflichem und persönlichem Austausch mit Otto Dibbelt. Wegner war langjähriger Freund und Kollege Dibbelts und Unterstützer in dessen Museumsbelangen.22.10.2020
Ereignisse
- KäuferOtto Dibbelt ersteigerte auf der Auktion 185 bei Max Perl insgesamt 27 Losnummer. Wie Provenienzrecherchen ergaben sind 26 Losnummern nicht zweifelsfrei unbedenklich und eine Losnummer ist bedenklich.22.10.2020
- KäuferOtto Dibbelt erwarb auf der Auktion bei Rudolph Lepke verschiedene Objekte (zwei Ölgemälde, zwei Halsketten, Stickereien, ein Becherglas), deren Verbleib heute unbekannt ist und ihre Provenienzen als belastet gelten.22.10.2020
Sammlungen
- SammlungsgründerDibbelt war Gründer der Sammlung Otto Dibbelt.22.10.2020
References
Forschungsprojekte
Archivalien
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