Ballerstedt, Waldemar
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Biographical details
Kriegsfreiwilliger im Fußartillerie-Regiment Encke und im II. Gardefußartillerie-Regiment in Marienburg, wo er kurz darauf entlassen wurde. Ballerstedt trat nochmals in das Fußartillerie-Regiment Encke ein und wurde nach einem Einsatz an der Front in Galizien, Ostern 1918 endgültige entlassen.
Berufung als Feuilleton-Redakteur und Schauspielkritiker an das Chemnitzer Tageblatt.
Ballerstedt war Mitglied der Schutzstaffel und ab 1943 Hauptsturmführer der SS. Außerdem war er für den Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD) für Sachsen tätig.
Ermöglichte es Carl Heumann, die Städtischen Sammlungen und Ausstellungen in den Abendstunden zu besuchen, verhinderte mit einer eidesstaatlichen Versicherung, dass ihm seine Sammlung genommen wurde und bot ihm Ende 1944 nach dem Tod seiner Frau Zuflucht in seinem Wochenendquartier sowie bei Emmi Mahr an.
Verhinderte die Deportation der Chemnitzer Jüdin Hilde Glanz nach Theresienstadt.
Ballerstedt erwarb für die Städtische Kunstsammlungen Chemnitz auf einer Auktion von Hans W. Lange ein Gemälde (unbekannter Künstler, Am Klavier).
Festnahme in Chemnitz und sowjetische Internierung in den NKWD-Lagern Nr. 4 Bautzen, Nr. Mühlberg und Nr. 2 Buchenwald. Nach der Auflösung der Lager wurde Ballerstedt am 10.02.1950 den DDR-Behörden überstellt und in das Gefängnis Waldheim überführt.
Während der Waldheimer Prozesse wurde Ballerstedt als Hauptverbrecher wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu 18 Jahren Zuchthaus und Entzug seines Vermögens verurteilt. Das Urteil wurde am 13.07.1954 aufgrund eines Gnadenerweises des Präsidenten der DDR auf 10 Jahre Haft reduziert. Am 27.07.1954 wurde er in die Vollzugsanstalt Bautzen verlegt, zuletzt war er in Torgau inhaftiert. Entlassen wurde er nach zehn Jahren und acht Monaten Haft am 31.12.1955. Strafmilderung erhielt er, da er verfolgten Antifaschisten und Juden Obdach und Zuflucht gewährte.
Emigration aus der DDR nach West-Berlin, später Köln. Erhalt der Aufenthaltserlaubnis als politscher Flüchtling. Überweisung in das Aufnahmelager Homburg, Lettow-Vorbeck-Kaserne in Nordrhein-Westfalen.
Network
Personen/Körperschaften
- FreundschaftEmmi Mahr war eine Freundin von Ballerstedt. Er plante, Carl Heumann bei ihr zu verstecken.16.03.2017
- Leitende PositionAb Herbst 1931 Vorstand des Kampfbundes für Deutsche Kultur. (ab Herbst 1931)11.01.2018
- GeschäftsbeziehungGeschäftliche Kontakte mit Hans Hermann Vogel aufgrund von Ballerstedts Stellung als Städtischer Kulturrat in Chemnitz. Ballerstedt ernannte ihn zum Ehrenmitglied der Kunsthütte Chemnitz.16.03.2017
- FördererWilhelm Rüdiger wurde von Ballerstedt zum kommissarischen Leiter der Städtischen Kunstsammlung Chemnitz ernannt.11.01.2018