Überprüfung der Sammlung von Otto Dibbelt im Deutschen Meeresmuseum und im Stralsund Museum im Hinblick auf den Eingang von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut in der Zeit von 1933 bis 1945
Description
Ziel des Projektes war die systematische Überprüfung der Sammlung von Otto Dibbelt im Hinblick auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug der Objekte. Um die Ausgangsfrage, ob sich diesbezüglich belastete Gegenstände in Stralsund befinden, musste zunächst die Sammlungsgeschichte rekonstruiert und die zur Sammlung gehörenden Objekte identifiziert werden. Da weder Eingangs- oder Inventarbücher noch vollständige Objektlisten vorhanden sind, wurde der im Deutschen Meeresmuseum (DMM) befindliche Nachlass von Otto Dibbelt auf Sammlungslisten, Korrespondenzen und sonstige Indizien zu Herkunft und Geschichte der gesammelten Gegenstände geprüft. Besonderes Augenmerk wurde auf die Zugänge zwischen 1933 und 1945 gelegt. Bei Objekten, die zu dieser Zeit nachweislich in die Sammlung gelangten, wurden die Provenienzen untersucht und erfasst.
Soweit dies möglich war, wurde die Herkunft geklärt.
Parallel wurde nach Sammlungsobjekten in den verschiedenen Orten und Institutionen recherchiert und vorhandene Objekte auf ihre Provenienzmerkmale hin analysiert.
Die Geschichte der Sammlung beginnt in Kolberg und erstreckt sich dann über verschiedene Orte und Institutionen bis nach Stralsund.
Der in Stralsund geborene Gründer der Sammlung Otto Dibbelt (1881 - 1956) war Pädagoge und Biologe und begann ab 1925 als Leiter des Heimatmuseums in Kolberg seine umfangreiche kulturhistorische und naturkundliche Sammlung aufzubauen. Er finanzierte dies mit Hilfe seines Privatvermögens und mit der Unterstützung seiner schwedischen Frau Astrid. Durch seine zahlreichen Kontakte, besonders zu Wissenschaftskreisen und zum Kunstmarkt, konnte Otto Dibbelt eine umfangreiche Sammlung aus naturwissenschaftlichen Objekten und Kulturgütern, wie Druckgrafiken, Gemälden, Urkunden, Handschriften und Fragmenten zusammentragen.
Die Aufarbeitung der Verwicklung Otto Dibbelts im Kunst- und Antiquitätenhandel der NS-Zeit und der historische Kontext waren Untersuchungsgegenstand dieses Projektes.
Es wurde außerdem erforscht, wie und unter welchen Umständen es möglich war während des Zweiten Weltkrieges Teile des Bestandes von Kolberg nach Stralsund zu überführen. Diese Objekte bildeten den Grundstock des im Jahre 1951 von Dibbelt gegründeten Natur-Museums Stralsund. Durch eine inhaltliche Profilierung zum Museum für Meereskunde und Fischerei der DDR unter dem neuen Museumsleiter Sonnfried Streicher wurden von 1956 bis 1974 Teile der Dibbelt-Sammlung ausgesondert. Dadurch gelangten Gemälde und Grafiken sowie andere Kulturgüter in das heutige Stralsund Museum, während weitere Bestände an das Stadtarchiv Stralsund und andere Museen und Institutionen außerhalb Stralsunds gegeben wurden.
Die wesentlichen Projektergebnisse wurden durch regelmäßige Pressearbeit begleitet. Zum Projektabschluss wurde die Sonderausstellung „Otto Dibbelt – Sammler ohne Grenzen“ eröffnet. Sie führt Teile der ursprünglichen Sammlung wieder an einem Ort zusammen, zeigt die Vielfalt der Sammlung. Außerdem wird über Provenienzforschung und das vom Zentrum geförderte Projekt aufgeklärt.
In einem anschließenden Symposium wurde über die Ergebnisse, deren Verwendung und den weiteren Verbleib der Sammlung, sowie die fachgerechte Archivierung, der weiteren Aufarbeitung und der Zusammenführung der Sammlung diskutiert.
(c) Deutsches Meeresmuseum Stralsund
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