Kunst- und Auktionshaus Albert Kende
Basic information
Area of activity
Biographical details
Kende hatte bereits lange vor dem Erhalt der Versteigerungskonzession, nämlich spätestens ab 1902, Auktionen an unterschiedlichen Standorten in Wien durchgeführt, vielfach unter der Bezeichnung Auktionshaus Albert Kende. Er wechselte bis 1918 wiederholt seine Geschäftsadressen in der Wiener Innenstadt – von der Wollzeile 33 in die Habsburgergasse 5, dann in die Rotenturmstraße 9 und schließlich in die Herrengasse 5 (in das Palais Wilczek) – und veranstaltete in diesen Jahren Auktionen. Kende beschränkte sich in seinen Auktionen nicht nur auf Werke bildender KünstlerInnen, sondern nahm auch etwa Handschriften und Urkunden in sein Sortiment auf. Vor allem in der Zwischenkriegszeit kamen komplette Nachlässe und Sammlungen unter den Hammer. Er bot in seinem Betrieb auch Bestände aus anderen Kunst- und Antiquitätenhandlungen an. Die Konzession zum gewerbsmäßigen Verkauf beweglicher Sachen im Wege der öffentlichen Versteigerung für den Standort Wien 1, Kärntnerstraße 4 erhielt Kende 1925.
Das Kunst- und Auktionshaus in der Kärntnerstraße wurde nach dem "Anschluss" Österreichs unter die kommissarische Verwaltung von Ferdinand Josef Nagler gestellt. Die Vermögensverkehrsstelle enthob Nagler im März 1939 seiner Funktion, setzte ihn jedoch im September 1939 als Abwickler des Unternehmens ein. Zu dieser Zeit war Albert Kende zumindest pro forma noch Eigentümer des Betriebes. Der Lagerbestand, den Kende im Zuge der Vermögensanmeldung angeben musste, umfasste Gemälde, Aquarelle, Kupferstiche, Miniaturen, Lithographien, Antiquitäten und ostasiatische Kunst, die Geschäftseinrichtung bestand aus Schränken, diversem Mobiliar, Teppichen, Beleuchtungskörpern sowie Öfen, die Hilfsbibliothek vor allem aus Nachschlagwerken und einer Kunstbibliothek.
Am 4. Oktober 1940 wurde das Auktionshaus auf Josef Gruber, ein Wiener Kaufmann, übertragen. Die Firmenbezeichnung, bisher „Albert Kende" wurde auf „Josef Gruber" abgeändert, gleichzeitig der Abwickler Ferdinand Nagler im Firmenbuch gelöscht. Im Oktober 1941 wurde jedoch Ferdinand Josef Nagler als neuer Inhaber ins Firmenbuch eingetragen und der Firmenwortlaut auf "Ferdinand Nagler. Handel mit Kunstgegenständen und Versteigerungen" abgeändert.
Während der NS-Zeit spielte das Kunst- und Auktionshaus Kärntnerstraße eine bedeutende Rolle in der Kunsthandelsszene, vor allem auch als Umschlagplatz für entzogene Kunst- und Kulturgüter.
Network
Person/Corporate bodies
- Gründer
Events
- VeranstalterFurther sourceLexikon der österreichen Provenienzforschung - Ferdinand Bloch-Bauer18.08.2023
Collections
- Verweist aufVersteigerung der Silbersammlung von Ernst Egger.