Guttsmann, Friedrich
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Konversion zum evangelischen Glauben. Galt dennoch nach den Nürnberger Rassegesetzen als "Volljude".
Guttsmann wurde im März 1936 in der Seidenweberei "Krahnen & Gobbers" und im Mai 1936 in der Firma "Ernst Louis Heeg, Gold und Silberdrahtwarenfabrik Ehrenfriedershof" gekündigt. Von 1936 bis 1938 war Guttsmann arbeitslos.
Wegen seiner "jüdischen Abstammung" wurde Guttsmann seine langjährige Wohnung am Südwestkorso 48 gekündigt. Die Familie zog zur Untermiete in die Wohnung der Schwiegermutter in Steglitz.
Aus wirtschaftlicher Not verkaufte Friedrich Guttsmann seine Wertsachen und Möbel per Zeitungsannonce.
Im Januar 1939 wurde Guttsmann die Kündigung des Untermietsverhältnisses angedroht. Der Hauswirt gestattete, dass seine Frau und Kinder wohnen bleiben dürften, wenn er das Haus a. 01. Januar verlassen würde. Er entschied sich, bis zu einer Klage des Hauswarts bei seiner Familie zu bleiben und die Lage entspannte sich vorübergehend.
Durch die Hilfe der Schwedischen Kirche, namentlich durch die Organisation von Birger Forell, brachte er seine beiden minderjährigen Söhne nach Schweden, da er sie nicht mehr weiter ernähren konnte. Die Begleitung der Söhne nach Schweden wurde mit Unterstützung seiner Fima Rappehecht-Woelm als betriebliche Dienstreise getarnt.
In einem Gestapo-Verhör wurden Guttsmann und seine Frau unter Androhung der Deportation gezwungen, den jüngeren Sohn Wolfgang Guttsmann nach Deutschland zurückzuholen.
1944 wurde Guttsmann verhaftet, nach kurzer Zeit jedoch wieder entlassen.
Emigration des Ehepaars nach Schweden, wo beide Söhne wohnten. Im Februar 1956 beantragte Friedrich Guttsmann die schwedische Staatsbürgerschaft.
Die schwedische Ausländerbehörde stellte die totale Insolvenz Guttmanns fest.
Guttsmann wurde 1945 als "Opfer des Faschismus" anerkannt und stellte 1951 einen Antrag auf Entschädigung für Schaden an Vermögen, Schaden an Gesundheit und Schaden in beruflichem Fortkommen.
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Personen/Körperschaften
- KontaktErhielt das Angebot, in den Hoffnungstaler Anstalten Lobetal Unterschlupf zu finden, sah sich aufgrund seiner eigenen Lage aber nicht dazu imstande, das Zusammenleben mit Menschen mit geistig behinderten Menschen zu meistern. (01.1939)16.03.2017
- KontaktGuttsmann erhielt durch die Kirchliche Hilfsstelle für evangelische Nichtarier die Möglichkeit, auswandern zu können. (01.1939)16.03.2017