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Biographical details
Sogenannte Arisierung der "Triebriemenfarbik M. Brill", deren Geschäftsführer Otto Brill war.
Enteignung des Mietshauses in der Oberen Donaustraße zugunsten des Landes Österreich
Zwangsverkauf des Hauses in der Biberstraße 17 / Franz-Josefs-Kai 7-9 an das Deutsche Reich.
Unmittelbar nach dem „Anschluss“ wurde Otto Brill in der Nacht des 15. März 1938 verhaftet und in das Polizeigefangenenhaus Rossauer Lände überstellt. Sein Vermögen ließ die Gestapo beschlagnahmen, darunter sein Auto des Typs Lancia Astura, welches in der Folge von der Vermögensverkehrsstelle als Dienstfahrzeug verwendet wurde. Im April wurde er in das Landesgericht für Strafsachen, Wien VIII, überstellt und dort in „Schutzhaft“ genommen. Ende Juni wurde Otto Brill aus der „Schutzhaft“ entlassen. In welchem Zusammenhang die „Spende“ von ca. 64 Büchern an die Gefangenenbibliothek des Landesgerichts für Strafsachen mit der Entlassung steht, konnte nicht eruiert werden.
Während die „Arisierung“ der Treibriemenfabrik zwischen dem Antragsteller Franz Richter, kurzzeitiger Gauleiter von Wien und von den Nationalsozialisten eingesetzter 1. Vizebürgermeister der Stadt Wien, und der Vermögensverkehrsstelle verhandelt wurde, deklarierten Livia und Otto Brill per 13. bzw. 14. Juli 1938 ihr Vermögen. Livia Brill führte im „Verzeichnis über das Vermögen von Juden“ das Haus in der Oberen Donaustraße sowie Wertpapiere, Schmuck-, Luxus- und Kunstgegenstände an, die ihr gemeinsam mit ihrem Ehemann gehörten. Otto Brill gab unter „IV. g.) Gegenstände aus edlem Metall, Schmuck- und Luxusgegenstände, Kunstgegenstände und Sammlungen“ den Wert von „8000.- RM“ bekannt und verwies auf das gemeinsame Eigentum.
Das Ehepaar baute sich eine neue Existenz auf und gründete im Oktober 1939 das Unternehmen „Livia Leather Goods, Ltd.“, das sich auf die Herstellung von Handtaschen, Gepäckstücken, aber auch Ledersitzen für die Royal Air Force spezialisierte.
Am 19. Juni 1948 stellte Otto Brill den Antrag auf „Rückstellung gemäß Nichtigerklärungsgesetz und III. Rückstellungsgesetz Nr. 106/46 und 54/47 BGBL“ seiner Wiener Treibriemenfabrik. Die Rückstellung der mittlerweile unter der Adresse Eisvogelgasse 6, Wien VI, betriebenen „Fa. Richter & Pizl“ wurde beschlossen. Brill sah sich jedoch aufgrund der Schulden des Betriebes außer Stande, diese zu übernehmen.
Network
Person/Corporate bodies
- Berufliche BeziehungLea Bondi Jaray und Brill waren enge Vertraute. Gemeinsam mit ihr, die nach dem Zwangsverkauf ihrer Wiener Galerie Würthle an den Kunsthändler Friedrich Welz ebenfalls nach London emigriert war, trat Otto Brill in die von Arthur R. Howell geführte „St. George’s Gallery LTD“ ein, die sie 1943 übernahmen und bis 1950 zu zweit führten.Jaray, Lea BondiFurther sourceDigitalisat Beschluss Kunstrückgabebeirat Österreich 202323.08.2023
Collections
- SammlungsgründerSammlung Otto und Lilly Brill
Provenance marks
- Verwendet
References
Literatur & digital content
- Wird angeführt in(p. 251-253.)