Nathansohn, Leon

Abitur an der Leipziger Thomasschule.

Jura-Studium an der Leipziger Universität

Juristischer Vorbereitungsdienst an den Amtsgerichten Leipzig und Schwarzenberg, bei der Staatsanwaltschaft und am Landgericht Dresden sowie in der dortigen Rechtsanwaltspraxis Böhmig.

Zweite juristische Staatsprüfung.

Zulassung als Rechtsanwalt am Amts- und am Landgericht Dresden.

Zulassung als Rechtsanwalt am Oberlandesgericht Dresden.

Leon Nathansohn war nach der Novemberrevolution politisch aktiv.

Mitarbeit als gewählter unbesoldeter Stadtrat in Dresden in verschiedenen Ausschüssen: seit 1926 im Kunstausschuss; vor 1933 im Vorstand der Vereinigung der Bücherfreunde zu Dresden.

Angehöriger des Arbeitsausschuss, der die große Dresdner Goethe-Ausstellung des Sächsischen Kunstvereins vorbereitete.

Leon Nathansohn wurde gezwungen, die bestehende Sozietät mit den nicht-jüdischen Kollegen zu verlassen.

Entzug des Notariats mit hoher Wahrscheinlichkeit im Zeitraum Mai/Juni 1933.

Leon Nathansohn behielt zunächst seine Zulassung als Rechtsanwalt und führte die Anwaltspraxis allein.

Schrittweise Reduktion des Einkommens um geschätzte vier Fünftel.

Umzug der Familie in immer kleinere Wohnungen und Veräußerung des Großteils ihres Besitzes.

Entzug der Anwaltszulassung zum 30. November 1938.

Zahlungen im Rahmen der Sondervermögensabgaben und der Reichsfluchtsteuer.

Ausreise nach Chile über Schweden.

Verlust des südamerikanischen Vermögens seiner Frau Bella Nathansohn vermutlich in der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise.

Entschluss zur Veräußerung seiner Sammlung spätestens Anfang November 1932.

Verleih von Objekten an die vom Sächsischen Kunstverein initiierte Goethe-Ausstellung.