Sammlung Heinrich Rieger
Basic Information
Heinrich Rieger besaß eine einzigartige Sammlung zeitgenössischer Kunst. Er nahm im Tausch gegen zahnärztliche Behandlungen Kunstwerke von jungen österreichischen Künstlern an. In drei Jahrzehnten sammelte er über 500 Gemälde und 200 Graphiken moderner Kunst. Dokumente, die Auskunft über den Sammlungsinhalt geben und erhalten blieben, sind der Notariatsakt im Denkmalamt von 1920, der Riegers Widmungserklärung zur öffentlichen Besichtigung der Sammlung festhielt, eine Versicherungsliste aus dem Jahr 1935 sowie eine über 300 Gegenstände umfassende Aufstellung der wichtigsten fehlenden Gegenstände aus dem Jahr 1947. (Lillie, S. 969-985, p. 969-985.) Davon stammten etwa 120 bis 150 Zeichnungen von Egon Schieles. (Quelle: Die Erwerbungen der Grafischen Sammlungen des Museum Ludwig 1933-2015, S. 29)
Collection history
Heinrich Rieger begann im Tausch gegen zahnärztliche Behandlungen Kunstwerke von jungen österreichischen Künstlern anzunehmen. Seine Sammlung wurde schnell zu einer der bedeutendsten Sammlungen für zeitgenössische Kunst.
In der Herbstausstellung des Wiener Künstlerhauses wurde auch die Sammlung Riegers präsentiert.
Im Zuge der Vermögensanmeldung wurde die Sammlung von Bruno Grimschitz sehr präzise und Stück für Stück aufgenommen und mit 16.500 Reichsmark bewertet. Das entsprechende Inventar wurde dem Akt der Vermögensverkehrsstelle jedoch entnommen.
Rieger verkaufte Werke im Wert von 1.500 Reichsmark. Es gibt jedoch keine näheren Angaben zu diesem Vorgang.
Heinrich Rieger gab Teile seiner Sammlung dem Radierer Luigi Kasimir zur treuhänderischen Verwahrung. Der verkaufte die Werke aber in der durch ihn und Ernst Edhoffer „arisierten“ Kunsthandlung Halm & Goldmann. 19 Werke aus der Sammlung wurden 1947 in der Wohnung von Luigi Kasimir gefunden und sichergestellt.
Teile der Sammlung Rieger gelangten an den Kunsthändler Friedrich Welz. 1948 konnten nur wenige Werke bei Friedrich Welz sichergestellt werden. Darunter befanden sich aber hochwertige, museale Stücke. Zuvor behauptete Welz, dass diese Objekte während der Zeit seiner Inhaftierung als verurteilter Nationalsozialist aus seinen Beständen verschwunden wären.
Ein Gemälde von Egon Schiele wurde, nachdem es beim Wiener Dorotheum zur Versteigerung eingebracht worden war, beschlagnahmt und in gerichtliche Verwahrung genommen.
Die Stadt Köln gab 2021 das Aquarell "Kauernder weiblicher Akt" von Egon Schiele aus dem Museum Ludwig an die Nachfahren von Dr. Heinrich Rieger, Wien, zurück. Damit folgt die Stadt Köln der Empfehlung der Beratenden Kommission vom 8. Februar 2021.
Network
Personen/Körperschaften
- Sammlungsbesitzer
References
Forschungsprojekte
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in(p. 968-985.)
- Wird angeführt in