Sammlung Adele und Ferdinand Bloch-Bauer
Basic Information
Die Sammlung Bloch-Bauer umfasste u.a. Werke von Waldmüller, Schindler, Franz von Alt und Klimt sowie eine umfangreiche und kostbare Porzellansammlung. (Quelle: Lilly 2003, S. 203 f.)
Collection history
Im April 1938 wurde ein Strafverfahren gegen Ferdinand Bloch-Bauer wegen Hinterziehung, Verheimlichung, Gefährdung der Körperschafts-, Einkommens-, Vermögens-, Krisen-sowie Sicherheitssteuer eingeleitet. Ein Ausfuhrersuchen vom Oktober 1938 führte zu einer Sperre dreier Ölskizzen. 1939 wurden durch den Wiener Magistrat weitere 43 Gegenstände "sichergestellt".
Zur Deckung angeblicher Zahlungsrückstände wurde die Auflösung der Sammlung eingeleitet. Anlässlich einer Kunstbeschau im Palais Bloch-Bauer durch Vertreter des Kunsthistorischen Museums, des Kunstgewerbemuseums, des Österreichischen Museums und der Zentralstelle für Denkmalschutz ist die Sammlung Bloch-Bauer in einem Inventar von Dr. Josef Zykan erfasst worden.
Versteigerung von mehr als 400 Porzellanobjekten aus der Sammlung Bloch-Bauer über das Wiener Kunst- und Auktionshaus Kärtnerstraße (vormals Kunst- und Auktionshaus Albert Kende).
Ein Privatsammler gab bei der Auktion 1941 erworbene Porzellane gegen Erstattung des Kaufpreises an die ErbInnen nach Ferdinand Bloch-Bauer zurück.
Die Städtischen Sammlungen Wien hatten bei der Auktion 1941 31 Porzellane erworben. 16 Stücke waren zu Kriegsende verloren gegangen, 14 Objekte wurden 1949 bzw. 1954 gegen Bezahlung des Kaufpreises an die ErbInnen nach Ferdinand Bloch-Bauer zurückgegeben.
Die Restitution der acht Werke, die der Sonderauftrag Linz übernommen hatte, erfolgte 1949/50.
1999 empfahl der Kunstrückgabebeirat die Rückgabe von 16 Zeichnungen von Gustav Klimt aus der Albertina sowie von 24 Porzellanen aus dem Museum für angewandte Kunst. Sie wurden noch im selben Jahr restituiert.
Für die Klimt-Gemälde in der Österreichischen Galerie gab der Rückgabebeirat keine Empfehlung zur Restitution. Maria Altmann, Nichte von Ferdinand Bloch-Bauer und eine seiner ErbInnen, akzeptierte die Empfehlung des Beirats hinsichtlich der Klimt-Gemälde nicht und strengte einen Prozess in den USA an. Im Mai 2005 einigten sich die ErbInnen nach Ferdinand Bloch-Bauer und die Republik Österreich, zur Klärung ein verbindliches Schiedsverfahren durchzuführen, das am 15. Jänner 2006 zur Erkenntnis kam, dass die Gemälde an die ErbInnen zurückzugeben seien. Nachdem ein Rückkauf durch die Republik Österreich nicht zustande kam, wurden die Bilder restituiert.
2004 empfahl der Kunstrückgabebeirat, die Knienden Knaben, zwei Marmorskulpturen von George Minne aus der Österreichischen Galerie, nicht zu restituieren, da nicht eindeutig belegt sei, dass die Objekte aus der Sammlung Bloch-Bauer stammten. Nachdem weitere Recherchen das Eigentum Bloch-Bauers belegten, empfahl der Beirat 2007 deren Restitution.
Die Rückgabe des Aquarells (Rudolf von Alt, Portal der Kirche des Stiftes Nonnberg in Salzburg) wurde vom Rückgabebeirat unter der Voraussetzung empfohlen, dass die Erben nach Ferdinand Bloch-Bauer die erhaltene Gegenleistung, das Aquarell (Rudolf Alt, Hof des Dogenpalastes in Venedig) bzw. dessen Gegenwert rückerstatten.
2015 empfahl der Beirat die Rückgabe der verbliebenen 15 Porzellane aus dem Museum für Angewandte Kunst Wien unter der Voraussetzung, dass die Erben nach Ferdinand Bloch-Bauer die als Gegenleistung erhaltenen Porzellane bzw. deren Gegenwert rückerstatten.
Network
Personen/Körperschaften
- Sammlungsbesitzer
- Sammlungsbesitzer
- Käufer(An den "Sonderauftrag Linz" gingen sechs Bilder, eine Skulptur und eine Tapisserie.)Further sourceWebseite Lexikon der österreichen Provenienzforschung18.08.2023
- Verweist auf(Die Österreichische Galerie übernahm zwischen 1941 und 1943 vier Klimt-Gemälde aus der Sammlung.)Further sourceWebseite Lexikon der österreichischen Provenienzforschung - Ferdinand Bloch-Bauer18.08.2023
- Verweist aufErnst, Richard(Der Direktor des Staatlichen Kunstgewerbemuseums Wien sicherte sich vor der Auktion des Wiener Kunst- und Auktionshauses Kärtnerstraße 34 Porzellane für das Museum. (1941) Er schaffte es durch Ausnutzung des Ausfuhrgesetzes, dass diese angekauften Porzellane als Widmung bzw. durch Tausch 1949 im nunmehrigen Österreichischen Museum für angewandte Kunst verblieben.)Further sourceWebseite Lexikon der österreichen Provenienzforschung18.08.2023
- Verweist auf(Zykan verfasste das Protokoll zum Inventar der Sammlung Bloch-Bauer anlässlich der Kunstbeschau im Palais Bloch-Bauer durch Vertreter des Kunsthistorischen Museums, des Kunstgewerbemuseums, des Österreichischen Museums und der Zentralstelle für Denkmalschutz. (28.01.1939))Further sourceWikipedia - Josef Zykan21.08.2023
- Verweist auf(Die Albertina übernahm als Widmung im Rahmen eines Ausfuhransuchens 16 Klimt-Zeichnungen aus der ehemaligen Sammlung Bloch-Bauer. 1999 erfolgte die Rückgabe der Objekte.)Further sourceWebseite Lexikon der österreichen Provenienzforschung18.08.2023
References
Archivalien
- Wird angeführt in
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt in(p. 203-205.)