Institutions- und sammlungsübergreifende Untersuchung nordrheinwestfälischer/westdeutscher Bezüge zu Kulturgutentziehungen aus der ehemaligen SBZ/DDR zwischen 1945 und 1990 (Personen- und Handels-Netzwerke, Mechanismen)
Description
Ziel des Projektes ist die Untersuchung der Erwerbswege von Kunst- und Kulturgütern zwischen den kulturgutbewahrenden Einrichtungen in NRW, den Akteuren des Handels und den Verkaufsorganen der SBZ/DDR. Im Fokus des Projektes stehen sowohl die Geschäftsbeziehungen der Kunst und Antiquitäten GmbH (KuA) der DDR nach 1973 als auch die vor 1973, darunter der Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände (ab 1953), der Deutschen Buch-Export und -Import GmbH (ab 1953) sowie des Zentralantiquariats (ab 1959) mit Geschäftspartnern in NRW. Im zeitlichen Rahmen von 1945 bis 1990 sollen Strukturen und Mechanismen der Geschäfte sowie Protagonisten und Netzwerke des Handels und des Erwerbs von Kulturgut identifiziert werden. Eine grundlegende Untersuchung der Forschungsfrage sowie der entsprechenden Eruierung von – diese Prozesse aufklärenden – Quellen ist bislang ein Desiderat. Eine entsprechende Quellenbasis ist aber grundlegend für zukünftige, vertiefende Einzelfallforschungen.
Erste Hinweise, dass Museen in NRW Objekte aus diesem Entzugskontext besitzen, hat eine Umfrage ergeben, die 2019 von den beiden Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe durchgeführt wurde. Zudem verzeichnet die Vertragspartnerliste der Kunst- und Antiquitäten GmbH (KuA) allein 60 Vertragspartner in NRW, darunter Antiquitäten- und Kunsthandlungsgeschäfte, Museen, Vereine und Verbände (Bundesarchiv Berlin, Bestand DL 210). Weitere Ansatzpunkte für die Forschung in diesem Kontext sind u.a. zwei bereits erfolgte Restitutionen aus nordrhein-westfälischen Museen sowie Ergebnisse aus anderen Forschungsprojekten.
Diese in den nordrhein-westfälischen Kulturinstitutionen und Sammlungen identifizierten Objekte sowie die an diesen Vorgängen beteiligten Akteure und Netzwerke werden im Rahmen des Projekts untersucht. Parallel dazu werden relevante Aktenbestände und Recherchemöglichkeiten in den verschiedenen Archiven des Landes NRW und des Bundes erfasst und ausgewertet. Im Ergebnis soll eine Liste einschlägig beteiligter Akteure sowie ein sachthematisches, gattungsübergreifendes Inventar (Findmittel) relevanter und potentieller Quellen entstehen.
© Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen
Basic information
Research report and other sources
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