Sammlung Samuel Felix und Margarete Eisenmann
Basic Information
Zu der Sammlung gehörten Ölgemälde alter und neuer Meister, Aquarelle und Stiche, Möbel, Supraporten, Porzellan und Fayencen, Holzplastik, Drucke und Kleinkunst.
Collection history
Die Sammlung wurde von Samuel Felix Eisenmann gegründet.
Zehn Jahre nach dem Tod ihres Ehemannes entschloss sich Margarete Eisenmann Teile der Sammlung zu verkaufen. 1928 wurde auf einer Auktion bei Paul Graupe eine umfassende Graphiksammlung mit Werken von Daniel Chodowiecki und Theodor Hosemann angeboten.
Teile der Sammlung wurden bei J. A. Stargardt versteigert.
Ein Großteil der Kunstsammlung und der Wohnungseinrichtung wurde bei Rudolph Lepke versteigert.
Eine zweite Auktion beim Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus im Februar 1936 bot die nicht verkauften Objekte der ersten Auktion an (Lot 1-72, 432-523 Ei.).
Nicht veräußerte Positionen der Auktion von 1935 wurden am 12./13. Februar 1937 in der Sammelauktion „Gemälde alter und neuerer Meister. Antiquitäten und Kunstgewerbe“ in einer weiteren Sammelauktion bei Lepke versteigert. Neben 122 Positionen Wohnungseinrichtung und Kunsthandwerk enthält die Versteigerungsliste 19 Positionen Kunstwerke, u.a. süddeutscher, flämischer, holländischer und französischer Schule, Gemälde von Ferdinand Bol, Albert Brendel, Marcellus Coffermans, Jan van Huysum (Werkstatt), Ludwig Passini, Nicolas Poussin, Ottilie Sacchetto und Gabriel Venet.
Auf einer weiteren Auktion bei dem Versteigerungshaus Union wurden nochmals 30 Objektgruppen angeboten, von denen wahrscheinlich alle bereits bei Lepke angeboten waren. Im gedruckten Katalog dieser Auktion werden diese Objekte (Lot 250-279) zwar gezählt, aber nicht aufgeführt. Die wiederum nicht verkauften Objekte wurden am 24.-25.03.1937 nochmals bei Union angeboten. Außerdem gibt es Anzeichen dafür, dass es eine weitere Auktion bei Union gegeben hat.
1938 wurde eins der wertvollsten Gemälde der Sammlung, (Lucas Cranach, Auferstehung Christi), vom Finanzamt Tiergarten zur Verrechnung mit der sogenannten Judenvermögensabgabe (JUVA) gepfändet. Auch die Reichskulturkammer war involviert und legte den Kaufpreis des Bildes fest. Den Verkauf des Bildes vermittelte dann die Kunsthandlung Erna Gerlach (Berlin, Grolmannstraße 29). Der Käufer ist unbekannt. Das Bild tauchte 1949, angeblich als Einlieferung von Hans W. Lange, der jedoch bereits 1945 verstorben ist, bei Sotheby’s wieder auf. Dieses Gemälde wurde 2021 nach einer Vereinbarung zwischen dem aktuellen Besitzer und den Erben nach Margarete Eisenmann verglichen.
Der größere Teil der eingeforderten Judenvermögensabgabe wurde aus dem Verkauf des Hauses am Tirpitzufer an das Deutsche Reich abgeführt, zusätzlich wurde ein Gemälde (Lucas Cranach, Auferstehung Christi) gepfändet, dass sich seit der Großvatergeneration in Familienbesitz befand. Es wurde für eine mögliche Aufnahme in Hitlers Privatsammlung begutachtet und anschließend für die Reichskanzlei erworben.
Ein Großteil der Gemälde und der wertvollen Wohnungseinrichtung wurde in ein Depot der Firma Berthold Jacoby, Internationale Möbeltransporte verbracht. Eine Zeugin besichtigte die Objekte im Jahr 1941 in benanntem Speicher.
Die im Speicher der Firma Jacoby deponierten Gegenstände wurden 1942 von der Gestapo beschlagnahmt und versteigert. Diese versteigerten Objekte sind nur in Form einer lückenhaften und unvollständigen Liste überliefert, die neben 17 Positionen mit Möbeln, Figuren, Intarsien, Bronzen und Vitrinen auch drei Kunstwerke aufführt. Der Gesamtwert der beschlagnahmten Gegenstände wird nach dem Krieg mit 26.100 DM beziffert, der Anteil der Kunstwerke an dieser Summe mit 10.000 DM.
Network
Personen/Körperschaften
- Sammlungsbesitzer(Günter Eisenmann erbte 1918 Teile der Kunstsammlung seines Vaters.)16.03.2017
- Sammlungsbesitzer(Raphaela Eisenmann erbte 1918 Teile der Kunstsammlung ihres Vaters.)16.03.2017
- Sammlungsbesitzer(Margarethe Eisenmann erbte 1918 Teile der Kunstsammlung ihres Ehemanns.)16.03.2017
- Geschäftsbeziehung(Günter Eisenmann übergab im Auftrag seiner Frau das Gemälde (Caritas, ehemals Lucas Cranach zugeschrieben) an die Kunstkommissionärin Helen Siodmak zum Verkauf. (1943) Darüber hinaus hatte Helen Siodmak mehr als 30 Objekte - Möbel, Schmuck, Antiquitäten und zwei Gemälde - aus dem Besitz von Grete und Günter Eisenmann in Kommission übernommen, die sie während der Jahre 1937 bis 1945 verkaufte. Ob sich darunter weitere Objekte aus der Sammlung Margarete Eisenmann befanden, ist noch Gegenstand der Untersuchung.)Further sourceDossier Sammlung Margarete Eisenmann, Esther Sabelus 07.202207.2022
References
Forschungsprojekte
Literatur & digitale Angebote
- Wird angeführt inWeitere InformationsquelleDossier Sammlung Margarete Eisenmann, Esther Sabelus 07.202207.2022
- Wird angeführt in