Ausstellung zur Provenienzforschung
Schlösser. Preußen. Kolonial. Biografien und Sammlungen im Fokus
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Kurator:innen: Carolin Alff, Hatem Hegab, Susanne Evers
Die ehemaligen Schlösser und Gärten der Hohenzollern sind Orte, an denen die koloniale Vergangenheit Deutschlands bis heute sichtbar und spürbar ist. Von dieser Geschichte zeugen beispielsweise auf der Pfaueninsel produzierte Glasperlen, die für den Ankauf von versklavten Menschen und kolonialen Handelsprodukten verwendet wurden oder ein Portrait aus dem 18. Jahrhundert. Es zeigt einen Schwarzen Jungen, möglicherweise Friedrich Ludwig (1708 - unbekannt), dessen Vater über den Versklavungshandel an den Berliner Hof gebracht wurde. Im Rahmen einer Sonderausstellung im Schloss Charlottenburg in Berlin stellt sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) den kolonialen Bezügen ihrer Sammlungen.
Die kolonialen Spuren mehrerer Jahrhunderte in den Schlössern und Gärten werden mit Strukturen und Praktiken des Kolonialismus im 19. und frühen 20. Jahrhundert und punktuell mit deren Auswirkungen in der Gegenwart in Verbindung gebracht. Die Sonderausstellung rekonstruiert aus den wenigen noch erhaltenen Informationen dieser Zeit die Biografien von aus Afrika stammenden Menschen, die sich teilweise stark assimilierten und anderen, die wiederum Widerstand leisteten. Sie untersucht zudem außereuropäische Werke in den Sammlungen, die lang aus europäischer Perspektive einseitig interpretiert und ihrem ursprünglichen Nutzen verfremdet und somit kulturell umgedeutet wurden.
Die Ausstellungsthemen wurden in einem gemeinsamen Prozess mit unterschiedlichen Expert:innen über fünf Workshops hinweg entwickelt. Eine künstlerische Intervention im Ehrenhof von Nando Nkrumah steuert weitere Stimmen zum Thema bei. Auch in den Ausstellungsräumen erhalten die historischen Objekte über die Beiträge von den Künstler:innen Emeka Okereke, Lizza May David, Patricia Vester, der Dolmetscherin und Kulturwissenschaftlerin Marianne Ballé Moudoumbou und dem Kunsthistoriker Dr. SinhaRaja Tammita-Delgoda wichtige und kritische Kontrapunkte.
Die Sonderausstellung in den Ausstellungsräumen im Neuen Flügel wird ergänzt durch einen Rundgang im Alten Schloss, in dem auf koloniale Bezüge in den Schlossräumen hingewiesen wird. Die Sonderausstellung fügt sich in das Themenjahr „Churfürst – Kaiser – Kolonien“ ein. Damit unternimmt die SPSG einen wichtigen Schritt im Rahmen einer anhaltenden und über das nächste Jahr hinausgehenden Beschäftigung mit diesem Thema. (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 24.08.2023)
Die ehemaligen Schlösser und Gärten der Hohenzollern sind Orte, an denen die koloniale Vergangenheit Deutschlands bis heute sichtbar und spürbar ist. Von dieser Geschichte zeugen beispielsweise auf der Pfaueninsel produzierte Glasperlen, die für den Ankauf von versklavten Menschen und kolonialen Handelsprodukten verwendet wurden oder ein Portrait aus dem 18. Jahrhundert. Es zeigt einen Schwarzen Jungen, möglicherweise Friedrich Ludwig (1708 - unbekannt), dessen Vater über den Versklavungshandel an den Berliner Hof gebracht wurde. Im Rahmen einer Sonderausstellung im Schloss Charlottenburg in Berlin stellt sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) den kolonialen Bezügen ihrer Sammlungen.
Die kolonialen Spuren mehrerer Jahrhunderte in den Schlössern und Gärten werden mit Strukturen und Praktiken des Kolonialismus im 19. und frühen 20. Jahrhundert und punktuell mit deren Auswirkungen in der Gegenwart in Verbindung gebracht. Die Sonderausstellung rekonstruiert aus den wenigen noch erhaltenen Informationen dieser Zeit die Biografien von aus Afrika stammenden Menschen, die sich teilweise stark assimilierten und anderen, die wiederum Widerstand leisteten. Sie untersucht zudem außereuropäische Werke in den Sammlungen, die lang aus europäischer Perspektive einseitig interpretiert und ihrem ursprünglichen Nutzen verfremdet und somit kulturell umgedeutet wurden.
Die Ausstellungsthemen wurden in einem gemeinsamen Prozess mit unterschiedlichen Expert:innen über fünf Workshops hinweg entwickelt. Eine künstlerische Intervention im Ehrenhof von Nando Nkrumah steuert weitere Stimmen zum Thema bei. Auch in den Ausstellungsräumen erhalten die historischen Objekte über die Beiträge von den Künstler:innen Emeka Okereke, Lizza May David, Patricia Vester, der Dolmetscherin und Kulturwissenschaftlerin Marianne Ballé Moudoumbou und dem Kunsthistoriker Dr. SinhaRaja Tammita-Delgoda wichtige und kritische Kontrapunkte.
Die Sonderausstellung in den Ausstellungsräumen im Neuen Flügel wird ergänzt durch einen Rundgang im Alten Schloss, in dem auf koloniale Bezüge in den Schlossräumen hingewiesen wird. Die Sonderausstellung fügt sich in das Themenjahr „Churfürst – Kaiser – Kolonien“ ein. Damit unternimmt die SPSG einen wichtigen Schritt im Rahmen einer anhaltenden und über das nächste Jahr hinausgehenden Beschäftigung mit diesem Thema. (Quelle: Website zur Ausstellung, letzter Zugriff 24.08.2023)
Time
04.07.2023 - 31.10.2023
References
Literatur & digital content
- Zugehöriger KatalogFurther sourceWebsite zur Ausstellung24.08.2023