Systematische Aufarbeitung der Bestände aus Freimaurerbesitz im Städtischen Museum Aschersleben mit Blick auf die 1935 liquidierte Ascherslebener Freimaurerloge ‚Zu den drei Kleeblättern‘
Description
Im Städtischen Museum Aschersleben gibt es starke Verbindungen zu der örtlichen Freimaurerloge. Das Museum nutzt seit 1955 das Logenhaus und verwahrt eine überschaubare Anzahl von 90 Freimaurer-Objekten. Die seit 1798 an diesem Standort ansässige Johannisloge „Zu den drei Kleeblättern“ wurde 1935 im Nationalsozialismus liquidiert. Das Museum arbeitet nun in einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt die Liquidierung der Loge auf.
Die Johannisloge „Zu den drei Kleeblättern“ (ZddK) ist seit 1993 reaktiviert. Das Logenhaus befindet sich seitdem im Eigentum der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland, beherbergt aber weiterhin das Museum. Museum und Loge pflegen ein gutes Miteinander. Sowohl die örtliche Freimaurerloge als auch die Großloge befürworten die Zusammenarbeit mit dem Museum. Der Tempel kann beim Museumsrundgang mit besichtigt werden. Er gilt damit als einziger Logentempel einer noch aktiven Freimaurerloge in Deutschland, der ständig der Öffentlichkeit zugänglich ist. Eine gemeinsam bestückte Ausstellung informiert über die Geschichte der Freimaurerei und der Ascherslebener Loge. Es gibt die Vermutung, dass noch mehrere Logengegenstände unerkannt und magaziniert Teil der heutigen Museumssammlung sein könnten. Die hiesige Loge ist daran interessiert, ihr NS-verfolgungsbedingt entzogenes Eigentum zurückzuerhalten. Aus diesem Grund stellte der hiesige Logenmeister einen „Antrag auf Rückgabe von Logeneigentum“. Dazu wird der Museumsbestand nach freimaurerischen Objekten befragt, Provenienzmerkmale werden dokumentiert und Recherchen zu Vorbesitzern angestellt. Für Objekte mit nachweislicher Verbindung zur Ascherslebener Johannisloge soll eine gerechte und faire Lösung nach den Washingtoner Prinzipien gefunden werden.
(c) Städtisches Museum Aschersleben
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