Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis
Basic Information
Der überwiegende Teil der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis stammt von den Marshallinseln, ein kleinerer aber signifikanter Teil aus Nauru. Andere Gebiete wie Neuguinea, Kiribati und die Karolinen haben wesentlich geringere Anteile. Die Sammlung besteht aus materiellem Kulturgut, bei einigen Objekten wurde menschliches Haar verarbeitet. Hinzukommt eine von Antoine Brandeis produzierte Fotosammlung. Die Fotografien halten Alltagssituationen fest, dokumentieren handwerkliche Praktiken und zeigen in vielen Fällen Personen, deren Namen Antoine Brandeis dokumentierte. Zu allen größeren Museumssammlungen (Freiburg, Hamburg, Cambridge, Berlin) gehören Fotografien, wobei sich das größte öffentlich zugängliche Konvolut mit über 100 Positiven und den Original-Glasplatten im Fotoarchiv des Musems am Rothenbaum befindet.
Antonie Brandeis hatte während ihres Aufenthalts auf den Marshallinseln ihren Lebensmittelpunkt auf Jaluit und das Jaluit-Atoll. Das bildet den Hauptschwerpunkt ihrer Sammeltätigkeit. Antoine Brandeis bevorzugte den Tausch, den sie vorwiegend mit Frauen durchführte, so dass insbesondere Frauen eine Einfluss auf die Form und Gestaltung der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis hatten, u.a. Matten (neided), Fächer (drel oder ral) und wertvolle Halsketten (marmar) aus Spondylus-Muscheln sowie Gebrauchsgegenstände. Zudem gab Antonie Brandeis Arbeiten in Auftrag und erhielt Objekte (u.a. das Kanu aus Samoa, Matten, Fächer, Hut, Korb, Waffen, Gürtel) als Geschenk u.a. von den Familien der Chiefs Kabua, Litokwa, Leran und Ujelang. Die Erwerbungen sind in Bezug zu der Stellung von Antoine Brandeis als Ehefrau des obersten Kolonialbeamten zu bewerten. Zugleich legte sie Wert darauf, sich mit Gegengaben zu revanchieren. Des weiteren befinden sich Gastgeschenke von Europäern in der Sammlung, u.a. Objekte aus dem Besitz von Angehörigen der Kaiserlichen Marine und auch materielles Kulturgut aus Strafexpeditionen.
Eugen und Antonie Brandeis sammelten materielles Kulturgut auch aufgrund einer Anfrage des städtischen ethnologischen Museums in Freiburg i. Br. (Museum Natur und Mensch) 1898/99, wobei die Sammeltätigkeit überwiegend von Antonie Brandeis durchgeführt wurde. Das sich im Museum Natur und Mensch befindende Konvolut ist die größte zusammenhängende ethnographische Museumssammlung von Antonie und Eugen Brandeis (Quelle: "Provenienzforschung Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis [...]", 2022).
Collection history
Kontaktaufnahme des Freiburger Museums Natur und Mensch zu männlichen Bürgern der Stadt, die sich im außereuropäischen Ausland befanden und von denen man sich Beiträge zur ethnologischen Sammlung erhoffte. Beginn der Sammeltätigkeit von Eugen und Antonie Brandeis, vor allem von Antonie Brandeis, in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Neuguinea.
Schenkung von zahlreichen Objekten von Antonie Brandeis an Alexander Agassiz in Jaluit 1900.
Schenkung einer Sammlung von 288 größtenteils mikronesischen Objekten sowie 20 fotografische Positive von den Marshallinseln von Eugen und Antonie Brandeis an das Museum Natur und Mensch 1900/1901. 203 Objekte wurden auf den Marshallinseln zusammengetragen, 59 auf Nauru, 5 in Kribati, 12 auf den Karolinen und 9 auf Neuguinea. Die Sammlung wurde in zwei Sendungen im April 1900 und im November 1901 von Jaluit aus an das Museum Natur und Mensch übermittelt. Das Freiburger Konvolut ist die größte zusammenhängende ethnographische Museumssammlung von Antonie und Eugen Brandeis.
Objekte (nach momentanem Kenntnisstand 219 Stück) aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis befinden sich im Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt. Ein großer Teil des fotografischen Werks von Antonie Brandeis (Positive, inklusive der Original-Glasplatten) befindet sich im Museum am Rothenbaum - Kulturen und Künste der Welt. Die Übergabe des fotografischen Werks geschah im Jahr der Zusammenarbeit von Antone Brandeis und Paul Hambruch von Museum am Rothenbaum zu seiner Monographie zu Nauru (1914).
Verkauf eines größeren Teils der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis durch Antoine Brandeis an das Peabody Museum of Archaeology & Ethnology. Die Objekte befanden sich zuvor im Ethnologischen Museum Berlin. Im Peabody Museum of Archealogy & Ethnology befinden sich nach momentanem Kenntnisstand 106 Objekte.
Network
Personen/Körperschaften
- Sammlungsbesitzer(Eugen und Antonie Brandeis, vor allem Antonie Brandeis, sammelten in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Neuguinea materielles Kulturgut.)31.12.2022
- Sammlungsbesitzer(Eugen und Antonie Brandeis, vor allem Antonie Brandeis, sammelten in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Neuguinea materielles Kulturgut.)31.12.2022
- Sammlungserwerber(Objekte (ca. 27 Stück) aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis befinden sich heute noch im Ethnologischen Museum Berlin. Hier befinden sich auch drei Schädel aus Nauru, um die Antoine Brandeis im Auftrag von Felix von Luschan Konrad Geppert bat. Die Beschaffung der menschlichen Überreste nahm Konrad Geppert aus den als Begräbnisstätte genutzten Karsthöhlen von Nauru vor und sendete sie nach Jaluit zu Antoine Brandeis. Anschließend wurden sie an das Ethnologischen Museum Berlin übersandt. Antoine Brandeis übergab dem Ethnologischen Museum Berlin zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine umfangreiche Sammlung aus Ozeanien. Nach der Ablehnung ihres späteren Ersuchs (1931) bei der Stadt Berlin zur Gewährung einer Rente oder einer einmaligen Abfindung als Anerkennung für die Übergabe ihrer Sammlung erhielt Antoine Brandeis einen Großteil zurück und verkaufte 1933 einen Teil hiervon an das Peabody Museum of Archaeology & Ethnology.)31.12.2022
- Verweist auf(Einzelobjekte aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis befinden sich durch Tauschverfahren in der Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen.)31.12.2022
- Verweist auf(Konrad Geppert beschaffte drei menschliche Schädel aus den als Begräbnisstätte genutzten Karsthöhlen von Nauru, um die ihn Antoine Brandeis im Auftrag von Felix von Luschan bat. Diese sendete er nach Jaluit zu Antoine Brandeis, die die menschlichen Überreste anschließend an das Ethnologischen Museum Berlin schickte.)31.12.2022
- Verweist auf(Sechs Objekte aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis befinden sich im Grassi-Museum für Völkerkunde Leipzig. Sie gelangten über die Privatsammlung von Bernhard Struck in das Museum.)31.12.2022
- Verweist auf(Die Jaluit-Gesellschaft war verantwortlich für den Transport der Objekte aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis in das Museum Natur und Mensch in Freiburg i. Br.)31.12.2022
- Verweist auf(Das materielle Kulturgut (ca. 60 Objekte) aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis, das aus Nauru stammt und vor 1903 zusammengetragen wurde, wurde von Ludwig Kaiser erworben.)31.12.2022
- Verweist auf(Einzelobjekte aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis befinden sich auf Grund von Tauschverfahren im Museum der Kulturen.)31.12.2022
- Verweist auf(Mindestens sechs Objekte aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis befanden sich in der Privatsammmlung von Bernhard Struck. Sechs Objekte befinden sich heute im Grassi-Museum für Völkerkunde Leipzig.)31.12.2022
- Verweist auf(In der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis befindet sich ein Bootsmodell (alia), das als Schenkung an Eugen und Antonie Brandeis von Tupua Mata’afa Iosefo im September 1898 in die Sammlung gelangte.)31.12.2022
Ereignisse
- Leihgeber(Beteiligung von Antonie Brandeis mit Objekten aus der Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis an der Deutschen Armee,- Marine- und Kolonialausstellung in Berlin.)31.12.2022
References
Forschungsprojekte
Archivalien
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Literatur & digitale Angebote
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